100 Semester Philosophisches Kolloquium

Donnerstag, 27. Oktober 2011 um 06:17 Uhr

Im Sommer 1962 an der Pädagogischen Hochschule in Alfeld zum ersten Mal angekündigt, lebt, blüht und entwickelt sich das Philosophische Kolloquium der Stiftung Universität Hildesheim bis heute. Jeden Donnerstag, jedes Semester, jede Woche neu – seit 50 Jahren. Im Wintersemester 2011/12 widmet sich diese interdisziplinäre Ringvorlesung, die vom Institut für Philosophie organisiert und gestaltet wird, dem Thema „Nichts“.

Tradition hat auch ihren Charme. Das „Philosophische Kolloquium“ der Universität Hildesheim wird im Wintersemester 2011/2012 zum 100. Mal angeboten. Alle Mitglieder des Instituts, zahlreiche Kolleginnen und Kollegen aus dem Haus sowie inzwischen fast 100 auswärtige Referentinnen und Referenten haben im Lauf der Jahre ihren Beitrag geleistet. „Nun stellte sich uns die Frage: Was machen wir mit der hundertsten Veranstaltung? Bescheiden und anspruchsvoll, wie wir sind – wir machen N(n)ichts. Das kann man noch nicht einmal richtig schreiben. Denn ‚Nichts‘ oder ‚nichts‘ – beides würde schon etwas anderes bedeuten“, erläutert Prof. Dr. Tilman Borsche, Dekan des Fachbereichs II, Kulturwissenschaften und Ästhetische Kommunikation, und Direktor des Instituts für Philosophie der Stiftung Universität Hildesheim.

Was kann man trotzdem sagen über N(n)ichts? „Kant unterscheidet das Nichts durch eine vierfache Negation des Gegenstandes überhaupt. Aber das Nichts ist auch selbst Gegenstand; Gegenstand der Verzweiflung zum Beispiel. Im Nihilismus ist es sogar zum Gegenstand einer Weltanschauung aufgestiegen“, so der Philosophieprofessor. Schwer ist es gewesen, so berichtet er weiter, Wissenschaftler zu finden, die bereit sind, über N(n)ichts zu sprechen. „Deshalb ist die Philosophie stärker vertreten als sonst. In Kunst und Religion, Mathematik und Astrophysik sind wir allerdings auch fündig geworden“.

Zur Eröffnung des Philosophischen Kolloquiums hält Prof. Borsche am Donnerstag, 27. Oktober 2011, den Vortrag „Wortarten – Warum der Unterschied zwischen ‚Nichts‘ und ‚nichts‘ mehr ist als eine Frage der Orthographie“. Am 3. November spricht Prof. Dr. Inigo Bocken, Universität Nijmegen, über „Gott“. Dem Thema „Die Null – Ein Zeichen für Nichts und Leere“ widmet sich der Vortrag von Prof. em. Dr. Heinz-Wilhelm Alten.

Das Philosophische Kolloquium findet traditionell jeden Donnerstag ab 18:15 Uhr im Hörsaal 2 statt.

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