2020

Dritte Projektwerkstatt "Geschichten in Bewegung" 17./18. November 2020

Im Fokus unserer dritten Projektwerkstatt am 17. und 18. November 2020 stand die Diskussion neuer Ansätze, Zugänge und Konzepte historischen Lernens, die im Verbundprojekt untersucht bzw. entwickelt worden sind. 

Die Werkstatt konnte pandemiebedingt nicht wie geplant am Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut für Internationale Schulbuchforschung in Braunschweig stattfinden, und wurde stattdessen in einen virtuellen Tagungsraum verlagert. Nichtsdestotrotz beteiligten sich auch diesmal rund 60 Akteur*innen aus der Praxis der historischen Bildung sowie Expert*innen aus der Forschung. 

Die Werkstatt startete mit der Vorstellung und Diskussion von Forschungsergebnissen. Die vier Teilprojekte (1 – Lehrkräfte und Schulen, 2 – Museen und Gedenkstätten, 3 – Non-formale Bildungsinitiativen und 4 – Bildungsmedien) präsentierten die von ihnen herausgearbeiteten Konzeptionen der Bildungspraktiker*innen zu Migrationsgesellschaft, geschichtskulturellen Wandel und historisches Lernen.

Am zweiten Werkstatttag wurden Unterrichts- und Bildungsmaterialen vorgestellt, die im Rahmen des Verbundprojekts entwickelt und im kommenden Jahr auf der Onlineplattform Zwischentöne unter freier Lizenz veröffentlicht werden sollen. Auch die Werkstattteilnehmenden stellten Lernmaterialen, die in ihren Institutionen entstanden sind, zur Diskussion – etwa das Projekt „DiscoverDiversity“ der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus e.V. und das Online-Projekt „Moscheestraße“ sowie Lernmaterialien der Interessengemeinschaft Gehörloser jüdischer Abstammung in Deutschland e.V., des Museums für Islamische Kunst Berlin, der Gedenk- und Bildungsstätte „Haus der Wannsee-Konferenz“ und des Museums Friedland. Hier geht es zum vollständigen Programm.

Unsere internationale Abschlusstagung findet am 1. und 2. März online statt und wird federführend von dem Teilprojekt „Museen und Gedenkstätten“ an der FU Berlin veranstaltet.

Auf (Post-)Kolonialen Spuren in Witzenhausen - Exkursionsseminar 17./18.9.2020

Die Deutsche Kolonialschule Witzenhausen als Ausgangspunkt rassismuskritischer und postkolonialer Bildungsarbeit?! 

Unter diesem Seminartitel fand vom 17. bis 18. September 2020 unter der Leitung von Prof.in Viola Georgi eine Exkursion mit sechs Masterstudierenden der Erziehungswissenschaft nach Witzenhausen (bei Kassel) statt. Die 1898 gegründete Deutsche Kolonialschule in Witzenhausen bildete junge Männer für den Dienst in den deutschen Kolonien aus. „Kulturpioniere“ sollten sie sein, „Deutschlands Ehr, daheim und überm Meer“ verbreiten. Die Schule überlebte das Ende der deutschen Kolonien 1919 und stellte den Schulbetrieb erst 1944 ein.

Vielfältige historische Quellen politische Verordnungen, Briefwechsel, die Biografien der Schüler und Dokumente über das „Wirken“ der in der Deutschen Kolonialschule ausgebildeten tropischen Landwirte sind in den Archiven von Witzenhausen einsehbar. Die Studierenden konnten eigene kleine Forschungen durchführen und zugleich überlegen, wie das dort Vorgefundene zum Gegenstand von politisch-historischer Bildung gemacht werden könnte. Ein postkolonialer Stadtspaziergang und durch das tropische Gewächshaus von Studierenden der ökologischen Landwirtschaft der Universität Kassel gaben hierfür Anregungen.

Das Seminar fand unter Mitarbeit von Komlan Kabrais statt, der Doktorand des Promotionskollegs Bildungsintegration an der Stiftung Universität Hildesheim ist und selbst über die Kolonialschule in Witzenhausen forscht.

