Ministerin: „Wegweisend in der Lehramtsausbildung"

lundi, 19. août 2013 um 08:38 Uhr

„Die Uni Hildesheim ist zwar nicht groß, aber wegweisend in der Lehramtsausbildung. Die Kulturwissenschaften sind einmalig in Deutschland. Exzellenz lässt sich auch ohne Masse produzieren", sagte die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur beim Rundgang über den Kulturcampus Domäne Marienburg.

Persien, Südamerika, Tibet, Afrika - die Instrumente kommen aus allen Erdteilen. „Mir gefällt besonders, dass die Sammlung zugänglich ist, dass man die Instrumente anfassen kann", sagte die Niedersächsische Wissenschaftsministerin Dr. Gabriele Heinen-Kljajić über das Center for World Music. Beim Antrittsbesuch Mitte August an der Universität Hildesheim stellten Musikethnologen das Forschungszentrum mit seinen mehr als 6000 Instrumenten und 50.000 Tonträgern vor. „Wir digitalisieren Musikarchive weltweit mit Partnern in Ghana, Ägypten, Malawi. Aktuell erfassen wir in Zusammenarbeit mit dem Musikmuseum in Teheran seltene Aufnahmen aus einhundert Jahren iranischer Musiktradition", so Prof. Dr. Raimund Vogels. Einen Überblick über Forschungsprojekte in Afrika, Zentralasien, Südamerika und Nordeuropa gaben Dr. Julio Mendívil und Kerstin Klenke. Hildesheim sei unter Musikethnologen ein zunehmend gefragter Standort, erst im Juni kamen Nachwuchswissenschaftler in Hildesheim zusammen. Der Sammler Rolf Irle (Film-Portrait) erläuterte der Ministerin lebhaft, wie er in 50 Jahren 3000 Objekte zusammengetragen hat. „Mit Universitäten hatte ich zuvor keine guten Erfahrungen, viele wollten die Instrumente nicht zugänglich machen. Dann bin ich auf Hildesheim aufmerksam geworden, der richtige Standort für meine Sammlung, da sie hier für die Öffentlichkeit zugänglich ist", so Irle.

„Musik und Sport sind wichtige Felder für Teilhabe. Wir beziehen sie in unseren Forschungs- und Lehrschwerpunkt Bildungsintegration ein", sagte Universitätspräsident Prof. Dr. Wolfgang-Uwe Friedrich. Das Modellvorhaben beschäftigt sich mit Fragen von Migration, Zuwanderung und Chancengerechtigkeit zum Beispiel an Hochschulen und Schulen. Es wird mit 2,85 Millionen Euro im „Niedersächsischen Vorab" gefördert. 

„Die Uni Hildesheim ist zwar nicht groß, aber wegweisend in der Lehramtsausbildung, in der Bildungsintegration voll im Trend, und die Kulturwissenschaften sind einmalig in Deutschland. Exzellenz lässt sich auch ohne Masse produzieren", sagte die Wissenschaftsministerin beim Rundgang über den Kulturcampus. Baudezernent Thomas Hanold und Dekan Prof. Dr. Jens Roselt gaben einen Einblick in die umgebaute und sanierte Domäne Marienburg, darunter die im 14. Jahrhundert errichtete Kernburg mit dem „Hohen Haus". 1000 Studierende der Kulturwissenschaften lernen und experimentieren auf dem mittelalterlichen Burggelände, zwei Drittel kommen aus anderen Bundesländern und dem Ausland nach Hildesheim. Der Studiengang Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis ist der älteste Studiengang seiner Art bundesweit. 

„Dämmen muss man hier ja nicht. Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur auf Antrittsbesuch", Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 15.08.2013

„Wir müssen noch viel lernen, um neue Publikumsschichten zu gewinnen", Hildesheimer Allgemeine Zeitung, Interview mit Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajić, 15.08.2013


Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljaji? stimmt im Center for World Music der Universität Hildesheim einen hölzernen Klangkörper aus Pakistan an. Sammler Rolf Irle (re.) und Uni-Präsident Wolfgang-Uwe Friedrich lauschen. Foto: Isa Lange/Uni Hildesheim

Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljaji? stimmt im Center for World Music der Uni Hildesheim einen hölzernen Klangkörper aus Pakistan an. Sammler Rolf Irle (re.) und Universitätspräsident Wolfgang-Uwe Friedrich lauschen. Foto: Lange/Uni Hildesheim