Eröffnungsgottesdienst, Tagungen und Jahrestreffen: Start in das Godehardjahr 2022/2023

jeudi, 05. mai 2022 um 15:15 Uhr

Am 05. Mai, dem Gedenktag des heiligen Bischof Godehard, wird das Godehardjahr in drei Hildesheimer Kirchen eröffnet. In mehreren Eröffnungsgottesdiensten wird dem Gründer vieler Glaubensorte und Benediktiner gedacht. Neben dem Auftaktwochenende Anfang Mai finden in diesem Jahr zwei Tagungstermine und das erste Jahrestreffen der Kirchenhistoriker*innen im deutschen Sprachraum in Hildesheim statt.

Bischof Godehard, dessen Weihejubiläum 2022 gefeiert wird, war für seine Förderung von Theologie, Spiritualität und Caritas bekannt. Der Benediktiner setzte auf interkulturelle Zusammenarbeit, Diskussionen und eine enge Vernetzung, bei der die Themen Bildung und Ästhetik eine besondere Bedeutung für ihn hatten. Diese Themen werden auch im Godehardjahr 2022/2023 in verschiedenen Veranstaltungen aufgegriffen, um die innere Erneuerung des Bistums zu gestalten und den Glauben zu feiern.

„Die vielfältigen Veranstaltungen im Godehardjahr lenken mit heutigen Fragen und Problemstellungen den Blick auf einen Heiligen, der nicht allein durch seine Persönlichkeit vor 1000 Jahren nachhaltig Gutes bewirkt hat. Durch die Jahrhunderte wurde er immer wieder neu zum Bezugspunkt der unterschiedlichsten Menschen, gläubiger wie interessiert fragender. Bis ins 19. Jahrhundert war er auf dem Hildesheimer Stadtsiegel zu sehen und somit eine Repräsentations-, zeitweise sogar eine Identifikationsfigur für die gesamte urbane Gesellschaft“, sagt Prof. Dr. Dr. Jörg Bölling, Institut für Katholische Theologie der Stiftung Universität Hildesheim und Hildesheimer Kirchenhistoriker, der sich u.a. mit Vorträgen im Rahmen von Tagungen und als Organisator von Veranstaltungen am Godehardjahr beteiligt. „Unter dem Namen ‚Gotthard‘ und dessen französischen und italienischen Varianten ist er noch heute in den Ländern der Alpenregion präsent – für Reisende nicht zuletzt durch den gleichnamigen Alpenpass und Tunnel. Das Godehardjahr bietet daher eine hervorragende Möglichkeit, verschiedenste Formen von kultureller und spiritueller Regionalität und Mobilität neu zu entdecken.“

 

Auftaktwochenende für das Godehardjahr vom 5. bis 8. Mai

Den feierlichen Auftakt bilden mehrere Eröffnungsgottesdienste in Hildesheim und an weiteren Orten des Bistums. Am 5. Mai wird das Godehardjahr zeitgleich um 18 Uhr in drei Hildesheimer Kirchen eröffnet, darunter der Mariendom, die Basilika St. Godehard und die Klosterkirche in Marienrode. Unter den Teilnehmer*innen der Gottesdienste sind Vertreter*innen aus Kirche, Ökumene, anderen Religionen, Gesellschaft und Politik. Weitere Informationen zu den Eröffnungsgottesdiensten sind auf der Informationsseite zum Godehardjahr gebündelt.

 

Jahrestreffen der Kirchenhistoriker*innen im deutschen Sprachraum in Hildesheim vom 24. bis 25. Juni

Das regelmäßig an wechselnden Universitätsstandorten stattfindende Jahrestreffen der „Arbeitsgemeinschaft der Kirchenhistoriker und Kirchenhistorikerinnen im deutschen Sprachraum“ findet erstmals im deutschen Sprachraum in Hildesheim anlässlich des Godehardsjahrs statt. Die Einladung zum Treffen in Hildesheim hat Prof. Dr. Dr. Jörg Bölling, Institut für Katholische Theologie der Stiftung Universität Hildesheim, ausgesprochen. Das Jahrestreffen für Teilnehmer*innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz dient u. a. zum Austausch mit dem Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ. Zur Festmesse um 19.30 Uhr im Dom am 24. Juni, dem Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu, bei welcher Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ vorstehen wird, sind Gläubige und Interessierte herzlich eingeladen.