Online-Vortrag 19.06. "Artificial intelligence and its application in information and media literacy education"

Künstliche Intelligenz und Bildung­ – Online-Vortrag von Prof. Dr. William Cope und Prof. Dr. Mary Kalantzis, University of Illinois at Urbana-Champaign, USA

Ort und Zeit: 19. Juni 2020 um 16.15 Uhr

Genauere Informationen zum Online-Zugang und den weiteren Tagungsinhalten erhalten Sie auf der Webseite zum Projekt: https://informationskompetenz.blog.uni-hildesheim.de/ 

Im Rahmen der Online-Tagung des Projekts "Informationskompetenz und Demokratie (IDE): Bürger, Suchverfahren und Analyse-Algorithmen in der politischen Meinungsbildung" vom 18. - 19. Juni 2020 halten Mary Kalantzis und William Cope einen Vortrag zum Thema: »Artificial intelligence and its application in information and media literacy education«.  

Mary Kalantzis und William Cope von der Universität Illinois in den USA arbeiten und forschen zu den Themen Mehrsprachigkeit, Literacy, Multiliteracy, Neue Medien und Lernen.  Unter dem Begriff Literacy, welcher zu Deutsch auch teilweise mit dem Begriff Literalität übersetzt wird, wird ein weites Verständnis von Lesefähigkeit gefasst, dass bei der Alphabetisierung beginnt und bis zur Fähigkeit, Texte zu verstehen und zu verfassen, reicht. So fallen darunter zum Beispiel in Bezug auf die frühe Kindheit Erfahrungen von Kindern mit Bücher-, Schrift, Erzähl- und Reimkultur.  Cope und Kalantzis ergänzen in ihrer Forschung den Literacy-Begriff um die Aspekte der Mutimodalität und der Mehrsprachigkeit und entwickeln einen digitalen, globalen Literalitätsbegriff. Wie sind Lese- und Schreibprozesse im Web, in digitalen Medien zu verstehen? Durch die Erweiterung des Begriffs sollen sowohl visuelle, auditive als auch gestische Bedeutungsweisen in neuen Kommunikationsumgebungen berücksichtigt werden. 

Im Fokus steht hier die Idee, eine zeitgemäße Lernumgebung zu schaffen. Das Interesse gilt insbesondere den sozialen Vorteilen, die sich durch diese Technologien ergeben. Cope und Kalantzis argumentieren, dass virtuelle Lernräume genutzt werden können, um Schule für Lernende angenehmer, zeitgemäßer und näher an der Lebenswirklichkeit der Lernenden zu gestalten.  

In Ihrem Vortrag soll insbesondere Bezug auf den Bereich der künstlichen Intelligenz und ihre Verwendung für die Vermittlung von Medien- und Informationskompetenz genommen werden.  

Gern können Sie sich auch für die Tagung anmelden und weitere Informationen bequem per E-Mail erhalten. Senden Sie dazu eine E-Mail an das Projektteam "Informationskompetenz und Demokratie (IDE)": infodem (at) uni-hildesheim.de 

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Lesenswert zum Thema:

Prof. Montanari "Demokratie ist direkt bedroht, wenn die freie Information nicht mehr funktioniert."

Inverview mit dem Forschungsteam "Informationskompetenz und Demokratie" 

 

Interdisciplinary Symposium - External and internal variables influencing (language) learning processes

Datum: 17. Januar, 10-17:30 Uhr (Conference Dinner 18:30 Uhr)

Ort: Aula, Hohes Haus, Kulturcampus Domäne Marienburg, Stiftung Universität Hildesheim

Mitte Januar findet das interdisziplinäre internationale Symposium "External and internal variables influencing (language) learning processes" mit vielen einschlägigen Vorträgen zum Thema Mehrsprachigkeit statt.

Das Symposium wird vom Institut für englische Sprache und Literatur, dem Institut für Psychologie und dem Institut für Soziologie veranstaltet.

