Inter­view
mit Dr. Volker Wortmann

Darf ich mich vorstellen? Ich bin einer von vier wissen­schaft­li­chen Mitarbeiter*innen der Abtei­lung Medien. Seit Jahren beschäf­tige ich mich mit aktu­ellen Entwick­lungen im Doku­men­tar­film. Außerdem bin ich leiden­schaft­li­cher Serien-Gucker und habe viel mit Zombies zu tun (wissen­schaft­lich — ich arbeite gerade zu „The Walking Dead“).

In Hildes­heim wird auf die Verknüp­fung von Theorie und Praxis großen Wert gelegt. Was bedeutet das konkret? 

Künst­le­ri­sche Praxis ist eine Form des Denkens. Wer sich ihr aussetzt, kommt zu ganz anderen Frage­stel­lungen als der bloße Theo­re­tiker. Wissen­schaft aber auch als künst­le­ri­sche Form zu begreifen, der Gedanke ist leider noch nicht so verbreitet.

Welche Rolle spielt für Sie die eigene künst­le­ri­sche Praxis? Wie wird die Lehre dadurch beeinflusst?

Ich habe mir fest vorge­nommen, in diesem oder dem nächsten Sommer an einem Zombie-LARP teil­zu­nehmen. Ich bin abso­luter LARP-Laie und werde einiges zu lernen haben. Wenn ich die Geschichte über­lebe, werden die Erfah­rungen ganz sicher in meine Semi­nare einfließen.

Sind Sie außer­halb der Univer­sität selbst künst­le­risch aktiv?

Den Zombie-LARP mache ich nicht nur zum Spaß…

Sind aktu­elle Themen für Ihre eigenen Projekte relevant?

Na klar! Wobei es mich immer inter­es­siert, aktu­elle Strö­mungen in einem größeren, auch histo­ri­schen Kontext zu verstehen. Das ist für mich Kulturwissenschaft.

Was ist für Sie das Beson­dere am Studium an der Domäne? 

Im Mai ist die Domäne bezau­bernd, im Sommer traum­haft, im Herbst verfüh­re­risch, nur im Februar gibt es den einen oder anderen tristen Tag. Ich höre von Univer­si­täten, an denen die Verhält­nisse andere sein sollen.

Wie empfinden Sie die Atmo­sphäre zwischen Studie­renden und Dozent*innen? 


Fami­liär wäre falsch ausge­drückt, aber es kommt dem sehr nahe. Man lernt sich schnell kennen und geht ein gutes Stück des Wegs zusammen. Für mich als Dozent ist das ein Privileg.

Fühlen Sie sich hier wohl? 

Auf jeden Fall.

Gibt es für Sie einen beson­deren Ort an der Domäne?

Ja, es gibt ganz sicher bevor­zugte Semi­nar­räume. Natür­lich liebe ich auch den Park mit diesem unend­lich alten Baum, in dem vor Jahren einmal Theater gespielt wurde (König Midas).

Haben sie selbst schon einmal eine Eignungs­prü­fung absolviert?

In jugend­li­chen Jahren habe ich mir bei Eignungs­prü­fungen selbst einige Bles­suren geholt. Im Nach­hinein wurde mir auch klar warum.

Haben Sie noch einen Rat für die Bewerber*innen? 


Die Eignungs­prü­fung ist die Gele­gen­heit heraus­zu­finden, ob das Studium in Hildes­heim tatsäch­lich etwas für einen ist. Das gilt für beide Seiten. Inso­fern darf man sich auch darauf freuen (ich tue das in jedem Fall; so viele nette Menschen…)

Vielen Dank.

 

Dieses Inter­view entstand 2016 im Rahmen eines News­let­ters des Fach­be­reichs 2 – Kultur­wis­sen­schaften und Ästhe­ti­sche Kommu­ni­ka­tion – an der Stif­tung Univer­sität Hildes­heim mit Infor­ma­tionen rund um die Eignungs­prü­fungen und die Bewer­bung in den Bachelorstudiengängen.

Dr. Volker Wortmann
Institut für Medien, Theater und Popu­läre Kultur, Abtei­lung Medien

Forschungs­schwer­punkte
◣ Dokumentarfilmästhetik
◣ Poeti­sche Szena­rien im Film
◣ Mediale Domestizierungsprozesse