Smart City Hildesheim

Smart Economy. Smart People. Smart Gover­nance. Smart Mobi­lity. Smart Envi­ron­ment. Smart Living. *

Viel­leicht ist den meisten noch gar nicht bewusst, dass fahrende Busse per Soft­ware eine grüne Welle bestellen können, wenn sie auf eine Ampel zufahren. Möglich macht es das „Alles­netz“. Ein Begriff, der unsere viel­schich­tige Vernet­zung zwischen digi­taler und mate­ri­eller Welt beschreibt. Die Smart City ist ein Konzept, das sich darunter formiert hat. Es zielt darauf ab, alle Bereiche mitein­ander zu verbinden, um die Lebens­qua­lität in den Städten grund­sätz­lich zu erhöhen. Dabei spielen soziale‑, wirt­schaft­liche sowie Nach­hal­tig­keits­aspekte eine große Rolle. Inter­dis­zi­pli­näres Denken ist von hoher Bedeutung.

Berühmte Beispiele für Smart Cities sind der Stadt­staat Singapur oder die Plan­stadt Songdo City in Südkorea, die KI-basierte Tech­no­lo­gien groß­flä­chig testen und einsetzen. Dort trägt man multi­funk­tio­nale Chip­karten mit sich herum, die wort­wört­lich Türen öffnen. Im Hinter­grund schlägt sich das digi­ta­li­sierte Leben in Big Data nieder. Auch in deut­schen Städten arbeitet man an soge­nannten smarten Lösungen. In den Kommunen werden Projekte getestet, die sich über alle mögli­chen Hand­lungs­felder stre­cken. In Hamburg heißt es „digital first“, in München „Smarter Together“.

Die Unter­neh­mens­be­ra­tung Hasel­horst Asso­ciates hat im Rahmen der Studie „Digi­tales Deutsch­land: Smart-City-Ranking 2019“ 400 Städte und Kommunen auf ihre digi­tale Zukunfts­taug­lich­keit geprüft. Hildes­heim belegt dort den 175. Platz. Im Studi­en­be­richt von Bitkom ist Hildes­heim sogar mit der Bele­gung des 73. Platzes von insge­samt 81 eher Schluss­licht. Das soll sich ändern. Die Stadt bewirbt sich gerade um Förder­gelder, um in Sachen Digi­ta­li­sie­rung aufzuholen.

Ein Ober­ziel fest­zu­legen, die Rahmenstra­te­gien zu formu­lieren und niemals die Schwach­stellen einer Smart City außer Acht zu lassen ist bei der Stadt­pla­nung essen­ziell. Folgende Probleme werden mit dem Themen­kom­plex Smart City in Verbin­dung gebracht:

 

 

  • Miss­brauch

  • Über­wa­chungs­ka­pi­ta­lismus

  • Inter­es­sens­kon­flikte

  • Ökono­mi­sie­rung von Städten

  • Daten­schutz­pro­bleme

  • Störungs­an­fäl­lig­keit

Dass klei­nere Städte genauso anpa­cken können wie große, zeigen Jena, Ingol­stadt oder Coburg. Wie sich die Entwick­lung zur „Smart City“ hin voll­zieht, ist indi­vi­duell verschieden.

Intel­li­gente Lösungen für Müll­trans­port, Hoch­was­ser­schutz oder Lärm­be­läs­ti­gung werden noch vornehm­lich in der Metro­pole für die Metro­pole entwi­ckelt. Hildes­heim als klei­nere Groß­stadt wird, wenn sie nicht eigene Lösungs­an­sätze entwi­ckelt, nur von fremden Systemen profi­tieren können. Das ist subop­timal. Denn jede Stadt steht vor anderen Heraus­for­de­rungen. Ein mutiger Schritt wäre es, etwas zu wagen. Konzepte selbst auszu­testen. Und eng im Austausch mit allen Bürger:innen zu arbeiten.

 

 

 

 

 

* Giffinger et al. 2007

Ein Beitrag von Laura Smail