Tipps rund ums Studieren | Perfektionismus – gut ist besser als perfekt

mercredi, 07. juin 2017 um 09:38 Uhr

Selbstreflexion | Effizient arbeiten | Abwägen | Limit setzen

Kennst du das: Präsentationen, Texte und sogar E-Mails stets aufs Neue überprüfen, korrigieren und nachjustieren, bevor du sie rausgeben kannst? Schwirren dir folgende Gedanken durch den Kopf: Könnte ich diese Formulierung noch durch eine elegantere ersetzen? Habe ich auch keinen relevanten Punkt vergessen? Ist das Design wirklich hundertprozentig korrekt? Ein gründlicher Check ist natürlich wichtig, was kann man aber tun, damit es nicht in einer Endlosschleife ausartet?

 

Selbstreflektion

Es ist sinnvoll bei jeder Aufgabe zu klären, ob Perfektion hier wirklich gewollt und wertvoll ist oder man nur aus dem eigenen Anspruch heraus - resultierend aus Glaubenssätzen der Vergangenheit - handelt. Versuche diese drei Fragen zu beantworten und mache dir klar, dass Perfektion grundsätzlich nicht vorgegeben ist und nur du selbst das verändern kannst:

(A)   Woher kommt dein Streben nach 100 %-igem Perfektionismus? (Von deinen Eltern? Von deinem Ego? Von deinem Partner/ deiner Partnerin? …)

(B)   Was willst du mit diesem Perfektionismus erreichen? (Anerkennung durch andere? Angst vor Fehlern oder Kritik? Befürchtung nicht zu genügen? …)

(C)   Wer zahlt das perfekte Ergebnis? (Du mit deiner Zeit und Energie? Andere mit Geld? Oder gar Anerkennung? …)

 

Effizient arbeiten

Perfektionistisch veranlagte Menschen verschwenden viel Energie. Sie erzielen zumeist hervorragende Ergebnisse, die jedoch unverhältnismäßig viel Kraft kosten. Dabei ist es erwiesen, dass man mit weniger Kraftaufwand nahezu ähnlich gute Ergebnisse erzielen kann. Diese Erkenntnis nennt sich auch die 80-zu-20-Regel oder das Paretoprinzip. 80% unserer Erfolge werden von nur 20% unserer Anstrengungen verursacht. Für die restlichen 20% verwenden wir aber 80% unserer Kraft. Deshalb setze deine Ressourcen und Kräfte lieber klug ein und gehe nach dem Motto vor: So gut wie nötig! Gestalte dir doch daraus eine Herausforderung und versuche beim nächsten Projekt mit weniger Krafteinsatz nahezu gleich gute Endergebnisse zu erzielen.

 

Abwägen

Bist du dir der Kosten deines Perfektionismus wirklich bewusst? Nimm ein Blatt Papier und unterteile es in zwei Spalten. Notiere in die linke Spalte die Vorteile, die du durch dein perfektionistisches Streben hast. In die rechte Spalte schreibst du die negativen Auswirkungen des Perfektionismus (wie Anspannung, Stress, wenig Zeit für Partner_in, …). Überwiegen die Vorteile oder Nachteile? Machen die Nachteile die Vorteile vielleicht sogar zunichte?

 

Limit setzen

Steckst du schon in der Endlosschleife drin, hilft es eine wichtige Arbeit über Nacht liegen zu lassen, um sie am nächsten Morgen mit frischem Kopf nochmal genau zu prüfen. Setze dir aber ein klares Limit von zwei oder maximal drei Durchgängen, dann wir die Arbeit gut genug sein.


@ pixelio.de: Firma Frutmac