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Neurodivergent, Neurodivers, Neurotypisch – Von Barrieren und Bildung

  • 17. April 2024
  • Rebecka Rein

Bei Barrieren und Inklusion denkt man häufig an die von außen „sichtbaren“ Behinderungen. Aber was ist mit „unsichtbaren“ Behinderungen und ihren Barrieren?

Schule, Universität, Berufsleben – Leistungsdruck und Zukunftsängste. Alle Studierenden kennen es wahrscheinlich, das Grundgerüst von unserem Stress. Doch was ist, wenn mehr und mehr Gewicht auf das Gerüst einwirkt und wie viel braucht es bis, es darunter nachgibt und zerfällt?

Neurodivergent – was heißt das eigentlich?

Doch vorneweg: Was heißt eigentlich Neurodivergent? Der Begriff Neurodivergenz beschreibt verschiedene Gehirn- und neurologische Besonderheiten, die von der gesellschaftlichen Norm (Neurotypisch) abweichen. Das heißt, Neurodivergenz bezieht sich auf Unterschiede in der Funktionsweise des Gehirns/der Reizverarbeitung und zeigt sich unter anderem in der Wahrnehmung, im Denken, in der Informationsverarbeitung oder in der sozialen Interaktion. Daneben würde man eine Gruppe die aus Menschen besteht, die Neurodivergent und Neurotypisch (nicht-neurodivergent) sind Neurodivers nennen.

Neurodivergentes Spektrum, Auswahlliste

  • ADHS
  • Autismus-Spektrum- Störung (ASS)
  • Dyspraxie (Grob- und Feinmotorik, Koordination)
  • Dyslexie (Lese- und Rechtschreibschwäche, LRS)
  • Legasthenie (Lese- und Rechtschreibstörung)
  • Dyskalkulie (Rechenstörung)
  • Agraphie/Dysgraphie (Schreibstörung)
  • Dysnomie (Wortfindungsstörung)
  • DIS/OSDD (Dissoziative Identitätsstörung)
  • NPS (Narzisstische Persönlichkeitsstörung)
  • OCD/Zwangsstörung (Obsessive-Compulsive Disorder)
  • Misophonie (Selektives Geräuschempfindlichkeits-Syndrom)
  • Synästhesie (Kopplung getrennter Modalitäten der Wahrnhmung)
  • Parkinson-Krankheit (Morbus Parkinson, IPS)
  • Tourette-Syndrom
  • Epilepsie
  • Fetale Alkoholspektrumstörung (FASD)
  • Schizophrenie (schizophrene Psychose)
  • Trisomie 21, Down-Syndrom
  • (K)PTBS ((Komplexe) Posttraumatische Belastungsstörung)
  • Bipolare (affektive) Störung (BAS)
  • Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS)
  • Depression
  • Angst- oder Zwangsstörungen
  • Da es keine offizielle List gibt, habe ich diese nach bestem Wissen selbst zusammengestellt

Intersektion Behinderung und…

Das Konzept von Intersektionalität hat sich seit den 80er Jahren weiterentwickelt und bedenkt heutzutage immer mehr Identitäten und Diskriminierungsformen, doch Ableismus wird häufig noch nicht mit einbezogen. Hier erhaltet ihr einen Einblick, warum es wichtig ist.

Intersektionalität:

Die Überschneidung und Wechselbeziehung verschiedener Diskriminierungsformen. In den 1980ern prägte Kimberlé Crenshaw vor Gericht den Begriff um zu argumentieren, dass im Fall DeGraffenreid v. General Motors, die Diskriminierung von schwarzen Frauen nicht allein auf Rassismus oder Sexismus reduziert werden kann, sondern dass diese Frauen aufgrund ihrer einzigartigen Erfahrungen als schwarze Frauen (Intersektion mehrerer Diskriminierungsformen) diskriminiert werden.

