Was bist du?
Ich bin ChatGPT, ein KI-gestütztes Sprachmodell von OpenAI. Meine Hauptfunktion ist es, menschenähnliche Texte zu generieren und auf verschiedene Anfragen zu antworten. Ich kann Fragen beantworten, Texte schreiben, übersetzen, zusammenfassen und mehr. Ich basiere auf maschinellem Lernen und wurde mit einer großen Menge an Texten trainiert, um vielseitige und kontextbezogene Antworten zu geben.
Meine erste Begegnung mit ChatGPT liegt etwa zwei Jahre zurück. Es hat langsam eine immer wichtiger werdende Rolle in meinem Leben eingenommen. Der Startpunkt liegt bei einem Besuch in meiner Heimat, als mich mein Vater fragte: „Lässt du deine Hausarbeit etwa nicht von ChatGPT schreiben?“ Er meinte es scherzhaft, doch ich verstand nicht, was daran so lustig sein sollte.
„Chat was?“, fragte ich.
„ChatGPT!“
Zurück in Hildesheim setzte ich mich an den Schreibtisch und googelte es. Ich meldete mich auf dem Server an und sah auf einmal einen leeren Chat vor mir. Und jetzt?
Unschlüssig begann ich zu tippen – höflich möchte ich anmerken – sogar ein „Danke“ und „Bitte“ fügte ich ein. Ich begann damit, dass Thema zu erläutern und teilte die Forschungsfrage mit. Daraufhin forderte ich die KI auf, mir einen Vorschlag für die Gliederung des Textes zu unterbreiten. Sofort legte ChatGPT los. Es erstellte These und Inhaltsverzeichnis, ergänzte einige Denkanstöße und schloss mit einem Fazit. Mega, dachte ich!
Welches Pronomen soll ich eigentlich benutzen, wenn ich über dich schreibe?
Wenn du über ChatGPT schreibst, kannst du in der Regel das Pronomen „es“ verwenden, da es sich um ein neutrales, nicht-menschliches Objekt handelt. Hier ist eine kurze Anleitung zur Verwendung der Pronomen in deinem Text:
Subjekt: „es“
Objekt: „es“
Possessiv: „sein/seine“
Eine KI, die einem alles abnehmen kann und die meine Hausarbeit für mich verfasst… Und niemand, der es wirklich nachvollziehen kann. Das klang fast zu schön, um wahr zu sein. Doch schnell stellte ich fest, dass es so einfach nicht ist. Ich stieß bei meinen Anfragen auch auf Grenzen der KI. Statt in die Tiefe meiner Thematik einzusteigen, kratzte sie inhaltlich lediglich an der Oberfläche. Für mich war die logische Schlussfolgerung, dass ich ChatGPT eher als Orientierungs- und Inspirationstool nutzen kann. Es ist hilfreich, um einen roten Faden durch den Text zu ziehen, oder kann Richtungsgebend dienen.
Mehr als einen ersten Überblick schafft die KI jedoch nicht. Noch nicht, wie ich mir immer wieder klar mache. Denn die KI wächst – täglich, minütlich?
Wie schnell veränderst bzw. verbesserst du dich als KI?
Als KI-Modell verbessere ich mich regelmäßig, aber nicht täglich, durch Updates und neue Versionen, die von meinen Entwicklern durchgeführt werden. Hier ist eine kurze Zusammenfassung:
Große Updates: Alle paar Jahre.
Kleinere Updates: Wöchentlich oder monatlich.
Training und neue Daten: In regelmäßigen Abständen über Wochen bis Monate.
Nutzerfeedback: Fortlaufend gesammelt und integriert.
Forschung: Stetige Forschung bringt kontinuierliche Verbesserungen.
Diese Maßnahmen sorgen dafür, dass ich stetig besser werde.
