Die digitale Veranstaltung hatte den Vorteil, dass die bisher als Blockseminar veranstalteten interreligiösen Studientage in diesem Jahr ortsunabhängig semesterbegleitend angeboten werden konnten und dadurch den Studierenden das Kennenlernen über einen längeren Zeitraum ermöglicht wurde. Die Themenschwerpunkte Kirche, Moschee, Weihnachten und jüdischer Lebenskreis wurden interaktiv in konfessionell und interreligiös gemischten Kleingruppen erarbeitet und das gewählte Seminarformat ermöglichte zudem, dass Gastreferent:innen wie der muslimische Fotograf Ahmed Eckhard Krausen aus Kopenhagen oder die Rabbinerin Helene Shani Braun aus Berlin zugeschaltet werden konnten. Darüber hinaus erstellten die Teilnehmer:innen als Studienleistung wahlweise interreligiöse Unterrichtsideen oder interaktive Erklärvideos, was als besondere Lerngelegenheit und zusätzlicher Gesprächsanlass sowie als bedeutsame Erfahrung für den zukünftigen Lehrer:innenalltag wahrgenommen wurde. Um diese Ergebnisse entsprechend würdigen zu können, fand im Rahmen der verkürzten Kompaktphase in Online-Präsenz u.a. ein virtueller Museumsrundgang in einem 3D-Ausstellungsraum statt, wodurch eine intensive abschließende Diskussion über interreligiöses Lehren und Lernen in virtuellen Räumen ermöglicht wurde.
Auch wenn die Teilnehmer:innen insgesamt den direkten Kontakt vermissten, wurden die Möglichkeiten des digitalen interreligiösen Lernens durchweg positiv beurteilt, sodass eine hybride Konzeption mit einer abschließenden Kompaktphase in Präsenz als vielversprechende Alternative für die Zukunft der interreligiösen Studientage erscheint.
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Text: Dr. Jörg Ballnus, Dr. Theresa Beilschmidt, Dr. Anne-Elisabeth Roßa, Dr. Michael Schober, Interreligiöse Studientage an den Universitäten Hildesheim und Osnabrück.