Das Forschungsvorhaben von Florentine Rungrama Muhry widmet sich der ästhetischen Praxis des Künstlers, Kurators, Aktivisten und Autors Rasheed Araeen (*1935, Karachi, lebt in London) zwischen 1968–95. Unter Berücksichtigung seiner Sprechposition, die sich aus seiner nicht-europäischen Herkunft und autodidaktischen Ausbildung ergibt, soll in der Gegenüberstellung von Werken, Performances, Texten und seiner Arbeit als Kurator, eine Typologie gegenhegemonialer Praktiken der Kritik herausgearbeitet werden, die Araeen im Kontext der damaligen soziopolitischen und gesellschaftlichen Diskurse in Westeuropa entwickelte. Im Diskurs der Dritten Welt verortet und aus der Position eines diasporischen Subjekts heraus formuliert, hinterfragen sie die Vorstellung einer Totalität des Kunstwerks, die westliche Kunstgeschichte und ihre Mechanismen selektiver Kanonisierung sowie Epistemologie. Ziel der Dissertation ist es, postkoloniale Perspektiven auf die Kunstgeschichte zu werfen und die Analyse ästhetischer Praktiken mit Diskursen zu Rassismus, Kolonialismus, Imperialismus und Migration zu verbinden.
Florentine Rungrama Muhry studierte Geschichte und Kunstgeschichte an der Universität Wien, Sorbonne-Paris IV und Universität Graz. Nach dem Studium arbeitete sie 2017 als kuratorische Assistenz an der Halle für Kunst Lüneburg sowie 2019 am Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg in der Abteilung Fotografie und neue Medien. Von 2020 bis 2022 war sie wissenschaftliche Volontärin an der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Seit April 2022 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Graduiertenkolleg 2477 „Ästhetische Praxis" am Institut für bildende Kunst und Kunstwissenschaft der Universität Hildesheim. Ihr Promotionsprojekt konzentriert sich auf die politischen Arbeiten von Rasheed Araeens Arbeiten zwischen 1968–95 und seiner postkolonialen ästhetischen Praxis. Seit 2018 betreibt sie außerdem den Kunstraum www.muhry.com, schreibt Auftragstexte und ist als freiberufliche Kuratorin tätig.
2017: MA im Fach Kunstgeschichte, Universität Wien
2013: BA im Fach Geschichte, Universität Wien
2012: Bachelorstudium Geschichte, Erasmus, Universität Sorbonne IV, Paris
2009: Bachelorstudium Geschichte, Universität Graz
Seit 2022: Wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Graduiertenkolleg 2477 „Ästhetische Praxis", Institut für Bildende Kunst und Kunstwissenschaft der Universität Hildesheim
2/2020–1/2022: K20K21 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Wissenschaftliche Volontärin
03–2012/2019: Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Abt. Fotografie und neue Medien: kuratorische Assistenz
9/2017–11/2018: Halle für Kunst Lüneburg: kuratorische Assistenz
1/2015–7/2016: Galerie Andreas Huber, Wien: Galerie Assistenz, Messebetreuung
1/2013: Les Archives Nationales – Pierrefitte sur Seine, Paris, Praktikum
2022:
- „When it moves, strengthening its skin“, Kunstverein Bielefeld und Dortmunder Kunstverein, mit Paolo Baggi im Rahmen des NRW+ Residence Programms
- Organisation eines Künstlerinnengesprächs zwischen Jutta Koether und Sabeth Buchmann, im Rahmen der co-konzipierten Talkreihe „K21 Encounters“, in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
2019:
- „Jubiläumsausstellung. 30 Jahre Künstlerhaus Wendenstrasse“, Hamburg
- „Sketch I & II“, Musikperformancereihe, Halle für Kunst Lüneburg
2018:
- Fortlaufend: „muhry“, Ausstellungsraum, Hamburg
2017:
- „How far to open up?“, mit Cathrin Mayer, Forum Stadtpark, Graz
2016:
- „At the Cliffs of River Rhine“, mit Cathrin Mayer, Oslo10, Basel
2022:
- Goethe Institut, Förderstipendium, Recherchereise für Kurator:innen, Bangkok
- NRW+ Residence Programm, Preis für Kurator*innen, Münster
2016:
- FemQueer, Förderstipendium ÖH-Universität Wien, Masterarbeit
2016:
- European Forum Alpbach, IG Wien, Förderstipendium
2017: European Forum Alpbach, IG Wien, Standing Committee
2017: Burschenschaft Hysteria, Wien, Bibliothekarin
2021: „Kommentierte Biografie zu Georges Braque“. In: Ausst.-Kat. Düsseldorf, Georges Braque. Erfinder des Kubismus. Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, 2021, München 2021, S. 215–231.
2021: „Vom Bellen und Kriechen als Praktiken der Enthüllung. Joseph Beuys und Pope.L“. In: Ausst.-Kat. Düsseldorf, Jeder Mensch ist ein Künstler. Kosmopolitische Übungen mit Joseph Beuys. Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen 2021, Berlin 2021, S. 88–102.
2020: Huber, Cécile / Muhry, Florentine: „Die eigene Stimme finden“. In: Ausst.-Kat. Düsseldorf, Coming to Voice. Absolvent_innen der Kunstakademie Düsseldorf 2020. Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, 2021, S. 7–13.
2020: „Babenhausen“. In: Ausst.-Kat. Düsseldorf, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, 2020; Paris, Centre Pompidou 2021. Hito Steyerl. I Will Survive. Leipzig 2020, S. 9–17.
2020: „Die leere Mitte“. In: ebd., S. 18–27.
2020: „Normalität 1-X“. In: ebd., S. 28–40.
2019: Muhry, Florentine: „Gesellschaft verändern“. In: Esther Ruelfs, Tulga Beyerle (Hg.): Ausst.-Kat. Hamburg 2019, Amateurfotografie. Vom Bauhaus zu Instagram. Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg. Heidelberg 2019, S. 130–133.
2019: „Hope is a Dangerous Thing. Elisa Barrera“. In: Almanac. London / Turin, 2019.
Unter: http://www.muhry.com/img/Text_Florentine%20Muhry%20on%20Elisa%20Barrera.pdf.
2017: „Im Überfluss die Orientierung finden, Laura Hinrichsmeyer: Kennen Sie diese Frau, 4.–21.5.2017, Gärtnergasse, Wien“, all-over, Nr. 13 (Herbst 2017): 55–60. (peer-review)
Fortlaufend: Begleit- und Pressetexte zu Ausstellungen, u.a. Dortmunder Kunstverein, Dortmund: When it moves, strengthening its skin (2022); Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Dialoge im Wandel (2022); Galerie Thomann, Wien: Axel Jonsson (2022); Galerie Wonnerth-Dejaco, Wien: Katharina Höglinger (2022); Kunstverein Rheinlande-Pfalz, Düsseldorf: Maximiliane Baumgartner (2021); Galerie Lucas Hirsch, Düsseldorf: Elisa Barrera (2021); Clages Galerie, Köln: Claus Richter (2021).
Magdalena Los, Kalte Hütte, muhry, Münster 2022.
Julija Zaharijević, Million Dinar Baby, muhry, Hamburg 2018.
How far to open up? (Hg.). Ausst.-Kat. Graz, Forum Stadtpark, 2017.
muhry[at]uni-hildesheim.de
+49 5121 883 -20760
Domäne, Haus 3
Nach Vereinbarung