Die Werte und Prinzipien, die das bald zwanzig Jahre alte Manifest für Agile Softwareentwicklung propagiert – Kundenorientierung, Eigenverantwortung, innere Führung, Resilienz und Selbstoptimierung, um nur einige zu nennen – werden nicht nur zum Imperativ kognitiver Arbeit überhaupt, sondern fließen darüber hinaus in die Konstitution eines agilen Subjekts ein, das in allen Lebenslagen intellektuellen Mehrwert für das Kapital zu generieren verspricht.
Das agile Subjekt speist sich aus diesen vielfältigen Tendenzen und stellt einen weiteren Schritt dar in Richtung einer Ausbeutung 2.0, in der der Einzelne zunehmend unternehmerisch denkt und handelt.
Angelehnt an Felix Guattaris Anmerkung, der Kapitalismus gewinne seine Schlachten, indem er neue Subjekte generiert, die maßgeschneidert auf die Erfordernisse des Kapitals sind, machen wir uns auf eine Spurensuche dieser Optimierungsgeschichte – mit dem Foucaultschen Dispositivbegriff als „Taschenlampe“.