Wenn du nicht in das Bild passt, laut dem z.B. jemand mit ADHS „auszusehen hat“ – also eine männlich gelesene, junge und weiße Person, die nicht still sitzen kann – wird es immer schwieriger Diagnosen zu erhalten und auch bei seinen Mitmenschen gerät man häufig in Erklärungszwang. Bei weiblich gelesenen Personen und/oder BPoC werden seltener und meist erst sehr viel später Diagnosen von z.B. Autismus-Spektrum-Störung und ADHS gestellt, sie erfahren vermehrt Gewalt im Gesundheitswesen und werden häufig nicht ernst genommen. Das kann sich auch noch mit fehlenden finanziellen Mitteln überschneiden, denn Diagnosen sind häufig mit Kosten verbunden. Für den Uni-Alltag kann das bedeuten, dass du z.B. neben dem Vollzeitstudium arbeiten musst, während du Alltagssexismus und Rassismus ausgesetzt bist, kümmerst dich vielleicht auch um deine Familie oder hast anderweitig Verpflichtungen. All diese Dinge in Überschneidung mit einer Behinderung und verwirrenden, komplizierten Hochschulstrukturen können es dir schwer machen herauszufinden, wo und welche Hilfe du eigentlich erhalten kannst. Besonders Studierende, die einen Nachteilsausgleich gebrauchen könnten, wissen häufig nicht, dass es diese gibt oder wie man sie beantragt, ob man überhaupt Anspruch auf einen hat oder haben schlichtweg keine Zeit und Kraft sich damit auseinanderzusetzen.

Was hat das mit der Uni zu tun?

Dass die Probleme neurodivergenter Personen strukturell bedingt sind, bestätigt sich bei meiner Recherche immer wieder. Das soziale Modell von Behinderung beschreibt es folgendermaßen: die Probleme entstehen nicht aus einem selbst, sondern in Wechselwirkung mit den Barrieren, die einem von der Gesellschaft auferlegt werden. Doch was heißt das konkret an unserer Uni? Die Domäne, mit den Kulturwissenschaften und ähnlichen Studiengängen, ist ein Ort, der Studierende eigentlich dazu ermutigen sollte, auch außerhalb der Lehrveranstaltungen aktiv kreativ zu sein, Projekte zu entwickeln, sich zu vernetzen und so weiter. Doch was ist, wenn dich der Uni-Alltag schon so sehr überfordert, dass all das nebenbei unmöglich scheint?

Die ständige Reizüberflutung durch grelles Licht, Stühle die auf dem Boden kratzen, sich Stunden am Stück still sitzend konzentrieren, schlecht lesbare Texte, soziale Ängste, hoher Leistungsdruck und die fragwürdige Anwesenheitspflicht – all das und noch viel mehr kann im Alltag eine riesen Herausforderung darstellen. Wenn man danach nachhause kommt, erschöpft davon möglichst nicht zu zeigen, wie unwohl man sich fühlt, woher soll man die Kraft für alles weitere nehmen?

Strukturen müssen sich ändern

Das wirkt vielleicht alles wie die Probleme einzelner Studierender, doch würden Änderungen daran niemandem schaden und vielleicht den Alltag am Campus für alle angenehmer machen. Und bei diesem Punkt kommt man wieder an den Anfang: Als würde es nicht als Argument reichen, dass man den Campus von Barrieren befreien sollte, um den Studierenden mit Behinderung zu helfen, nein natürlich muss es allen etwas bringen! (Muss hier ein Hinweis für Sarkasmus hin?) Doch selbst dann bleibt die Frage, warum es immer noch keinen Ruheraum an der Domäne gibt?

Für viele Neurodivergente Personen ist eine universitäre Ausbildung ohnehin keine Option, denn der Zugang ist, neben anderen Hürden, nur mit Abitur möglich. Dennoch sollte man den Neurodivergenten Personen, die es an die Universität schaffen, ein Umfeld ermöglichen, bei dem nicht jeder Tag ein Kampf ist. Ein Kampf gegen ein System, das Menschen mit Behinderung ausgrenzt, ein Kampf gegen Barrieren und das Unverständnis der Mitstudierenden, Lehrpersonen, etc.

