Anna Krauß

Assoziiertes Mitglied des Graduiertenkollegs

Kontingente Kollaborationen. Menschliche und nicht-menschliche Assistenzbeziehungen in den Freien Darstellenden Künsten

Das Beiwort „assistiv“ ist unserem Verständnis von Gesellschaft immer schon inhärent. Menschliche und nicht-menschliche Assistenz- und Unterstützungssysteme finden sich in allen sozialen Zusammenhängen und Handlungsgefügen. Die Einführung von assistiven Technologien in unseren Alltag revolutioniert nicht nur die Art und Weise, wie wir kommunizieren, sondern auch, wie wir uns selbst verstehen, uns in der Welt bewegen, denken und handeln – dies gilt auch für das Theater. In der Soziologie wie auch in der Theaterwissenschaft mangelt es jedoch an hinreichenden Forschungsarbeiten, die sich der Analyse von Assistenzbeziehungen widmen. Diese Forschungslücke bearbeitet das Dissertationsvorhaben mithilfe materiell-diskursiver Theorien, welche digitale Technologien als aktive Aktanten im Aufführungsgefüge begreifen. Ein Fokus liegt bei der Analyse auf Theaterprojekten, die mit KI-basierten transformativen Sprachmodellen (zusammen) arbeiten.

 

Zur Person

Anna Krauß ist Promovendin am Institut für Theaterpädagogik der Hochschule Osnabrück unter der Betreuung von Prof. Dr. Andreas Wolfsteiner und in Kooperation mit dem DFG-Graduiertenkolleg "Ästhetische Praxis" der Universität Hildesheim. Ihr Forschungsfeld verortet sich an der Schnittstelle von Digitalisierung und Feminismus. Nebenberuflich arbeitet sie als freie Dramaturgin und Theatermacherin. Von 2016 bis 2022 war sie in der Produktion des HAU Hebbel am Ufer Theater Berlin tätig, organisierte internationales Touring, Performances und interdisziplinäre Festivals. In der Spielzeit 2021/22 war sie als Creative Producer für die digitale Bühne HAU4 mitverantwortlich. Sie interessiert sich für Theorien des Posthumanen, kollektive Praxen und das subversive Potential digitaler Technologien.

 

Publikationen

ChatGPT; Krauß, Anna; Küper, Anne: Zeigen, zerlegen, zuneigen, zerstören. Playgrounding als Methode der Entfremdung, in: Arenz, Jamila; Darian, Veronika; Hölz, Jessica (Hg.): Re/Versionen. Künstlerische und wissenschaftliche Verfahren der Un/Eindeutigkeit, Berlin: Neofelis Verlag, 2024, S. 51-56.