Lehrende und Studierende des Masterstudiengangs Kulturvermittlung belebten im Herbst 2021 den Kulturcampus wieder. Unter dem Titel re/start: ”Domäne” erkundeten Erstsemester ebenso wie Studierende höherer Semester gemeinsam die Domäne als Kultur- und Studienort. Vom 13. bis zum 15. Oktober standen unter anderem das gegenseitige Kennenlernen, eine Fahrradtour zu Hildesheims Kulturorten und ein Abschlussfest auf dem Programm.
Unter der Leitung von Nicola Scherer, Julius Heinicke, Meike Lettau und Katrin Lohbeck plante ein Vorbereitungsteam aus elf Studierenden ein Semester lang die Herbstakademie – vom Catering bis zum Abschlusskonzert wurde alles detailliert organisiert. In den Treffen des Seminars, die größtenteils online durchgeführt wurden, beschäftigte sich das Team unter anderem damit, was Studieren in Hildesheim besonders macht und wie Kulturinstitutionen nachhaltiger arbeiten können. Diese Impulse nahmen die Studierenden mit ins Programm auf. Erstmalig fand die Herbstakademie am Kulturcampus statt. Das Vorbereitungsteam verschönerte die Räume mit Lichterketten, gemütlichen Sitzecken und selbstgebastelter Dekoration. Das „Leckerteam“ versorgte die Teilnehmer*innen über drei Tage mit Obst, Gebäck und warmen Getränken.
Kennenlernen, Wiedersehen – Am ersten Tag kamen die Teilnehmer*innen auf der Domäne an, manche sahen ihren Studienort zum ersten Mal. Mit ihrem Kennenlernspiel „Find your Bubble“ führte Merit den Teilnehmer*innen auf spielerische Weise ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede vor Augen. Danach folgte ein Lektürespaziergang zur Frage „Hildesheimer Modell – wie geht eigentlich Domäne?“. In Gruppen wurde das Kulturcampus-Gelände erkundet – eine Auswahl an literarischen und wissenschaftlichen Texten regte dabei zum Nachdenken an. Nachmittags gestalteten die Teilnehmer*innen künstlerisch ihre eigenen Lebenslinien. Unter Gabriels Anleitung markierten sie in ihren Lebensläufen schöne Ereignisse ebenso wie Tiefschläge. Hinterher tauschten sie sich über Ähnlichkeiten in ihren Biografien aus. Einen wissenschaftlichen Input brachte die Diplom-Sozialpädagogin Severine Thomas mit in den Diskurs. Am Institut für Sozial- und Organisationspädagogik forscht sie unter anderem zu Erfahrungen und Perspektiven junger Menschen in der Corona-Krise. Zum Abschluss des ersten Tages debattierten Dozierende und Studierende in einer Podiumsdiskussion im Theater über das Studium zwischen Theorie und Praxis.
Mit einer Schatzsuche der etwas anderen Art starteten die Teilnehmer*innen in Tag zwei der Herbstakademie. Verschiedene Stationen, versteckt über das gesamte Hochschulgelände und individuell gestaltet, regten die Fantasie an und brachten „Urban Legends“ und weitere Kunstwerke hervor. Emily Akuno und Mary Clare Kidena von der Technical University of Kenya gaben anschließend eine Lecture der documenta. Nach der Mittagspause ging es mit einer Fahrradtour weiter. An verschiedenen Zwischenstopps – u.a. dem Kunstverein und dem Hildesheimer Theaterhaus – bekamen die Teilnehmer*innen einen Einblick in die kulturelle Arbeit lokaler Institutionen und lernten Möglichkeiten kennen, sich zu engagieren. Am Abend kehrten die Teilnehmer*innen schließlich im Restaurant Miara ein und stärkten sich mit Burgern und Pommes.
Der letzte Tag stand ganz im Zeichen des großen Abschlussfestes: Eine Gruppe bastelte Dekorationen, andere kümmerten sich um den Aufbau im Theater oder die musikalische Untermalung des Abends – die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren. Das „Leckerteam“ kümmerte sich um ausreichend Snacks für zwischendurch. In einem von Wiebke angeleiteten World-Café sprachen die Studierenden über Nachhaltigkeit als kulturpolitischen Auftrag. Der persönlichen Nachhaltigkeit gingen die Teilnehmer*innen in Annas Achtsamkeitsübungen nach. Nicola Scherer gab dazu eine künstlerische Intervention mit dem Titel „Dialog Box“, die sich mit Begegnungen auseinandersetzte. Meike Lettau brachte mit ihrem Vortrag zu community-basierter Kulturvermittlung weitere Aspekte mit ins Gespräch ein. Außerdem begleitete Alina über die drei Tage mit ihrer Poststation die Herbstakademie: Teilnehmer*innen tauschten sich in anonymen Briefen in sogenannten „Beeffreundschaften“ über Meinungen aus, über die man sonst mit niemandem spricht. Bis spät abends wurde beim Abschlussfest gegrillt, getanzt und gefeiert. Live-Musik gab es von der Band „Serpentin“ aus Hannover, die bei der Herbstakademie ihren ersten Auftritt nach langer Corona-Pause feiern konnte.
Vorbereitungsteam: Alina Bach, Meret Buchholz, Anna Christiansen, Gabriel Dörner, Selina Hillebrand, Wiebke Hütter, Merlin Mölders, Matthias Müller, Judith Reith, Marlene Richert, Anna Rüpcke, Nicola Scherer, Julius Heinicke, Meike Lettau, Katrin Lohbeck
Text und Fotos: Judith Reith
Video: Paul Knop
Redaktion und Webdesign: Gabriel Dörner