Jetzt bewerben für Internationales Informationsmanagement und Digitale Sozialwissenschaften sowie Interkulturelle Sprachwissenschaft

lundi, 18. juillet 2022 um 12:10 Uhr

Neue Technologien, Sprachkenntnisse, Gesellschaft und Kultur – noch bis zum 08. August können sich Interessent*innen für einen Studienplatz in den Bachelorstudiengängen Internationales Informationsmanagement (IIM) und Digitale Sozialwissenschaften (DiSo) sowie für die Studiengangsvariante Interkulturelle Sprachwissenschaft an der Universität Hildesheim bewerben.

Digitalisierung trifft auf Sprache und Kultur: der Bachelorstudiengang Internationales Informationsmanagement (IIM)

Der Bachelorstudiengang „Internationales Informationsmanagement“ (IIM) richtet sich an alle, die sich für die Themen Digitalisierung und neue Technologien interessieren und ihre Kompetenzen am Computer auch im wissenschaftlichen Kontext vertiefen möchten. Neben dem technischen Wissen wird das Thema Sprache und Kulturen in diesem interdisziplinären Studiengang vertieft. Mit seinen zwei Schwerpunkten der Angewandten Sprachwissenschaft und der Informationswissenschaft bietet IIM ein international ausgerichtetes und vielfältiges Studienprogramm.

Vermittelt werden grundlegende Kompetenzen der Kommunikation im internationalen Umfeld. Durch zahlreiche Wahl- und Kombinationsmöglichkeiten kann das Studium fachübergreifend, flexibel und individuell gestaltet werden. Im Studium ist ein Auslandssemester oder Auslandpraktikum fest integriert, um intensive internationale Erfahrungen zu sammeln und internationale Kompetenzen zu entwickeln. Studierende erhalten in IIM Einblicke in neue Technologien in Kombination mit Sprachkenntnissen und Auslandserfahrungen, die das Studium praxisorientiert gestalten und die Absolvent*innen optimal auf den internationalen Arbeitsmarkt vorbereiten.

 

Digitalität und gesellschaftliche Phänomene: der Bachelorstudiengang Digitale Sozialwissenschaften (DiSo)

Im Studienprogramm „Digitale Sozialwissenschaften“ (DiSo) lernen Studierende, gesellschaftliche Phänomene zu untersuchen, diese zu erklären sowie den Umgang mit großen Datenmengen. Von Politikwissenschaft und Soziologie über Sprachtechnologie und Informationswissenschaft – der thematisch breit gefächerte Studiengang richtet sich insbesondere an Studierende, die sich für politische und soziale Herausforderungen sowie die Chancen interessieren, welche der digitale Wandel mit sich bringt.

Im Rahmen des Studiengangs unterstützen die Studierenden u. a. Forschungsprojekte zu Diskursen in den Online-Medien. So untersucht ein interdisziplinäres Team im Projekt „InDisCo“ beispielsweise den Einfluss von Wissenschaftler*innen auf Konsument*innen von multimodalen Online-Medien. Insbesondere während der Pandemie ist die Vermittlung von Wissenschaft sehr wichtig, betont Prof. Thomas Mandl, Leiter des Projekts. „Die heterogene Gestaltung von multimodalen Videos führt zu sehr unterschiedlichen Reaktionen in den Kommentaren auf Online-Plattformen“, so Mandl. „Diese kurzen Texte untersuchen wir auf Inhalte und Hinweise auf die Wirkung von Wissenschaftskommunikation.“ Das Projekt „InDisCo“ ist international ausgerichtet und nimmt auch die Situation in Brasilien in den Blick. Auch im Projekt „SOLDISK“ stehen soziale Medien im Fokus. Das Team aus Politikwissenschaftler*innen, Soziolog*innen und Computerlinguist*innen untersucht u. a., wie und wann in Bezug auf Flucht und Geflüchtete an Solidarität appelliert wird.

