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ATTUNE - Gemeinsam aktiv für den Klimaschutz an der Universität Hildesheim
Das Projekt ATTUNE – Activate the University for Climate Change wurde mit Partnerorganisationen und Universitäten aus fünf europäischen Ländern von Oktober 2022 bis November 2024 umgesetzt.
Das Ziel war es, die Effizienz der Ressourcennutzung auf dem Universitätscampus zu verbessern und die negativen Auswirkungen täglicher Aktivitäten auf das Klima zu verringern.
Das Projekt wurde im Rahmen von Erasmus+ durch die europäische Union gefördert. Für die Universität Hildesheim war Clara Wiese, Mitarbeiterin im Green Office, als Projektteilkoordinatorin tätig.
Im Oktober 2024 fand in der Universität Hildesheim die Abschlussveranstaltung zur Präsentation der Ergebnisse mit allen Projektpartner*innen sowie Interessierten in der statt.
Was ist ATTUNE?
Im Laufe des Programms wurden fünf Themenfelder herausgearbeitet, mit denen sich die Universitäten je nach Interessensgebiet auseinandersetzen konnten:
- Abfalltrennen und -vermeiden
- Nachhaltige Ernährung
- Mobilität
- Energiesparen
- Wasser
Zu Beginn der Umsetzug des Programms legten die fünf teilnehmenden Universitäten Università degli Studi di Siena (Italien), Universität Hildesheim (Deutschland), Universidad del Pais Vasco/Euskal Herriko Unibertsitatea (Spanien), Özyegin Universitesi (Türkei) und Akademia Pedagogiki Specjalnej im. Marii Grzegorzewskiej (Polen) individuell ihre Themenfelder für die weitere Arbeit im Programm fest.
Im nächsten Schritt fand der Launch des Programms an den teilnehmenden Universitäten statt. Die Universitätsmitglieder wurden zur Teilnahme an Phase 1 des Programms motiviert, in der sie Fragebögen zum individuellen Verhalten durchlaufen und über Handbücher mit themen- und standortspezifischen Handlungsempfehlungen konkrete Maßnahmen zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks erhalten konnten.
In Phase 2 wurden aus Studierenden und Beschäftigten sogenannte Research Action Teams gebildet, die sich durch Workshops begleitet mit einem von ihnen ausgewählten Thema auseinandersetzen, Datenerhebungen hierzu durchführten und konkrete Maßnahmen für ihren Universitätscampus umsetzten.
Lerne die Research Action Teams der Universität Hildesheim kennen!
Zusätzlich zu den Workshops wurde an der Universität Hildesheim ein Projektseminar über zwei Semester angeboten, um eine zusätzliche Verankerung in den universitären Strukturen zu erzielenund einen weiteren Anreiz für Studierende zu schaffen
Die Teilnehmenden, zusammengesetzt aus Mitarbeitenden und Studierenden, setzten so über mehrere Monate drei verschiedene Projekte um.
Carlotta, Kenneth und Lisa setzten sich als „Team Tütchen“ gemeinsam für die Reduzierung von Abfall in der Mensa ein. „Man kann nun unter anderem auf den Verbrauch von Salz- und Pfeffer-Tütchen verzichten und zu wieder auffüllbaren Streuern greifen“, berichtet Carlotta. Nach einem Jahr Projektarbeit blickt sie dankbar zurück. „Es war super schön mal etwas zu gestalten, was auch in Echt umgesetzt wurde. Es ging hier nicht um das Sammeln von Leistungspunkten, sondern um die aktive Gestaltung des Campus in eine nachhaltige Richtung!“
Zum Abschluss ihrer Arbeit im “Team Tütchen” erstellten sie einen Podcast, in dem sie ein Interview mit dem stellvertretenden Leiter der Mensa, Christoph Biering, führten.
"Wir kümmerten uns in den letzten Monaten um die Tütchenverpackungen in der Mensa. Genauer gesagt um die Ketchup-, (vegane) Majo-, Salz- und Pfeffertütchen. Da wir plastikfreie Methoden von anderen Gastronomiebereichen kennen, dachten wir, dass es ein gutes und realisierbares Projekt ist, was wir im Rahmen von YGYA und ATTUNE angehen können. Dazu haben wir zunächst einmal Kontakt mit dem Mensa-Chef, Herr Biering, aufgenommen, um einen Überblick über die Mengen an Saucen, die in der Mensa verkauft werden, zu bekommen. Gleichzeitig haben wir eine Umfrage in der Mensa gemacht, in der wir die Gäste direkt gefragt haben, ob sie Pumpspender begrüßen würden. Die Befragung fiel positiv aus. Ein weiterer aufschlussreicher Termin war die Teilnahme am Qualitätskreis Mensa. Bei dem Treffen kommen Beschäftigte der Mensa, Mitarbeitende der Uni sowie Gäste (z.B. Studierende) zusammen. Es wird sich Zeit genommen, über Anliegen, die die Mensa betreffen, zu reden, so auch für unser Anliegen. Es wurde uns sehr detailliert und begründet erklärt, warum eine Umsetzung der Pumpspender in der Mensa am Standort Hildesheim nicht „mal eben so“ umzusetzen ist. Hier ging es zum einen um die Kühlung, das Abrechnen, die Hygiene und den Faktor Zeit – Punkte, die wir verstehen können. Wir haben außerdem noch ein Reel aufgenommen, in dem wir 5 Tipps geben, wie man den Mensabesuch nachhaltiger gestalten kann."
