Martin Jehle erhält Auszeichnungen in Sydney

lundi, 20. décembre 2010 um 12:14 Uhr

Auf dem Sydney Film School Festival gewinnt der Hildesheimer Student in den Kategorien Best Cinematography und Best Essay. „Die spezielle Verzahnung von Theorie und Praxis an der Uni Hildesheim ist großartig“, so der 27-Jährige.

Nach einem lebhaften und sehr produktiven ersten Semester in Sydney konnte Martin Jehle auf dem Sydney Film School Festival zwei Preise entgegennehmen. Im Ambiente des historischen chauvel cinemas, des größten Arthouse-Kinos Sydneys, wurden in zwei Tagen knapp sechzig Studentenfilme der letzten sechs Monate gezeigt und ausgezeichnet. Prämiert wurde Jehle für seine Arbeit als director of photography für die 16-mm-Produktion no soul, no service, die an diesem Abend noch drei weitere Preise abräumen konnte. Der Film erzählt die Geschichte eines Detektivs, der in einer fiktiven futuristischen Version der 50er-Jahre mit einem Roboter zusammenarbeiten muss, um den Mord an seinem Kollegen aufzuklären. Der Film zitiert in stimmungsvoller Schwarz-Weiß-Fotografie die Filme der Schwarzen Serie und schafft durch den geschickten Einsatz langer Kamerafahrten, Jibarmshots, low-key-Lichtführung und Effekten wie Regen und Nebel eine düstere Krimi-Atmosphäre. Der Preis beinhaltet einen Tausend-Dollar-Gutschein für Filmentwicklung im Kopierwerk Deluxe.

Den zweiten Preis erhielt der 27-jährige Jehle für seine theoretische Arbeit an der Sydney Film School. Er wurde für eine case study zum australischen Kino mit dem Titel strategies of authentification in shine ausgezeichnet.

 „Filme ermöglichen es auf ganz spezielle Weise, abstrakte Gedanken konkret zu fassen, um sie danach wieder in Abstraktion aufgehen zu lassen. Da mir die Vermittlung von Ideen und Vorstellungen an ein möglichst großes Publikum wichtig erscheint, hat es mich zum Filmemachen gezogen“, beschreibt Jehle seine Leidenschaft für das bewegte Bild.

Martin Jehle studiert zurzeit für ein Jahr an der Sydney Film School im Zuge seines Studiums an der Stiftung Universität Hildesheim. „Die spezielle Verzahnung von Theorie und Praxis an der Uni Hildesheim ist großartig, eben weil ich an einem Kino der Ideen und Vorstellungen interessiert bin, das zwischen Abstraktion und Konkretion schwebt. Diesen Weg gehe ich auch in meiner Arbeit in Sydney weiter und freue mich darauf, ihn in Hildesheim wieder zu beschreiten", freut sich Jehle auf die Rückkehr nach Hildesheim. An der Stiftungsuniversität studiert er seit dem Wintersemester 2007/2008 Szenische Künste.

Auf dem Festival in Sydney lief zudem seine Dokumentation über eine australische Tatortreinigerin mit dem Titel all gone, extreme clean. Dieser Film wurde von der Schule intern zum zweitbesten Film des Semesters gewählt, konnte jedoch keine Trophäe gewinnen. Dafür aber hat der australische Fernsehsender foxtel Interesse bekundet – zusammen mit dem Gutschein von Deluxe hat Jehle somit eine ausgezeichnete Basis für das kommende Semester geschaffen.


Martin Jehle beim Dreh

Studiert Szenische Künste an der Stiftung Universität Hildesheim: Martin Jehle beim Dreh.