Dr. Ulf Otto

Vita

Ulf Otto ist Dilthey-Fellow am Institut für Medien, Theater und Populäre Kultur der Universität Hildesheim. Seine Dissertation, die sich aus einer kulturwissenschaftlichen Perspektive mit den Transformationen theatraler Praxis in den neuen Medien beschäftigt, ist unter dem Titel "Internetauftritte. Eine Theatergeschichte der neuen Medien" bei transcript erschienen. Das Studium der Theaterwissenschaft, Philosophie und Mathematik in London, Berlin und Toronto hat er 2001 an der Humboldt-Universität mit einer Magisterarbeit über die ästhetischen Strategien Christoph Schlingensiefs im Übergang vom Film über das Theater zur Aktionskunst abgeschlossen. Während und nach dem Studium hat er mehrjährige Berufserfahrung als Dramaturg, Regieassistent und freier Regisseur im Stadttheater und in der freien Szene gesammelt; u.a. an der Schaubühne am Lehniner Platz, am bat-Studiotheater, am Kleist-Theater Frankfurt/Oder, am Maxim Gorki Theater, am Theater Aachen, am Staatsschauspiel Stuttgart, auf Kampnagel Hamburg, am Mousonturm Frankfurt und vor allem an den Berliner Sophiensaelen. Seit 2006 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Hildesheim in der Lehre von Theorie und Praxis des Theaters tätig und hat darüber hinaus Lehraufträge in Mainz, Exeter und Zürich wahrgenommen. Das von der Volkswagen-Stiftung geförderte Habilitationsprojekt ist am Schnittpunkt von Theater- und Technikgeschichte angesiedelt und beschäftigt sich mit der Elektrifizierung des Theaters und der Theatralität der Elektrizität im ausgehenden 19. Jahrhundert.

Techniken des Theatralen: Zur Homepage von Dr. Ulf Otto.

Forschungsschwerpunkte

  • Konvergenzen von Theater- und Technikgeschichte im 19. Jahrhundert
  • Mediale Versuchsanordnungen im zeitgenössischen Theater
  • Gesten und Genealogien des Reenactments
  • Theatralität der digitalen Medien

Publikationen

Monographien:

Herausgegebene Sammelbände

  • "Auftritte. Strategien des In-Erscheinung-Tretens in Künsten und Medien", hg. zus. mit Mieke Matzke u. Jens Roselt, Bielefeld: transcript 2015
  • "Theater als Zeitmaschine. Zur performativen Praxis des Reenactments", hg. zus. mit Jens Roselt, Bielefeld: transcript 2012. Rezensiert auf  H-Soz-u-Kult.

Aufsätze in Sammelbänden und Zeitschriften

  • "Between Verité and Varieté. Representations of Electricity in 19th century Germany", in: Centaurus, Special Issue ’Electricity and Imagination’, Dezember 2015.
  • "Tontechnik und Geräuschkunst. Zur Konstruktion reiner Klänge im Theater um 1900", in: Sound und Performance. Positionen · Methoden · Analysen (Thurnauer Schriften zum Musiktheater, Bd. 27), hg. v. Wolf-Dieter Ernst, Anno Mungen, Nora Niethammer, Berenika Szymanski-Düll, Würzburg: Königshausen & Neumann 2015.
  • "Auftritte der Sonne. Zur Genealogie des Scheinwerfens und Stimmungmachens", in: Auftritte. Strategien des In-Erscheinung-Tretens in Künsten und Medien, Bielefeld: transcript 2015.
  • "doing theatre. Theater, Wissenschaft und Praxis", in: Momentaufnahme Theaterwissenschaft. Leipziger Vorlesungen, hg. v. Gerda Baumbach, Veronika Darian, Günther Heeg, Patrick Primavesi, Ingo Rekatzky, Berlin: TdZ 2014.
  • "Hermès, oder wie das europäische Theater auf den Hund kam. Über die Inszenierung D‘après nature von Philippe Quesne/Vivarium Studio und das theatrale Potential des Tiers". In: Prospero European Review. Theatre and Research 3/2012, auf Polnisch erschienen als: »Hermès, czyli jak Europejski Teatr zsezedł na psy – O przedstawieniu ›D'après nature‹ Philippe’a Quesne/Vivarium Studio i o teatralnym ptencjale zwierząt«, in: didaskalia 119, Feb. 2014, S. 55-58.
  • "Re:Enactment. Geschichtstheater in Zeiten der Geschichtslosigkeit", in: Theater als Zeitmaschine. Die performative Praxis des Reenactments, hg. v. Jens Roselt u. Ulf Otto, Bielefeld: transcript 2012, S. 231-256.
  • "Die Macht der Toten als das Leben der Bilder. Praktiken des Reenactments in Kunst und Kultur", in: Schauspielen Heute, hg. v. Jens Roselt u. Christel Weiler, Bielefeld: transcript 2011, S. 185-202.
  • "Krieg von Gestern. Die Verkörperung von Geschichtsbildern im Reenactment", in: Kati Röttger, Orbis Pictus - Theatrum Mundi. Tübingen: Narr 2010, S. 77-88.
  • "Gegen Vergegenwärtigung. Zur Geste und Genese des Reenactments", in: Verfahren der Vergegenwärtigung, hg. v. Matthias Mertens. Tübingen: Francke 2010, S. 95-110.
  • "To tube or not to tube. Vom digitalen Gebrauch Shakespeares", in: Shakespeare revisited. Theatrale Verfahren der Vergegenwärtigung, hg. v. Ole Hruschka, Hildesheim: Olms 2009.
  • "Gallische Dörfer. Ästhetische Praxis im Zeitalter ihrer Allgegenwart, oder: Tanz als Theorie", in: Theorie und Praxis der Künste, hg. v. Stephan Porombka, Wolfgang Schneider u. Volker Wortmann, Tübingen: Francke 2008.
  • "Führerbunkerbilder. Schlingensiefs Hitler und Eichingers Untergang. Kollektivierungs-versuche und Privatisierungsbemühungen am Beispiel einer historischen Immobilie"‚ in: Kollektive in den Künsten, hg. v. Hajo Kurzenberger, Hans-Josef Ortheil u. Matthias Rebstock, Hildesheim: Olms 2008.

