Pflegekinder und Pflegefamilien mit Migrationshintergrund

Die Unterbringung in Vollzeitpflege von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Migrationshintergrund ist eine besondere Herausforderung für die beteiligten Fachkräfte. Schon der Begriff „Migration“ erschwert eine Einordnung in die fachlichen Hilfen, da er keiner klaren und einheitlichen Definition folgt. Darüber hinaus liegen in Niederachsen, aber auch deutschlandweit nur wenig belastbare Erkenntnisse über Vorgehensweisen und Organisation der Jugendhilfemaßnahme vor dem Hintergrund transkultureller Erfahrungen vor. Die gesetzliche Statistik erfasst diese Pflegekinder und ihre besonderen Bedürfnisse nur am Rande. Auch Daten über Personen, die ein Pflegekind mit Migrationshintergrund bei sich aufnehmen oder als geeignete Pflegestelle selbst einen transkulturellen Hintergrund aufweisen, werden bisher nicht erhoben. Aus der Praxis ist bekannt, dass dieser Personenkreis nicht annähernd den Bedarf an Vollzeitpflegestellen deckt. Die Situation verschärft sich durch einen bundesweiten und anhaltenden Mangel an hier beheimateten Pflegeeltern.

So ist es Ziel des Projektes, eine Bestandserhebung der aktuellen Unterbringungszahlen zu ermitteln, näheres über das soziale Umfeld zu erfahren und den Bedarf an entsprechenden Pflegestellen in Niedersachsen zu erheben. Im zweiten Schritt werden die Daten qualitativ aufbereitet. Dabei sollen die besonderen Bedürfnisse der Kinder mit Migrationshintergrund und ihrer Eltern ermittelt werden, um Erfordernisse für die Kinder- und Jugendhilfe, hier die erfolgreiche Steuerung von Unterbringungen und deren Verläufe, generieren zu können. Schließlich soll ein Werkbuch für die beteiligten Fachkräfte erstellt werden, in dem Modelle guter und gelingender Praxis präsentiert werden.

Projektleitung: Anke Kuhls (Erz.wiss., MA; Dipl. Soz.Päd., Soz.arb.), Prof. Dr. Wolfgang Schröer

Projektlaufzeit: 12/2013 – 05/2015

Gefördert durch das Nds. Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, in Zusammenarbeit mit dem Nds. Landesamt für Soziales, Jugend und Familie

Weitere Infos zu Care Leaver Projekten des Instituts für Sozial- und Organisationspädagogik finden Sie unter www.forschungsnetzwerk-erziehungshilfen.de