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Ethiken des Kuratierens / Ethics of Curating

Internationales Symposium

Datum: 31. Januar - 2. Februar 2020 an der Stiftung Universität Hildesheim

Organisation: Johannes Ismaiel-Wendt und Fiona McGovern

In den aktuellen Diskussionen um das Kuratieren sind ethische Aspekte allgegenwärtig. Sie spielen im Zusammenhang mit der vom International Council of Museums vorgeschlagenen Neudefinition des Museums eine ebenso zentrale Rolle wie mit dem Kuratieren von Großausstellungen durch nicht-westliche Kollektive oder dem von Bénédicte Savoy und Felwine Saar 2018 im Auftrag des französischen Staates verfassten Restitutionsbericht. Wie sieht ein angemessener Umgang mit den auch hierzulande lauter werdenden Forderungen aus, nicht rechtmässig erworbene Museumsstücke an ihre Ursprungsländer bzw. -kulturen zurück zu geben? Wo verlaufen ethische Grenzen dessen, was von wem in Ausstellungen gezeigt oder digitalisiert für alle zugänglich gemacht werden kann? In welchem Verhältnis stehen heute kuratorischer Aktivismus bzw. Kuratieren im „off space“ und in etablierten, öffentlich geförderten Kulturinstitutionen? Welche Rolle spielen Aspekte von Sorge und Nachhaltigkeit in aktuellen kuratorischen Ansätzen? Und wer trägt Verantwortung?

Das Symposium versucht diese Fragen unter der Überschrift „Ethiken des Kuratierens“ durch Beiträge aus unterschiedlichen Perspektiven zu bündeln und sucht nach möglichen Antworten. Internationale Gäste und Akteur*innen aus Feldern der Wissenschaft, Bildenden Kunst, Musik, Museumswesen und politisch-sozialen Bewegung erörtern und diskutieren kritisch Fragen der Ethik in Bezug auf kuratorische Entscheidungsprozesse und Ausstellungspraxen aus interdisziplinärer, theoretischer, praktischer sowie künstlerischer Perspektive – teils durch direkte Anwendung. In Vorträgen, Diskussionsrunden, Filmscreenings, Workshops werden folgende Themen bearbeitet: „Codes of Ethics and Curating Manifestos“, „Structural Exclusions“, „To Queer, to intervene, to decolonize“, „Restitution and (more than) Mediation“, „Curating Sound“, „Ethics of Digital Curating“, „Curating, Caring, Sustainability“.

Mit: Eva Birkenstock, Ulrike Bergermann, Dagmar Brunow, Thomas Burkhalter, Nora Brünger, Diversity Arts Culture Berlin, Michael Fuhr und Matthias Lewy, Ayşe Gülec, Agnieszka Habraschka, Fatima Hellberg, Claudia Höhl, Elke Krasny, Julia Wissert und Sonja Laaser, Nora Landkammer, Elisa Liepsch und Julian Warner, Olle Lundin/Queering the Collections, Carla J. Maier, Carmen Mörsch, Pedro Oliveira, Sophia Prinz, ruangrupa, Nadiah Riebensahm, Aurora Rodono` und Nanette Snoep, Mona Schieren, Andi Schoon, Nora Sternfeld, The Canine Condition, Ingo Zechner und dem Workshop Team Ipek Burcak, Isabel Paehr, Johanna Schaffer, nicole oec, Cilian Woywod uvm.

Zum Programm

5 Jahre ZBI - Blick zurück und nach vorn

Vor fünf Jahren hat das Zentrum für Bildungsintegration - Diversity und Demokratie in Migrationsgesellschaften (ZBI) mit der Förderung durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur seine Arbeit aufgenommen. Durch Forschung, Lehre und Transfer konnten seither wichtige Impulse für die Erforschung und Gestaltung der deutschen Migrationsgesellschaft gegeben werden. 

Wegbegleiter*innen und interessierte Gäste waren zur Jubiläumsveranstaltung am 29. Januar 2020 eingeladen, gemeinsam einen Blick auf die letzten fünf Jahre und in die Zukunft zu richten. 

Zur Pressemeldung der Stiftung Universität Hildesheim