 Lexikonartikel

  • "Reenactment", in:Lexikon Theatertheorie, hg. v. E. Fischer-Lichte, D. Kolesch, M. Warstat, 2. Auflage, Stuttgart: Metzler 2014, S. 287-290.
  • "Mimesis und Performativität", in:Handbuch Kulturelle Bildung, hg. v. Hildegard Bockhorst, Vanessa-Isabella Reinwand, Wolfgang Zacharias, München: kopaed 2012, S.208-211.
  • "Hamlet als romantische Chiffre – Zwischen Fernsehserie, Vorabendprogramm und Computerspiel", in:Hamlet Handbuch, hg. v. Peter W. Marx, Stuttgart: Metzler 2014, S. 504-507.
  • "Doing Hamlet. Die YouTube-Erfahrung", in:Hamlet Handbuch, hg. v. Peter W. Marx, Stuttgart: Metzler 2014, S. 502-504.

Artikel in Zeitschriften und Katalogen

  • "Das nächste Theater", in: Ausbildung für die Zukunft des Theaters, Spielzeitheft der Bayerischen Theaterakademie August Everding, München, Okt. 2014, S. 48-54.
  • "Debatte um die Zukunft des Stadttheaters XVIII – Über die Wiedergeburt des Theaters aus der Rhetorik des Digitalen. Deutsche Bühne und kalifornische Ideologie",nachtkritik.de, 28.10.2014.
  • "Rastlos auf der Datenautobahn. Die Zukunft des Theaters in der digitalen Ökonomie", in: Die Deutsche Bühne, Mai 2012, S. 22-24.
  • "Die Grenzen der Entgrenzung, oder wie sich das deutsche Theater zwischen Panama und Elfenbeinküste auf sich selbst besinnt", in: Die Deutsche Bühne, Januar 2010, S. 40-43.
  • "Die Kunst im Dorf lassen? Fußnote zu einem Theater vor Ort", in: LandArbeit07. Kunstprojekt für einen Ort. Katalog zum Kunstprojekt, hg. v. Christine Biehler, München u. Leipzig 2010, S. 43-48.
  • "Return to Shakespeare. Von künstlichen Paradiesen und Inselexistenzen", in: Shakespeare:08, Programmbuch zum Projektsemester, Hildesheim 2008, S. 51-53.
  • "Local Heroes. Das Theater in der Mediengesellschaft, oder warum es zunehmend schwieriger wird, den guten Schauspieler nicht mit einem schlechten Laien zu verwechseln", in: Die Deutsche Bühne, Januar 2008, S. 30-32.

Rezensionen

  • Rezension von Josef Bairlein, Christopher Balme, Jörg von Brincken, Wolf-Dieter Ernst, Meike Wagner: Netzkulturen – kollektiv. kreativ. Im Erscheinen.
  • Rezension von Birgit Haas (Hg.): Macht – Performativität, Performanz und Polittheater seit 1990, Würzburg 2005, in: Kollektive Kreativität. Jahrbuch für Kulturwissenschaften und Ästhetische Praxis, hg. v. Stephan Porombka, Tübingen 2006. 

Unveröffentlicht

  • "Untersuchungen zu Inszenierungen Christoph Schlingensief – Magisterarbeit an der Humboldt Universität Berlin", Sommer 2001.