 

Tagung „Bischof Godehard von Hildesheim (1022-1038) Lebenslinien – Reformen – Aktualisierungen“ vom 28. bis 30. Juni

Über seine besonderen Verdienste um gottesdienstlichen Kult und gesellschaftliche Kultur sowie über seinen persönlichen Lebensstil und die kirchliche Reformkur werden nationale und internationale Expert*innen sowie Nachwuchswissenschaftler*innen im Rahmen der Tagung – u. a. auf Grundlage einer neuen Textausgabe mit Übersetzungen von Godehards Lebensbeschreibungen, Heiligsprechung und Wunderberichten, die im Laufe des Godehardjahres als gesonderter Band der Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe bei der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft erscheinen werden – Vorträge halten und diskutieren. Neben theologisch-kirchengeschichtlichen Aspekten werden dabei auch neueste Forschungsfragen der Mittelalterlichen Geschichte und Historischen Landeskunde, Philologie und Handschriftenkunde, Liturgie- und Kulturgeschichte sowie Bibliotheks- und Wissenschaftsgeschichte behandelt. Die aus Mitteln des „Niedersächsischen Vorab“ vom Ministerium für Wissenschaft und Kultur geförderte Tagung in der Dombibliothek Hildesheim wird veranstaltet von Prof. Bölling, Institut für Katholische Theologie der Universität Hildesheim und Hildesheimer Kirchenhistoriker, unter Beteiligung der Direktoren der Dombibliothek und des Bistumsarchivs, Privatdozentin Dr. Monika Suchan und Dr. Thomas Scharf-Wrede. Anstelle eines öffentlichen Abendvortrags werden die Benediktinerinnen aus dem Kloster Marienrode in der ehemaligen Benediktinerabteikirche St. Godehard (Hildesheim) unter Beteiligung des Basilikachores am 29. Juni, dem Hochfest Peter und Paul, um 19.30 – in der Tradition Godehards – die lateinische Vesper (Abendlob) singen. Predigen wird der Göttinger Germanist und Hildesheimer Bistumsdiakon Prof. Dr. Dr. h.c. Heinrich Detering. Auch hierzu wird herzlich eingeladen.

Hier geht es zum Flyer mit dem Programm zur Tagung

 

Tagung „850 Jahre St. Godehard in Hildesheim“ vom 19. bis 21. September 2022

Zum 1000-jährigen Jubiläum des Amtsantritts von Bischof Godehard (1022-1038) veranstalten das Hornemann Institut der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) Hildesheim/Holzminden/Göttingen und die Klosterkammer Hannover eine interdisziplinäre Tagung über die ehemalige Benediktiner-Klosterkirche St. Godehard, welche in diesem Jahr ihr 850jähriges Weihejubiläum feiert. Als Sakralbau des 12. Jahrhunderts gehört die Kirche zu den besterhaltenen und im technischen Sinne einheitlichsten romanischen Kirchen in Deutschland, berichtete bereits der deutsche Kunsthistoriker Georg Dehio im Jahr 1912. In der Tagung soll in vier Schwerpunkten die Geschichte der Kirche und ihre bedeutende historische Ausstattung aufgearbeitet werden: die Klostergründung und der Kirchenbau im 12. Jahrhundert, die Umgestaltungen in Kirche und Kloster im Zuge der Reformen im 15. Jahrhundert und im Barock sowie die historistische Neugestaltung im 19. Jahrhundert. Die Forschungsergebnisse werden von Expert*innen aus Kunstgeschichte, (Kirchen-) Geschichte und Architekturgeschichte zur Diskussion gestellt. Seitens der Universität Hildesheim wird Prof. Bölling, Institut für Katholische Theologie, einen öffentlichen Abendvortrag zum Thema „Godehard von Hildesheim. Bischof – Heiliger – Klosterpatron“ halten. Weitere Informationen zum Tagungsprogramm und zur Anmeldung finden Sie hier.

Für Rückfragen zum Godehardjahr 2022/2023 steht Ihnen Prof. Dr. Dr. Bölling unter boelling(at)uni-hildesheim.de und +49 (0)5121 883-11518 zur Verfügung.


Stadtsiegel von Hildesheim, 1217-1317 in Gebrauch, mit Bischof Godehard als Stadtheiligen in der Mitte. Die Umschrift lautet: „SANCTVS GODEARD[VS] EPISCOPVS D[E] HILDENS[E]M“, in Übersetzung: „Heiliger Godehard, Bischof von Hildesheim“. Foto: Stadtarchiv Hildesheim, Bestand 1 Nr. 1443)

Historische Photographie der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Urkunde der Heiligsprechung Bischof Godehards von Hildesheim durch Papst Innozenz II. vom 29. Oktober 1131. Foto: Georg-August-Universität Göttingen, Diplomatischer Apparat, Foto 28 H

Stadtsiegel von Hildesheim, 14.-19. Jahrhundert in Gebrauch, ebenso mit Bischof Godehard als Stadtheiligen in der Mitte. Die Umschrift lautet bei grundsätzlich gleichbleibendem Bildmotiv hier: „SIGILLVM BVRGENSIVM DE HILDENSEM“, in Übersetzung: „Siegel der Bürger von Hildesheim“. Foto: Stadtarchiv Hildesheim, Bestand 854 Nr. 1 a, moderner Wachsabdruck

Vom 28. bis 30. Juni findet die Tagung "Bischof Godehard von Hildesheim (1022 - 1038) - Lebenslinien - Reformen - Aktualisierungen" in der Hildesheimer Dombibliothek statt. Grafik: Jan Baumhöfener