Wie jedes Jahr erscheint auch dieses Jahr im Mai die Master-Anthologie »Blauer Salon« in der Edition Paechterhaus.
Mit der Anthologie präsentieren Studierende des Master Studiengangs Literarisches Schreiben und Lektorieren den Verlagen und der interessierten Öffentlichkeit Kostproben ihrer literarischen Arbeiten.
Im Seminar Anthologie ʺBlauer Salonʺ: ein Buch entsteht erhalten die Studierenden die Gelegenheit, die Aufgaben von Redaktion, Lektorat und Korrektorat, unter Anleitung von Lektor Jan Strümpel, selbst in die Hand zu nehmen.
Wie genau der Arbeitsprozess um die Entstehung einer Anthologie aussieht, erfahrt ihr in diesem Blog-Beitrag.
1. Bildung einer Redaktion
Um den Entstehungsprozess einer Anthologie erst in Gang zu bringen, braucht es ein starkes und gut organisiertes Team, das Entscheidungen fällt, Termine, Fristen und die Zusammenarbeit aller am Buch Beteiligten koordiniert.
Kurz: es braucht eine Redaktion. Hat sich diese gefunden leitet sie alle folgenden Schritte ein und begleitet diese.
Wie sieht denn die Arbeit in einer Redaktion aus?
Davon berichten euch Judith und Roman auf diesen Slides
2. Erstes und zweites Lektorat der Texte
Im Erst- und Zweitlektorat werden die Texte der Autor*innen von Lektor*innen für die Veröffentlichung „fit“ gemacht.
Dieser Prozess verlangt in vielen Fällen eine enge und gute Zusammenarbeit zwischen Schriftsteller*in und Lektor*in.
Wenn es noch keine festen Teams gibt, ist es Aufgabe der Redaktion Autor*innen und Lektor*innen über die Texte zusammen zu bringen.
Laura hat für die diesjährige Ausgabe des Blauen Salons einen Text von Lisa lektoriert.
Was die beiden dabei für Erfahrungen gesammelt haben, könnt ihr in den folgenden Slides nachsehen.
3. Die Graphik des Buches entsteht
Die Gestaltung eines Buches verlangt viel mehr als gute Wordkenntnisse.
Deshalb wird für den gestalterischen Prozess ein*e Grafiker*in angestellt.
Ziel ist neben einem ansprechenden und Interesse weckenden Buchcover, eine lesefreundliche Gestaltung der Texte durch das Setzen zu erhalten.
4. Korrektorat der Texte
Im Korrektorat werden die Texte der Anthologie ein letztes Mal haargenau auf Fehler wie z.B. falsche Kommasetzung oder überflüssige Leerzeichen überprüft.
Alle umfassenderen Streichungen und Änderungen am Text müssen vor dem Satz der Texte passiert sein, da dieser davon stark beeinflusst wird.
5. Die Anthologie geht in den Druck
Ab hier steigt die Spannung: sobald die Texte gesetzt sind, das Cover feststeht, wird aus einer hin- und hergeschickten Datei ein fassbares, Buch mit Seiten zum Blättern.
Alle Entscheidungen rund um das Aussehen, die Materialität der Anthologie wurden zuvor von der Redaktion in Zusammenarbeit mit eine*r Grafiker*in getroffen. Auch hier braucht es andere Technik und vor allem Expertise, als die vom Copyshop um die Ecke. Aus diesem Grund wird eine Druckerei beauftragt, die auf Buchdruck- und bindung spezialisiert ist.
6. Release-Party
Wie in vielen anderen künstlerischen Prozessen darf auch bei dem Entstehen eines Buches das Feiern nicht zu kurz kommen.
Die lange und intensive Arbeitsphase hat sich gelohnt, das Buch und damit die literarische Arbeit der Autor*innen werden am 17. Mai 2022 der Öffentlichkeit präsentiert.
Und wenn die Anthologie fertig und gefeiert ist?
… werden einige Ausgaben an Verlage verschickt
… und auch ihr könnt euch ein Exemplar gegen eine kleine Spende sichern!
Bestellen könnt ihr die Anthologie Blauer Salon 2022 bald hier:
Was ist eine Anthologie?
Eine Anthologie ist eine Sammlung literarischer Texte (oder Textauszüge) verschiedener Autor*innen. Das Wort kommt vom griechischen Begriff „anthología“, was so viel bedeutet wie „Blütenlese“.
Manche Anthologien erscheinen zu spezifischen Themen, andere versammeln Texte zu einer bestimmten Gattung und wieder andere präsentieren Texte eines bestimmten Jahrgangs.
Ein Beitrag von Swarje Boekhoff, veröffentlicht am 20. April 2022