Digitale Filmpraxis
Die Einführung in die digitale Filmpraxis gehört zu den Basisveranstaltungen im Schwerpunkt Film und Bewegtbild, und obwohl sie vor allem von Studierenden in den aller ersten Semestern besucht wird, gehen aus den Aufgabenstellungen und Übungen immer wieder sehr interessante Arbeiten hervor.
Sarah Ben Bornia & Marci Friebe: My Body is a Screen
Betreuung: Vera Tollmann/ Niklas Kammermeier, 2021
Die Frage nach der eigenen Existenz im digitalen Raum neben der physischen Präsenz und dem künstlerischen Potenzial einer digitalen Selbstinventur wird aufgeworfen. Der Desktop und die Verwendung digitaler Werkzeuge im Alltag werden als Erweiterung des Körpers betrachtet. Das digitale Leben einer Person entfaltet sich in Tabs, die parallel zueinander existieren. Mit Bezug auf Barthes‘ Prinzip der Idiorrhythmie und des Rückzugs aus dem gesellschaftlichen Miteinander erscheint der Computer in der heutigen Zeit als Zufluchtsort, beinahe wie ein Zuhause, und steht somit im Kontrast zum negativen Bild der Technologie „als Feind“.
Karoline Rößler: Lieber Papa, deine Tochter
Betreuung: Vera Tollmann/ Niklas Kammermeier, 2021
Identitätspolitik etabliert sich immer mehr zum Kampfbegriff. Neue linke Bewegungen gehen an der Lebensrealität vorbei und lenken ab von den ursprünglichen Forderungen nach tatsächlicher sozialer Gerechtigkeit und Chancengleichheit. Am Ende weiß man nicht mehr, was man noch sagen darf, sagt der alte weiße Mann. Wirklich nicht?
E-Mails und Telefonate, Instagram-Posts und Zeitungsartikel, YouTube-Videos und TikToks bilden die Grundlage dieser Desktop-Dokumentation. „Lieber Papa, deine Tochter“ ist ein Versuch, darüber ins Gespräch zu kommen, wie wir miteinander reden. Ein Gespräch zwischen Vater und Tochter über das Gendern, rassistische Sprache und das Alleine-nach-Hause-Laufen als Frau – auf der Suche nach einem Konsens, ohne zu wissen, ob es diesen überhaupt geben kann. Ein Vorschlag, einander zuzuhören.
Annika Lang: Speak out
Betreuung: Vera Tollmann/ Niklas Kammermeier, 2021
Barthes verknüpft „Revier“ mit Raumdefinition und Schutz. Diese Vorstellung bildet den Ausgangspunkt für die Erforschung der sozialen Bedeutung von Wut in dieser Arbeit. Wut wird als Mittel betrachtet, das persönliche Grenzen erkennt und bei ihrer Festsetzung unterstützt, indem sie als Signal für die Verteidigung dieser Grenzen dient.
Der Schwerpunkt liegt auf weiblicher Wut und der geschlechtsspezifischen Wahrnehmung. Es wird analysiert, warum Wut, wenn sie bei als weiblich wahrgenommenen Personen auftritt, oft nicht ernst genommen wird. Unter Berücksichtigung von Barthes‘ „Idylle und Konflikt“ erfolgt eine feministische Analyse des Zusammenlebens und des Umgangs mit Konflikten.
Starting Point: Inferno
Betreuung: Martin Jehle, 2018
Starting Point: ein erstes Projekt der neuen Studierenden zum Start in die BA-Studiengänge KukP und SK. Hier ein Kurzfilm, der neben dem Campus Domäne auch gleich die Möglichkeit der langen ungeschnittenen Einstellung erkundet.