FINAL GOODS
2. April – 1. Mai 2016
Eröffnung Freitag, 1. April, 19 Uhr
Die Ausstellung findet in einem leerstehenden Ladenlokal in der Hildesheimer Neustadt statt (Wollenweberstr. 14/15, 31134 Hildesheim).
Eine Ausstellung mit Kunstwerken von Cory Arcangel, Constant Dullaart, Hannes Malte Mahler und Stefan Panhans sowie mit Texten und Büchern zu Konsumkultur, Warenästhetik und Kunst als Ware.
Längst hat die Kunst das Museum verlassen und erobert neben Verkaufsräumen von Galerien oder Kunstmessen auch das Internet und mit ihm einen alltäglichen Raum des Konsums. Viele zeitgenössische Künstler_innen bedienen sich für ihre Werke sowohl der Werbe- und Warenästhetik als auch gängiger Marketingstrategien. Sie produzieren Lifestyle-Produkte und Waren, die sie zum Verkauf anbieten und verhandeln dabei den Status des Kunstwerks neu. Innovative Produkte, Mode, Kunst und Entertainment vermischen sich und werden mit trendbewussten Inszenierungsstrategien in Onlineshops, in Concept Stores und in Ausstellungen präsentiert. Die Auseinandersetzung mit den Mechanismen und Ambivalenzen der Konsumkultur zielt vor allem auf das Spiel mit der machtvollen Suggestivkraft der Warenästhetik. Dies fließt in die Konzeption und Erscheinung zeitgenössischer Werke ein. Sie werden von vornherein als konsumierbare Produkte gedacht, anstatt sie zunächst als genuin ideelle Werke zu präsentieren. Als erschwingliche Lifestyle-Objekte heben sie den scheinbaren Gegensatz von Kunst und Ware auf. Über sich hinaus auf Lebensstil und Zeitgeist verweisend, besitzen sie für den_die Käufer_in eine identitätsstiftende Wirkung.
Die Trennlinie zwischen trivialer Ware und käuflichem Kunstwerk verschwimmt dabei zunehmend. Dies wirft Fragen auf: Erleben wir dabei eine neue Art der künstlerischen Konsum- und Gesellschaftskritik? Werden die kapitalistische Verwertung der Kunst und die kommerzielle Seite des Kunstsystems an den Pranger gestellt? Oder handelt es sich eher um eine humorvoll-ironische Analyse der Funktionsweise von Konsumprodukten? Wie lassen sich die Wechselwirkungen von zeitgenössischer Kunst und Konsum deuten?Wird der Kunstwerk-Status lediglich behauptet und als schlagkräftiges Verkaufsargument benutzt? Müssen Kunstwerke eine kritische Distanz zu Entertainment und Warenform halten?
Diese Überlegungen stehen im Zentrum der als Produktpräsentation inszenierten Ausstellung FINAL GOODS. Sie zeigt künstlerische Projekte, die die Trennung zwischen Produkt und Kunstwerk befragen, reflektiert Aspekte der Konsumkultur und beschäftigt sich mit der Strategie des „Brandings“ sowie der Kommerzialisierung der Kunst.
Konzept: Kathrin Meyer
Kuratiert von Nora Brünger und Sonja Wunderlich in Zusammenarbeit mit Lisa Paland, Nada Schroer und Francisco Vogel.
Öffnungszeiten Mi. 18-20 Uhr, Sa. 14-18 Uhr, So. 14-18 Uhr
und nach Vereinbarung
Eintritt 3,- Euro, ermäßigt 1,50 Euro
Frei für Mitglieder, Kinder/Jugendliche bis 18 Jahre
VERMITTLUNGSPROGRAMM UND VERANSTALTUNGEN
FÜHRUNGEN
So, 10.04., 15 Uhr (mit Nora Brünger und Sonja Wunderlich)
sowie nach Vereinbarung (kostenfrei für Schulen und Universitäten)
THEMENTAG: KONSUM UND IDENTITÄT
Sa., 16.04., ab 14 Uhr
PERFORMATIVER WORKSHOP:
BEEING GOOD IN THE GALLERY - SHOPPING ALS PERFORMATIVE PRAXIS
(In der Arneken Galerie)
Treffpunkt: in der Ausstellung, Wollenweberstr. 14/15
Anmeldung unter: info@kunstverein-hildesheim.de
FILMSCREENING UND KÜNSTLERGESPRÄCH
STEFAN PANHANS: SIEBEN BIS ZEHN MILLIONEN (2005)
19 Uhr in der Ausstellung
VORTRAG UND KÜNSTLERGESPRÄCH
Di., 26.04., 19 Uhr
DR. DIRK HOHNSTRÄTER: KÄUFLICHE DINGE. KONSUMKULTUR ZWISCHEN
WARENÄSTHETIK UND KUNST
In Auseinandersetzung mit der Ausstellung hält der Kulturwissenschaftler Dr. Dirk
Hohnsträter (Universität Hildesheim) einen Vortrag über das Thema Warenästhetik.
Im Anschluss in offener Gesprächsrunde:
KÜNSTLERGESPRÄCH MIT HANNES MALTE MAHLER