Aktuell erfolgt eine Untersuchung für den bisherigen Zeitraum des Ukrainekriegs. Dafür werden Tweets zum Thema „Migration“ seit  dem 24. Februar 2022 mit Tweets zum selben Thema von September 2015 verglichen, um festzustellen, wie sich Solidarität und die Wahrnehmung von Krieg damals und heute unterscheiden. Der Leiter des Studiengangs DiSo, Dr. Fritz Kliche, weist insbesondere auf die damit verbundenen Chancen für Studierende im Zusammenhang mit Forschungsprojekten hin: „Der Studiengang Digitale Sozialwissenschaften ermöglicht es Studierenden auf vielfältige Weise, sich bereits früh mit solchen aktuellen Themen zu befassen.“

 

Die Studiengangsvariante Interkulturelle Sprachwissenschaft (IKS)

Die Studiengangsvariante Interkulturelle Sprachwissenschaft richtet sich an diejenigen, die ihr Interesse an Sprache(n) und Kultur(en) auch im wissenschaftlichen Kontext vertiefen, an der Ausgestaltung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien mitwirken und die Wirkungspotentiale verschiedener kommunikativer Prozesse in mehrsprachigen Konstellationen in eigenen Projekten erforschen wollen.

Im Studiengang werden Perspektiven der Sprach-, Kultur- und Informationswissenschaft und der Interkulturellen Kommunikation vermittelt, um so moderne Interaktionsformen und den Einfluss verschiedener medialer Rahmenbedingungen möglichst ganzheitlich erfassen zu können. Ein fest integriertes Auslandssemester für die praktische Erprobung der theoretisch erworbenen Kenntnisse rundet den Studiengang ab und bereitet Absolvent*innen auf einen internationalen Arbeitsmarkt vor.

Forschungsprojekte im Studiengang Interkulturelle Sprachwissenschaft

Mehrsprachige und interkulturelle Kommunikation findet zunehmend in digitalen und virtuellen Räumen statt – längst nicht mehr nur auf Bildschirmen, sondern auch in immersiven virtuellen Welten wie dem „Metaversum“ und anderen Formen von Social Virtual Reality. Der Studiengang IKS arbeitet eng zusammen mit den Lehr- und Forschungsprojekten „VIRTUAL Le@rning“ und „The Humanities in Virtual Reality (HumaniVR)“ und untersucht intensiv die Nutzung dieser neuartigen Räume für das gemeinsame Interagieren, Lernen und Arbeiten. „Wenn geographische Distanzen im virtuellen Raum zunehmend irrelevant werden, gilt dies auch für sprachliche und kulturelle Barrieren?“ fragt sich Dr. Karsten Senkbeil, der im IKS lehrt und in den genannten Projekten forscht.

Bereits jetzt kommt Social Virtual Reality in mehreren Seminaren des Studiengangs IKS intensiv zum Einsatz: so treffen sich Hildesheimer Studierende mit irischen Studierenden vom Trinity College Dublin, um praktisch und mit vollem (Avatar-)Körpereinsatz interkulturelle Problemstellungen zu bearbeiten. Andere nutzen spielerische VR-Umgebungen zum gemeinsamen Sprachenlernen mit ausländischen Tandempartner*innen. „Trotz räumlicher Distanz erleben sie Nähe und soziale Präsenz mit Muttersprachler*innen ihrer Zielsprache und werden durch die stimulierenden neuen Umgebungen motiviert, sich in der Fremdsprache zu unterhalten. Das ist eine sehr bereichernde neue Lernerfahrung für unsere Studierenden,“ hat Nicola Hoppe, Dozentin in Virtual-Reality-basierten Lehrveranstaltungen, beobachtet.

Doch nicht nur als Lernende, auch als VR-Nachwuchsforschende können sich IKS-Studierende auszeichnen, indem sie eigene, hochinnovative VR-Nutzungsszenarien entwickeln. „Viele junge Menschen, die heute mit dem Studium beginnen, werden Virtual- und Mixed-Reality-Inhalte in ihrer Arbeits- und Lebenswelt bald gar nicht mehr als außergewöhnlich oder befremdlich wahrnehmen. Ich finde es äußerst spannend, wie diese Generation sich die virtuellen Räume gemeinsam – unter Nutzung all ihrer sprachlichen, kulturellen und digitalen Kompetenzen – erschließt,“ so Karsten Senkbeil.


Prof. Thomas Mandl vom Institut für Informationswissenschaft und Sprachtechnologie ist Ansprechpartner für das Forschungsprojekt "InDisCo". Foto: Daniel Kunzfeld

Nicola Hoppe, Prof. Dr. Bettina Lindner-Bornemann und Dr. Karsten Senkbeil sind die Ansprechpersonen für die Studiengangsvariante Interkulturelle Sprachwissenschaft. Fotos: privat