Professionalisierung von Schulbegleiter_innen – Von der Einzelfallhilfe zur Schulischen Teilhabe-Assistenz
Die Heinrich-Albertz-Schule Salzgitter und das Centrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung, Abteilung Fort- und Weiterbildung (Vorgängereinrichtung des WeiterbildungsCampus) der Stiftung Universität Hildesheim haben gemeinsam ein Projekt zur Qualifizierung und damit zur Professionalisierung von Schulbegleiter_innen initiiert. Gefördert wird das Projekt u.a. von der Schulstiftung der EKD Hannover.
Durch die Einführung der inklusiven Schule ist der Bedarf an einer Schulbegleitung sprunghaft an-gestiegen. Ursprünglich oblag den Schulbegleiter_innen das Erbringen von grundpflegerischen Leistungen, um beeinträchtigten Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen (1980er Jahre). Heutzutage werden nicht nur die pflegerischen Aufgaben fokussiert, sondern eine Schulbegleitung soll eine Unterstützung für einen bestimmten Schüler/eine bestimmte Schülerin im schulischen Lernumfeld sein, so dass diesem/dieser die Teilhabe am Unterricht möglich wird. Demnach werden neben pflegerischen auch pädagogische Tätigkeiten verlangt. Schulbegleiter_innen sind demzufolge für die zu unterstützenden Kinder bedeutsame Bezugspersonen.
Die Qualifikation von Schulbegleitungen ist in höchstem Maße unterschiedlich, da noch keine entsprechende Profession existiert. Somit sind diese Personen in der Regel keine speziell für diese Aufgaben ausgebildeten Fachkräfte. Demzufolge ist zum einen die Bezahlung sehr gering. Zum anderen werden sie von den Pädagog_innen oftmals nicht als kompetente Ansprechpartner_innen wahrgenommen und eher selten bei der Zusammenarbeit im multiprofessionellen Team eingebunden (gemeinsame Fallanalyse; gemeinsame Planung, Durchführung und Reflexion des Unterrichts). Dadurch wird die Ressource bzw. das Potential von Schulbegleiter_innen nicht optimal zur förderlichen Entwicklung des Kindes genutzt. Schulbegleiter_innen sind darüber hinaus nur für ein Kind zuständig, was zu einer negativen Etikettierung des zu unterstützenden Kindes führen kann. Ferner kann es – bei mehreren Schulbegleitungen in einer Klasse – passieren, dass annähernd so viele Erwachsene wie Kinder zugegen sind.
Das Ziel des gemeinsamen Projektes der Heinrich-Albertz-Schule Salzgitter und der Stiftung Universität Hildesheim ist die Professionalisierung von Schulbegleiter_innen, um alle Kinder, die im Unterricht behin-dert werden oder von Behinderung bedroht sind, im Unterrichtsprozess ganz im Sinne des Inklusions-gedankens optimal unterstützen zu können. Dazu gehört auch die Ausweitung des Tätigkeitsbereichs, weg von der Einzelfallhilfe hin zur Unterstützung der gesamten Lerngruppe.
Mit einer einjährigen Qualifizierungsreihe „Schulische Teilhabe-Assistent_innen (Schulbegleitungen)“ sollen dafür „Profis“ ausgebildet werden. Die Qualifizierung besteht aus vier Themen-Blöcken und mehreren praktischen Erkundungswochen in der Schule, die durch Mentor_innen begleitet werden. Wesentliche Inhalte der Fortbildung sind:
Bei Interesse an dem Projekt wenden Sie sich bitte an:
Stiftung Universität Hildesheim
WeiterbildungsCampus
Cindy Mieth
Universitätsplatz 1
31141 Hildesheim
oder
Heinrich-Albertz-Schule
Schulleiter Gerd Meiborg
Watenstedter Str. 26
38226 Salzgitter