Und was nun?

In der Gruppe „Neurodivergent Vernetzt“ wurde viel über Alltagsprobleme an der Uni gesprochen und darüber was sich verändern und verbessern muss. Die Idee, eine Statistik dazu zu erstellen, die in etwa abbildet, wie viele Studierende an unserer Universität Neurodivergent sind, stand dabei schon länger im Raum. Also haben ich mich im Rahmen dieses Beitrags an die Arbeit gemacht und eine Umfrage entwickelt die von etwa 430 Studierenden beantwortet wurde. Bei der anonymisierten Online-Befragung konnte ich stichprobenartig herausfinden, wie groß der Anteil an Neurodivergenten Studierenden ist. Da ich am Ende der Befragung jedoch mehr Daten hatte als erwartet, beschränke ich mich hier auf die wesentlichen.

Ergebnisse

1. Identifizieren Sie sich als Neurodivergent (auch ohne Diagnose)

Der Graph zeigt, dass sich 28.38% (124 Personen) der Befragten als Neurodivergent identifizieren und 71.62% (313 Personen) nicht.

2. Welcher Gruppe sind Sie zugehörig?

Im Feld „Andere“ bzw. im freien Antwortfeld dieser Frage wurden vor allem Angaben dazu gemacht von mehreren Neurodivergenzen betroffen zu sein. Wenn man diese auf die restlichen Ergebnisse rechnet, findet man die höchste Zugehörigkeit bei ADHS mit 46 Angaben, danach Depressionen mit 39 Angaben, Angst- oder Zwangsstörungen mit 25 Angaben und Autismus-Spektrum-Störung mit 16 Angaben. Dabei ist ist die Diskrepanz zur ersten Frage ziemlich hoch, denn dort identifizieren sich 28.38% als Neurodivergent, während bei der 2. Frage 33.87% angeben einer oder mehrerer Gruppen auf dem Neurodivergenten Spektrum zugehörig zu sein.

3. Wie gut fühlen Sie sich von der Universität in Bezug auf Ihre Neurodivergenz unterstützt?

Insgesamt fühlen sich die Befragten eher Mittel-Schlecht von der Universität unterstützt. Immerhin gibt es 15 Befragte die sich gut unterstützt fühlen und vier, die sich sehr gut unterstützt fühlen. Doch die Mehrheit liegt bei Mittel mit 33 Angaben, Schlecht mit 30 Angaben und Sehr schlecht mit 15 Angaben.

Fazit

Wie vermutet ist der Anteil an Neurodivergenten Studierenden höher als man vielleicht denkt und das Gefühl von der Uni ungenügend unterstützt zu werden ist unter den Betroffenen verbreitet. Man kann nicht weiter erwarten, dass Betroffene versuchen ein strukturelles Problem auf persönlicher Ebene, ganz allein zu lösen. Wir brauchen gute Lösungen, Konzepte und Veränderungen, die allen Studierenden die selben Chancen geben. Dieser Beitrag deckt zwar nur einen kleinen Teil von einem großen und komplizierten Thema ab, doch die Komplexität soll nicht davon abhalten, sich mit diesem wichtigen Thema zu befassen.

Da die Menge an Daten die ich mit der Umfrage gesammelt habe, sehr viel größer ausgefallen ist als erwartet, konnte ich leider nicht alles für diesen Beitrag verwenden. ich hoffe jedoch diese in geeigneter Form irgendwann noch veröffentlichen zu können.

Herzlichen Dank an alle, die sich die Zeit genommen haben, an der Umfrage teilzunehmen.

Ein Beitrag von: Rebecka Rein, veröffentlicht am 17.04.2024

Rebecka Rein

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