Unternehmensrealität mit dem Deutschlandstipendium

Interview mit den Fördernden Andrea & Christian Lübke der Firma iProCon und ihrem Stipendiaten Maximilian Neubarth

Das Deutschlandstipendium fördert Studierende und besticht durch seinen individuellen Rahmen im Kontakt mit den Fördernden. Nicht nur Menschen, sondern auch Berufswege kann das Stipendienprogramm zusammenführen. So wird der Wirtschaftsinformatikstudent Maximilian Neubarth von dem Unternehmerehepaar Andrea und Christian Lübke seit dem Wintersemester 2017/18 mit einem von zwei Deutschlandstipendien gefördert und lernt in diesem Zuge auch ihre Firma kennen. Die drei sprechen über ihre neugewonnenen Möglichkeiten, über die Arbeit in einem Unternehmen oder in der Lehre und über ein Schlaflabor.

Herr Lübke, womit genau befasst sich Ihre Firma iProCon?

Christian Lübke: Wir bieten Beratung im Bereich SAP® Personalwirtschaft an und richten uns gezielt an größere Unternehmen zwischen 1.000 und 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Deren Personalmanagement umfasst von der Gehaltsabrechnung, über Zeitwirtschaft und betrieblicher Altersvorsorge bis hin zu Recruiting-Portalen, E-Learning-Strategien und Apps. Zunehmend ist das Ziel vieler neuer Projekte auch die Einführung von Cloud Software. Zu unseren Kunden zählt beispielsweise auch die Europäische Zentralbank.

Sie arbeiten dabei vornehmlich mit der Software SAP® ERP HCM. Maximilian, bist du schon einmal mit SAP® in Kontakt gekommen?

Maximilian Neubarth: Bis zu meinem ersten Besuch in der Firma von Herrn und Frau Lübke bisher kaum. Es gibt in meinem Studium zwar zwei Kurse, aber erst in höheren Semestern.

Andrea Lübke: Ich selbst habe vierzehn Jahre lang ein zweisemestriges SAP®-Curriculum hier an der Universität durchgeführt. Es gibt Auswertungen, dass über 90% aller IT-Stellenanzeigen in Deutschland SAP®-Kenntnisse erfordern. Das ist durchaus ein Engpass, da das Thema SAP®-Software in der Lehre zwar häufiger als früher, aber immer noch zu wenig Beachtung findet. Nach dem Studium wird man mit SAP® sehr stark konfrontiert und insofern sind mindestens Grundkenntnisse von Vorteil, um eine berufliche Entscheidung treffen zu können. Diese Erfahrung haben wir damals selbst machen müssen. Maximilian möchten wir die Chance geben, bei uns ganz konkret auch praktische Erfahrungen sammeln zu können. Das macht uns Freude und wir finden es wichtig, dass wir nun anderen mit unseren Erfahrungen helfen können.

Was bedeutet Ihnen allen das Stipendium darüber hinaus?

Maximilian Neubarth: Vor dem Stipendium hatte ich einen Job im Schlaflabor des St. Bernward-Krankenhaus in Hildesheim, um das Studium zu finanzieren. Nach einer Frühschicht von 5 Uhr bis 8 Uhr in die Universität zu gehen, war nicht leicht. Jetzt konnte ich den Job kündigen und stattdessen für etwas weniger Geld als Tutor für das Institut für Mathematik und Angewandte Informatik arbeiten. Das wollte ich schon länger unbedingt machen und freue mich sehr darüber. Und jetzt hat mir auch Herr Lübke angeboten, neben dem Studium bei iProCon mitzuarbeiten. Ich konnte auch schon an einem Teamtag von iProCon teilnehmen.

Christian Lübke: Für uns ist es wichtig, mit dem Stipendium direkt in den Bildungsbereich zu investieren und zu wissen, dass die Förderung ankommt.

Urkundenübergabe des Deutschlandstipendiums: (v.l.n.r.) Andrea Lübke (iProCon), Moritz Flöter (Deutschlandstipendiat), Maximilian Neubarth (Deutschlandstipendiat), Christian Lübke (iProCon), Prof. Dr. Martin Schreiner (Universität Hildesheim, Vizepräsident für Stiftungsentwicklung), Foto: Cornelia Kolbe