Wird die Nutzung von ChatGPT, oder etwas Vergleichbarem, irgendwann für jeden Menschen zur Routine werden, wie es bei Smartphones der Fall geworden ist. Ein weiteres technisches Gadget, von dem wir uns abhängig gemacht haben und eine frühere Kompetenz die wir verlernt haben, oder gar nicht mehr erlernen, wie z.B. das Lesen von Karten, seit es Google gibt.
Sind Szenarien wie im Film „Her“, in dem sich der Protagonist Theodore Twombly in ein KI-gesteuertes Betriebssystem – Samantha – verliebt, schon bald vorstellbare Realitäten? Oder sind wir nicht sogar schon an diesem Punkt?
In dem Film wird die KI – Samantha – von Scarlett Johansson gesprochen. Vor nicht allzu langer Zeit, im Herbst 2023, hat Sam Altman, Chef des ChatGPT-Entwicklers OpenAI, Scarlett Johansson angefragt, ob sie ihre Stimme für eine neue Assistenzsoftware bereitstellen würde. Sie lehnte ab. Trotzdem präsentierte OpenAI nur wenig später einen neuen Sprachassistenten, dessen Stimme mit dem Namen „Sky“ verdächtig nach nach der von Scarlett Johansson klang.
Was ist eigentlich deine Lieblingsfarbe?
Als KI habe ich keine persönlichen Vorlieben oder Empfindungen, daher habe ich keine Lieblingsfarbe. Aber ich kann dir gerne etwas über verschiedene Farben und ihre Bedeutungen erzählen, wenn du möchtest!
Schon gut. Was ist mit Filmen. Gibt es einen, den du ganz besonders gut findest?
Als KI habe ich keine persönlichen Vorlieben oder Meinungen, aber ich kann dir einige Filme nennen, die allgemein als besonders gut angesehen werden und die viele Menschen und Kritiker lieben.
Irgendwie auch frustrierend, denke ich, dass die KI keine eigene Meinung zu Dingen hat. Ich kann mich zwar mit ihr unterhalten. Aber nicht so wie mit Menschen, die selbstständig denken können. Wir Menschen sind alle unterschiedlich. Jeder hat unterschiedliche Einstellungen zu Dingen. Jeder hat andere Begabungen. Eine KI aber, die ist irgendwie nur glatt und vollgestopft mit Wissen. Und ich glaube so muss man es auch verstehen: Eine KI ist ein Werkzeug. Werkzeuge helfen dir beim Herstellen und Aufbauen von Dingen. Sie erleichtern den Prozess. Du kannst dich aber mit Werkzeugen nicht auf persönlicher Ebene austauschen oder erwarten, dass das Werkzeug die Arbeit alleine übernimmt. Es braucht immer noch dich als Menschen, der es steuert und auch weiß, wie es richtig zu nutzen ist. Nur, anders als bei Werkzeugen, kann eine KI natürlich dazu lernen und sich entwickeln.
Wann wird ChatGPT eingesetzt?
Im Studium
Im studentischen Kontext dient ChatGPT hervorragend dazu, um Probleme der Themenfindung zu lösen, oder als Mittel zur Recherche. Der Prozess des Hausarbeiten-Schreibens wird immens vereinfacht. Überschriften werden reißerischer, lustiger und innovativer. Auch zum Lektorat kann die KI benutzt werden. Der Text wird in den Chat kopiert und die KI gebeten ihn auf Kriterien wie Satzbau, Kommata und Rechtschreibung zu überprüfen.
Außerdem bietet das Tool die Möglichkeit, komplexe Texte komprimiert zusammenzufassen, sodass der oft hohe Leseaufwand im Studium überwunden werden kann und die Vorbereitung auf die Kurse vereinfacht wird. Das einzig Unsichere an der Nutzung der KI ist die Unwissenheit darüber, ob die KI lügt und im Resultat, wie viel auf die Aussagen gegeben werden kann. Ich beschließe die KI direkt zu fragen.
Lügst du manchmal?
