In einer Woche, am Donnerstag, den 11. September 2024 startet die elfte Ausgabe des transeuropa festivals in Hildesheim.
Das transeuropa festival findet alle drei Jahre statt. Es werden verschiedene Produktionen aus dem Bereich der performativen Künste in Hildesheim präsentiert.
Exkurs zur Geschichte des transeuropa festivals
Das Festival fand zum ersten Mal 1994 statt. Nach der Wiedervereinigung gab es ein Bedürfnis des Kultur- und Theaterstandortes in Hildesheim, einen Beitrag zur Verbindung zwischen Ost- und Westeuropa zu leisten. Mit seinem Ursprung im Institut für Medien, Theater und Populäre Kultur der Universität Hildesheim gründete sich der Transeuropa e.V., der seitdem die übergeordnete Verwaltung und offizielle Organisation übernimmt.
„Kerngedanke ist seit jeher europäische Freundschaften zu pflegen und einen transdisziplinären Austausch der Künste und Künstler*innen zu fördern.“
Projektskizze des transeuropa festival 2024, S. 3
„transeuropa 2024 – Making Space“
Jede Ausgabe wird von einem anderen Leitungsteam organisiert. Dieses setzt auch je einen eigenen thematischen Schwerpunkt, der sich dann in der Auswahl der Produktionen und der Gestaltung des Rahmenprogramms widerspiegelt. In diesem Jahr sind es Leonie, Denise, Paolo, Katharina und Paulinus.
Das Thema der diesjährigen Ausgabe ist „Making Space“. Anknüpfend an die Debatten und Diskurse der letzten Jahre und Jahrzehnte, geht es primär darum „Platz zu machen“ für Perspektiven und Menschen, die sonst nicht so viel Raum bekommen. Das Konzept soll allumgreifend im Festival – also auch in der Organisation sichtbar werden. Daraus ist unter anderem die Bürger*innenjury entstanden: Aus Hildesheimer Bürger*innen wurde eine Jury zusammengestellt, die nun ein Programm ausgewählt haben, das sie sich wünschen und das für sie wichtige Perspektiven vertritt.
Diese Produktionen wurden eingeladen:
Dance Gathering ist eine Einladung der maiskind community, unsere öffentlichen Räume in Orte des Spaßes, queerer Identitäten und des Feierns zu verwandeln. Diese Performance findet in Form eines öffentlichen, partizipativen Spaziergangs statt.
PERSPECTIVES ist eine künstlerische Auseinandersetzung mit Rassismuserfahrungen von in Europa lebenden PoC*. Darin werden jene Perspektiven schonungslos und kraftvoll auf die Bühne gebracht.
SODOM verbindet verschiedene Darstellungsmittel in einer Solo-Performance und befasst sich mit Vorurteilen gegenüber homosexuellen Menschen in der religiösen Geschichte.
Super Superficial befasst sich mit der Vergänglichkeit und dem Verhältnis zum nackten Frauenkörper in Kunst und Gesellschaft.
Terminus ist eine Performance, die sich auf nonverbale Weise mit dem Thema „Warten“ befasst. Das Besondere dabei: sie findet an einem Ort des Wartens statt, dem Hauptbahnhof in Hildesheim.
TIKKÉ TIKKÉ ist eine tänzerisch und biografisch geprägte Performance über die Erfahrung, zwei Kulturen anzugehören und in sich und dem Tanz zu vereinen.
Hier geht es zur Beschreibung der einzelnen Performances:
https://transeuropa-festival.de/2024/performances/
Auch Hinweise zu Content Notes und zur Barrierefreiheit sind hier ausgewiesen!
Die Spielorte
Hier sind die einzelnen Spielorte mit entsprechenden Hinweisen zu Barrieren aufgelistet:
Die Spielorte sind ebenfalls sehr vielfältig: Von der Nordstadt bis zur Domäne Marienburg werden die verschiedenen Produktionen präsentiert: Der partizipative Spaziergang Dance Gathering bewegt sich rund um den Angoulêmeplatz und endet dort. PERSPECTIVES findet im thim (Theater im Malsaal), dem barrierefreien Spielort des tfn, statt. Die Solo-Performance SODOM wird in der Dieselhalle in der Nordstadt präsentiert. Super Superficial bespielt das Burgtheater an der Domäne und TIKKÉ TIKKÉ wird im Theaterhaus Hildesheim aufgeführt. Terminus nutzt die Wartehalle des Hauptbahnhof Hildesheim für seine Performance.
Das Festivalzentrum
Das Festivalzentrum wird im PULS in der Innenstadt zwischen Hauptbahnhof und der Kaiserstraße seinen Platz haben. Dazu gehört auch der Angoulêmeplatz davor. Geplant von Studierenden des Fachbereich 2 soll es ein möglichst breites Angebot geben, das Ruhe und Rückzug genauso wie Action und Austausch ermöglicht und einfach zum Verweilen zwischen den Programmpunkten einlädt. Es wird einen eigenen Bereich geben, in dem man mehr für sich sein kann oder etwas zu den Produktionen, den Lieblingsbüchern der Künstler*innen oder zur Bürger*innenjury erfahren kann. Es gibt dort auch eine Bar und viele verschiedene Angebote ins Gespräch zu kommen, etwas Lustiges zu gestalten oder zu spielen, an einem Theatertypen-Quiz teilzunehmen oder einfach eine Runde zu chillen. Für einen Awarenessbereich ist selbstverständlich auch gesorgt.
An alle, die in den Semesterferien hier sind: es lohnt sich hinzugehen!
Ein Beitrag von Salomé Priebe, veröffentlicht am 05.09.2024
Weitere Infos findet ihr hier:
Instagram: https://www.instagram.com/transeuropa_festival/
Website: https://transeuropa-festival.de/2024/