Hong Ngoc, Sarah, Amelie und Laura bildeten das Aktionsteam „Local Seasons“ und entwarfen einen immerjährigen Kalender für regionales und saisonales Obst und Gemüse. Die vielen positiven Rückmeldung zu ihrem Kalender haben dazu beigetragen, dass ein Nachdruck derzeit in Planung ist. Wer gerne jetzt schon einen Einblick in ihre Arbeit erhalten möchte oder noch auf der Suche nach einem Kalender für das neue Jahr ist, gelangt über den Link am Rand zur digitalen Version.
Der vom StuPa und Grünen Topf geförderte Saisonkalender wurde im Juni 2024 mit einer Stückzahl von 500 kostenlos an die Studierenden der Uni Hildesheim verteilt. Ziel der Informationsseiten ist es, das Bewusstsein für die Vielfalt der in Deutschland heimischen Nahrungsmittel zu schärfen sowie u.a. über Anbauarten zu berichten und Gründe für ein regional und saisonales Kaufverhalten aufzuführen.
Die weiteren 12 Seiten beinhalten künstlerisch dargestellt das im Monat saisonale Gemüse und Obst. Auf deren Rückseiten sind für Studierende ansprechende sowie kostengünstige Rezepte mit den jeweiligen Gemüse- und Obstsorten zu finden. Diese sind vegetarisch, zum Teil auch vegan und glutenfrei. Neben dem direkten Ziel der Wissensvermittlung verfolgt der Kalender auch die Idee als Anstoß für Inspiration und Kreativität beim Kochen zu dienen. Außerdem ist er ein Versuch, Kaufentscheidungen bei Obst und Gemüse von Studierenden bewusst zu beeinflussen und zum Nach- und Umdenken anzuregen. Zudem ist er ein Alljahreskalender, wodurch er wiederverwendbar sowie eine praktische Ergänzung für jede Studierenden/WG-Küche ist. Der Saisonkalender folgt dem Beispiel des 2021 im Projekt „Wo Studis gerne futtern” erschienenen Wandkalenders.
Yaren und Rosa aus dem Aktionsteam „Bicycle Riders“ haben auf dem Campusfest der Universität Hildesheim am 29. Mai 2024 über Fahrradnutzung und -reparatur informiert.
Im Rahmen des Projekts wurden eine umfassende Studie und eine Maßnahme durchgeführt. Ziel war es, das Fahrradverhalten der Studierenden der Universität Hildesheim zu untersuchen und die Nutzung von Fahrrädern zu fördern. Zunächst wurde eine Umfrage durchgeführt, um die Bedürfnisse von Pendler:innen zu erfassen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Studierenden grundsätzlich daran interessiert waren, ihr Fahrrad zu nutzen. Ein zentrales Anliegen war es, kostenlose Reparaturmöglichkeiten anzubieten, um die Fahrradnutzung attraktiver zu gestalten.
Als Maßnahme wurde daraufhin auf dem Campusfest eine „Wunschbox“ aufgestellt, in der die Studierenden ihre Wünsche und Bedürfnisse bezüglich der Fahrradnutzung eintragen konnten. Diese Ergebnisse wurden der studentischen Fahrradwerkstatt „Fazze“ sowie umliegenden Fahrradläden, wie der Fahrradwerkstatt Ritzel, zur Verfügung gestellt. Letztere hatte im Rahmen der Umfrage drei Gutscheine im Wert von jeweils 25€ bereitgestellt.
Das Interesse an diesem Projekt entstand aus einer vorherigen Arbeit zum Thema Mobilität. In diesem Zusammenhang wurde auch eine Radiosendung bei Radio Tonkuhle in Hildesheim moderiert. Das Projekt zielte darauf ab, die Fahrradnutzung zu steigern und somit positive Umweltauswirkungen zu erzielen, indem die spezifischen Bedürfnisse der Studierenden berücksichtigt und praktische Lösungen angeboten wurden.
Werde Teil von ATTUNE
Interessierte Hochschulen im deutschsprachigen Raum, die mit ihrer Institution an den Programminhalten von ATTUNE teilnehmen wollen, wenden sich bitte an agado - Gesellschaft für nachhaltige Entwicklung (E-Mail: info@agado.org).
Generelle Anliegen können auch in englischer Sprache an attune2024@gmail.com geschickt werden.