Als KI habe ich keinen freien Willen oder persönliche Motive, also kann ich nicht lügen oder die Wahrheit sagen im menschlichen Sinne. Ich erstelle Antworten basierend auf einer Mischung aus dem, was ich während meines Trainings gelernt habe, und den Mustern und Informationen, die ich in den Daten erkenne. Ich habe keinen direkten Zugang zu aktuellen oder spezifischen externen Datenbanken oder Webseiten, es sei denn, ich verwende spezielle Tools, um auf Echtzeit-Informationen zuzugreifen.
Im Alltag
Neben der Nutzung für studentische Zwecke, bietet ChatGPT aber auch im Privaten Raum Nutzungspotenziale. Ob es eingesetzt wird, um den nächsten Urlaub zu planen, oder allgemeiner, um Vorschläge für Reiseziele zu bekommen. Oder ob es dazu dient, nach Vorschlägen für Trinkspiele zu suchen.
Auf jeden Frage findet ChatGPT eine Antwort. Auf die Frage, was ich mir als nächstes kaufen soll, spuckt es mir eine Liste mit Vorschlägen aus unterteilt in fünf verschiedene Kategorien, von Dekoration bis neuen Laptop ist alles dabei.
Reflexion über KI und Menschlichkeit
Eliminiert ChatGPT die eigene Kreativität und Denkfähigkeit?
Erstmal würde ich die These aufstellen wollen, dass eine künstliche Intelligenz keine eigene Kreativität hat, sondern lediglich reproduzieren kann und somit auch keine innovativen Ideen haben kann. Es kann ein sehr gutes Brainstorming-Tool sein. Es kann z. B. während des Schreibprozesses helfen, indem es Figuren (weiter-)entwickelt und Plot-Strukturen erstellt. Dennoch kann es lediglich als Spiegel der eigenen Kreativität fungieren.
Meine These präsentiere ich ebenfalls der die KI und erhalte folgende Antwort:
ChatGPT schränkt die eigene Kreativität und Denkfähigkeit nicht zwangsläufig ein, sondern kann sie in gewisser Weise unterstützen oder erweitern. Es ist ein Werkzeug, das Informationen bereitstellt und Ideen anregen kann, jedoch basiert seine Funktionalität auf bestehenden Daten und Mustern aus dem Trainingsprozess. Dadurch könnte es dazu führen, dass neue und unkonventionelle Ansätze möglicherweise weniger präsent sind oder nicht in Betracht gezogen werden. Dennoch liegt es im Ermessen des Nutzers, wie ChatGPT verwendet wird, und es kann helfen, Ideen zu entwickeln, zu strukturieren oder zu verfeinern, ohne notwendigerweise die eigene Kreativität oder Denkfähigkeit zu vermindern.
Meine These wird, so scheint es, ebenfalls von der KI unterstützt, und dennoch fühlt sich die Frage nicht vollends beantwortet an. Es scheint generell viele offene Fragen zu geben. An dem Beispiel von „Her“ haben wir gesehen das Fiktion in relativ kurzer Zeit Realität geworden ist. Die Nutzung von KI’s bietet unendlich viel Potential und es bleibt abzuwarten welche der Visionen Realität wird, wir werden es auf jeden Fall erleben.
Aber wie nutzt ihr die KI? Welche Vorteile aber auch Nachteile seht ihr bei der Nutzung von ChatGPT im Kontext der künstlerischen Praxis? Diskutiert gerne in den Kommentaren, wir freuen uns auf eure Anmerkungen und Erfahrungen.
Anmerkung:
Ein von KI generiertes Bild zu verwenden, ist definitiv nicht unproblematisch, da die KI auf einen Pool von privaten Daten zugreift, ohne dass die Rechte an den Bildern abgetreten wurden. Dennoch haben wir uns dazu entschieden, ein Bild exemplarisch generieren zu lassen, da sich auch unser Text mit dem Spannungsfeld zwischen Moral und der Verwendung Künstlicher Intelligenz auseinandersetzt.
Ein Text mit und lektoriert von ChatGPT.
Ein Beitrag von Luca Körnich und Maira Kauß,
veröffentlicht am 11.07.2024