Futur Ludens

Wie lässt sich „Zukunft“ model­lieren ohne auf erzäh­le­ri­sche Welt­ent­würfe oder die Technik der Prognostik zurück­zu­greifen? Inner­halb der Versuchs­an­ord­nung „Futur ludens“ wird der Besu­cher dazu einge­laden, sich der Zukunft als formale oder struk­tu­relle Kate­gorie anzu­nä­hern. Die maschi­nelle Instal­la­tion aus Angel­schnüren, Stoff und Licht orien­tiert sich dabei vage an den Möglich­keiten digi­taler Tech­no­lo­gien, um diese als analogen- hapti­schen Apparat zu reprä­sen­tieren. Via Zug der Schnüre verwan­delt und verschwimmt das Licht; der Flaschenzug als einfache kine­ti­sche Maschine zeitigt hier bereits ein Verhältnis von Input und Output: Aus Eingabe wird Bewe­gung wird Bild­ebene. Dabei über­steigt das System die ideelle Vorstel­lung der Konstruk­tion. Was am Inter­face in Erschei­nung tritt, ist nicht mehr voll­ständig kontrol­liert, sondern entspringt einer varia­blen Menge mögli­cher Permu­ta­tionen aus Neigungs­win­keln, Posi­tionen und Schat­ten­würfen im Zwischen­spiel der Mate­ria­lität. „Futur Ludens“ ist keine zugäng­liche oder voll­ständig abge­schlos­sene Zukunft, sondern ein etablierter Spiel­raum für Unsi­cher­heiten und Übergänge.

- Simon Fröhlich