Die Variante HRK-Audit kompakt richtet sich dabei an Hochschulen mit bis zu 10.000 Studierenden. Im Jubiläumsjahr wird neben drei weiteren Hochschulen auch die Universität Hildesheim das HRK-Audit beginnen. Sie nimmt teil an einem Prozess der Selbstreflexion mit sachkundiger, externer Beratung. Das internationale Profil der Universität Hildesheim ist neben Digitalisierung, Chancengleichheit und Nachhaltigkeit ein weiteres Querschnittsthema, das die gesamte Universität betrifft.
Obwohl klar ist, dass es Problemstellungen gibt, die außerhalb des universitären Einflussbereichs liegen, beispielsweise aufenthaltsrechtliche Fragen, kann die Universität Hildesheim als Bildungsinstitution sich andere Fragestellungen der Internationalisierung zu eigen machen und für sich und ihre Angehörigen lösen. „Nur eine Hochschule, die international denkt und handelt, ist zukunfts- und wettbewerbsfähig“, betont HRK-Präsident Prof. Dr. Walter Rosenthal und erläutert: „Mit dem Audit ‚Internationalisierung der Hochschulen‘ hat die HRK maßgeblich dazu beigetragen, die Internationalisierung als zentralen Baustein der hochschulischen Profilentwicklung zu verankern und als strategisches Querschnittsthema in die Hochschulentwicklung zu integrieren.“ Auch Prof. Dr. Angela Ittel, HRK-Vizepräsidentin für Internationales, Gleichstellung und Diversität und Präsidentin der TU Braunschweig, erklärt, wie die deutsche Hochschullandschaft vom HRK-Audit profitiert: „Die dabei gewonnenen Einblicke und Erkenntnisse helfen, die Herausforderungen der Hochschulen sichtbar zu machen und systematisch anzugehen.“ Wichtige Weiterentwicklungen auf Systemebene betreffen dabei etwa die Sprachenpolitik, die Internationalisierung der Curricula und die Internationalisierung der Lehrkräftebildung.“ – Gerade letztere ist für die Universität Hildesheim, die aus einer Pädagogischen Hochschule hervorging und einen hohen Anteil an Lehramtsstudierenden hat, zentral und muss bei allen Bemühungen für eine verstärkte Internationalisierung mitgedacht werden.
Vizepräsidentin Bettina Kluge nennt das Jahr 2030 als Zeitpunkt, zu dem bestimmte Benchmarks oder Meilensteine der Internationalisierungsleitlinie erreicht werden sollen; mögliche Steuerungsmethoden gibt das HRK-Audit kompakt an die Hand. Vonseiten der Hochschule wird eine Projektgruppe eingesetzt, welche die Hochschule in ihrer Breite repräsentiert und für die Durchführung des Audits kompakt verantwortlich ist. Der Auditierungsprozess beginnt mit einem Auftakttreffen der von der HRK benannten Akkrediteurinnen und Akkrediteure mit der Projektgruppe, die dann einen Selbstbericht erstellt und einreicht. In diesen Selbstbericht fließen zentral die Ergebnisse mehrerer Workshops ein, die im Rahmen der Überarbeitung der Internationalisierungsstrategie bereits seit Anfang des Jahres durchgeführt wurden. Auf der Basis des Selbstberichts und eines folgenden Auditierungsbesuchs erstellt die HRK einen Empfehlungskatalog, der bei der Umsetzung der Internationalisierungsleitlinien helfen soll. Der Auditierungsprozess ist somit ein Beitrag zu mehr Internationalisierung und ein Prozess der Selbstvergewisserung: „Wo stehen wir jetzt, und wo wollen wir im Jahr 2030 stehen?“ Er ist zugleich ein Zeugnis hochschulpolitischer Transparenz, denn er lebt von mehreren Feedbackschleifen. Der Prozess soll Antworten auf die Fragen geben, die Bettina Kluge im Gespräch formuliert: „Ist, was wir anbieten, auch das, was wir brauchen?“ Und weiter: „Gibt es ansonsten Maßnahmen, die wir stattdessen dringender benötigen, wenn ja, wo setzen wir am sinnvollsten an?“
Über das HRK-Audit „Internationalisierung der Hochschulen“:
Seit 2009 haben insgesamt 111 Hochschulen in Deutschland die Beratungs- und Unterstützungsformate des HRK-Audit „Internationalisierung der Hochschulen“ – mit den Prozessen Audit, Audit kompakt, Audit-Strategiewerkstatt sowie Re-Audit – durchlaufen.
Von 2009 bis 2016 wurde das HRK-Audit vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziell unterstützt. Seither wird es von der HRK getragen und über eine Teilnahmegebühr finanziert.
Das HRK-Audit steht für eine unabhängige, bedarfsorientierte, ganzheitliche und vertrauliche Beratung zur weiteren Entwicklung der institutionellen Internationalisierung. Es unterstützt die Hochschulen gezielt bei der Entwicklung ihres internationalen Profils und kombiniert Elemente der Selbstreflexion mit externer Beratung. Nach erfolgreichem Abschluss des Audits erhält die Hochschule ein elektronisches Teilnahmesiegel.