Gruppe junger Forscher gewinnt deutschen E-Learning-Preis

lundi, 04. février 2013 um 15:22 Uhr

Ausgezeichnete Zusammenarbeit: Der Forschungsbereich „Neurobiologische Grundlagen des Lernens“ der Stiftung Universität Hildesheim und die Arbeitsgruppe PLRI MedAppLab der Medizinischen Hochschule Hannover haben eine Simulations-App entwickelt.

Der Hightec-Verband BITKOM hat in Karlsruhe den deutschen E-Learning Innovations- und Nachwuchs-Award d-elina verliehen. In der Kategorie „Campus" zeichnete die Jury das Projekt „mARble" aus, und damit das Team der Arbeitsgruppe PLRI MedAppLab des Peter L. Reichertz Instituts für Medizinische Informatik (PLRI) am Standort Medizinische Hochschule Hannover (MHH).

Die Bezeichnung „mARble“ steht für „mobile Augmented Reality learning blended environment" und bezeichnet eine Simulations-App, die Studierenden mit Hilfe eines Smartphones oder Tablet-Computers und der Augmented Reality-Technik eine reale Lernumgebung schafft. Beispielsweise können Studierende der Medizin mit dem integrierten Lernmodul „Dermatologie“ in Echtzeit verschiedene auch sehr seltene Hautbefunde auf dem eigenen Körper darstellen und danach interaktiv verschiedene Untersuchungsgänge nachstellen.

Der Forschungsbereich „Neurobiologische Grundlagen des Lernens" (Prof. Dr. Kristian Folta-Schoofs) an der Stiftung Universität Hildesheim begleitet das Projekt aus lernpsychologischer Sicht. Ein Team von Wissenschaftlern um Dr. Urs-Vito Albrecht, der die multidisziplinäre Arbeitsgruppe PLRI MedAppLab leitet, hat die Anwendung entwickelt. Die Arbeitsgruppe erforscht die ethisch-rechtlichen Rahmenbedingungen für den Einsatz von Mobilgeräten im medizinischen Bereich und entwickelt auch eigene Apps für mobile Endgeräte.

„Unsere Simulations-App bietet hervorragende Möglichkeiten, um in simulierten Lernumgebungen die Gefühle von Lernenden zu erforschen“, erklärt Prof. Dr. Folta-Schoofs. Er ist in ein weiteres Forschungsprojekt des PLRI MedAppLab eingebunden. Dabei kommen im Hildesheimer Forschungslabor neben Methoden des Eye-Trackings vor allem Methoden der Elektroencephalographie (EEG) zum Einsatz. Folta-Schoofs ist fest davon überzeugt: „Angesichts der zunehmenden Verbreitung von mobilen Endgeräten wie Smartphones und Tablet-Computern wird die Nachfrage nach Mobile-Learning-Angeboten zukünftig deutlich steigen. Ich bin daher sehr froh, an der Stiftung Universität Hildesheim gemeinsam mit dem PLRI MedAppLab der MHH einen Beitrag zur Entwicklung von assistierenden Gesundheitstechnologien und zukunftsweisenden neuen E-Learning Technologien leisten zu können.“

Als einziger E-Learning Preis im deutschsprachigen Raum richtet sich der d-elina direkt an den Nachwuchs in Schulen, Hochschulen und Unternehmen. Ausgezeichnet werden Konzepte, Lösungen und fertige Produkte, die digitale Medien in beispielhafter Form in Lernprozessen an Schulen, Hochschulen, Unternehmen oder in der öffentlichen Verwaltung integrieren.


Psychologie-Studentin Sarah Nünemann als Probandin im Forschungslabor der Uni Hildesheim. Hier werden kognitive und emotionale Effekte der gemeinsam mit der MHH entwickelten Smartphone-Applikationen neuropsychologisch getestet. Bild 2: Deutscher E-Learning-Preis d-elina für das Projekt „mARble“, die Preisträger bei der Verleihung auf der Karlsruher Learntec-Messe (v. li.): Christoph Noll, Dr. Ute von Jan, Dr. Urs-Vito-Albrecht (Leiter, alle PLRI MedAppLab Hannover) und Prof. Dr. Kristian Folta-Schoofs (Stiftung Universität Hildesheim).

Deutscher E-Learning-Preis d-elina für das Projekt „mARble“, die Preisträger bei der Verleihung auf der Karlsruher Learntec-Messe (v. li.): Christoph Noll, Dr. Ute von Jan, Dr. Urs-Vito-Albrecht (Leiter, alle PLRI MedAppLab Hannover) und Prof. Dr. Kristian Folta-Schoofs (Stiftung Universität Hildesheim).