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Herzlichen Glückwunsch, Herr Kuhlmann!

Edmund Kuhlmann, Gründer der E.W. Kuhlmann-Stiftung und treuer Förderer der Universität Hildesheim, wurde in diesen Tagen 94 Jahre alt. Sein Geheimrezept für das hohe Alter ist, einer Arbeit nachzugehen, die einen mit Freude erfüllt, und sie als Lebenselixier zu verstehen, denn Freude ist lebensfördernd. „Wer rastet, der rostet. Wer rostet, stirbt bald.“ Gerastet hat Herr Kuhlmann nie, wie sein ereignisreicher Lebenslauf bezeugt.
1930 in Wilhelmshaven geboren verbrachte er seine Schulzeit in Hamburg. Einen regulären Schulabschluss machte er nicht, da der Krieg und die Zerbombung seiner Schule dazwischenkamen. Erst neben seiner Tätigkeit als Justizbeamter besuchte er parallel die Abendoberschule, um sein Abitur nachzumachen. Es folgte ein Volkswirtschaftsstudium mit Diplomabschluss. Ab 1959 arbeitete Kuhlmann dreißig Jahre lang als leitender Angestellter der Zigarettenfirma British American Tobacco in Hamburg. Dort half er, ein Programm zur Altersversorgung der Angestellten ins Leben zu rufen. Er gründete die Informations- und Kontaktstelle aktiver Ruhestand e.V. (I.K.A.R.U.S.) mit. Neben seiner ehrenamtlichen Einsatzbereitschaft setzte Kuhlmann 1970 einen Abschluss in Sozialpädagogik drauf und wurde Lehrbeauftragter an der Uni Hamburg. 1987 machte er seinen Magister in Philosophie. „Ich wollte eigentlich schon immer Philosophie studieren, aber man musste ja einen Beruf haben, deshalb studierte ich in jungen Jahren Volkswirtschaft.“
Von 1990 bis 1995 war er Schularbeitshelfer in einem städtischen Kindergarten. In all den ereignisreichen Jahren machte Kuhlmann nebenher ein Vermögen an der Börse, was die Frage auftat, wohin damit? 1997 gründete er mit seiner Frau Edith die E.W. Kuhlmann-Stiftung. Anlass dazu war die Hospizbewegung, die sich z.B. für eine Verbesserung von Sterbebegleitung einsetzt. „Als sie auf eigenen Füßen gehen konnte, haben wir die Finanzierung eingestellt und machten mit Mikrokrediten weiter.“
Heutzutage unterstützt die Stiftung viele Studierende in ihrer Abschlussphase und seit 2021 ist sie sogar beim Deutschlandstipendienprogramm der Universität Hildesheim mit dabei. Schon insgesamt 21 Deutschlandstipendien sowie ein großartiger Beitrag für den Sozialfonds in Höhe von 17.000 € wurden der Universität zuteil.
„Ich habe die Vision, dass unser Geld verbraucht wird für Bildung. Mein Geld kann ich sowieso nicht mitnehmen in den Himmel oder sonst wohin.“ Dass die Universität Hildesheim heute eine von nur noch sechs geförderten Universitäten ist, kann da ein bisschen stolz machen. Kuhlmann gesteht, bei der Förderung auch nach Sympathie zu gehen.
Zu Ihrem 94. Geburtstag, lieber Herr Kuhlmann, wünschen wir Ihnen alles Gute!
Informationen über die E.W. Kuhlmann-Stiftung:
Studien-Abschluss-Hilfe: bis zu 2.000 €, bis zum 5. Jahr zurückzuzahlen, bis einschl. 3. Jahr zinsfrei Infos und Antrag http://www.kuhlmann-stiftung-hamburg.de/projekte/studienabschluss-hilfe/index.php
Studien-Abschluss-Preis: Bonuszahlung für bestandenen Bachelor (500 €) oder Master (1.000 €) Infos http://www.studien-abschluss-preis.de/bedingungen/index.html
Rollendes Stipendium: bis zu 12.000 €, 7 Jahre zinslos rückzahlbar http://www.rollendes-stipendium.de/
Allgemeine Informationen für Anträge: http://www.kuhlmann-stiftung-hamburg.de/wissenswewertes-fuer-antragsteller/index.html |
Stiftungsengagement der E.W. Kuhlmann-Stiftung für die Universität Hildesheim seit 2021: 21 Deutschlandstipendien – 38.000 € Unterstützung des Sozialfonds – 17.000 € individuelle Förderungen durch Studien-Abschluss-Hilfen und Rollende Stipendien – 65.000 € insg. Fördersumme von 120.000 € (Stand Frühjahr 2024) |
Ein ausführliches Portrait über Edmund Kuhlmann erscheint im nächsten Stifterbrief 2024.
Beitrag von Barbara T. Odendahl

