Barrieren behindern nicht nur den Zugang zu Gebäuden, sondern auch den Zugang zu Wissen und Informationen. Sie schränken die Teilhabe am hochschulischen Studien- und Arbeitsalltag ein. Hierbei kann es um bauliche Hürden, Kommunikationsprobleme, hochschuldidaktische Fragen, Nachteilsausgleiche im Studium oder Barrierefreiheit am Arbeitsplatz gehen. Gesundheitliche Beeinträchtigungen von Studierenden oder Mitarbeitenden sind dabei nur selten auf den ersten Blick ersichtlich. Die Universität Hildesheim arbeitet daher kontinuierlich daran, sich als Hochschule inklusionssensibel weiterzuentwickeln und Barrieren abzubauen.
Bereits 2013 hat die Universiät Hildesheim die Charta der Vielfalt unterzeichnet. Deren Umsetzung hat zum Ziel, ein wertschätzendes Arbeitsumfeld für alle Mitglieder der Universität zu schaffen – unabhängig von Alter, ethnischer Herkunft und Nationalität, Geschlecht und geschlechtlicher Identität, körperlichen und geistigen Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung, sexueller Orientierung und sozialer Herkunft. Zahlreiche Initiativen, Arbeitsgemeinschaften und Projekte tragen seitdem zur Umsetzung der Ziele bei.
Unter anderem hat sich 2018 die Arbeitsgruppe Barrierefreiheit gegründet. Dieser gehören Mitglieder aus verschiedenen Bereichen der Universität Hildesheim an, zu ihnen zählen die Beauftragte für Studierende mit Behinderung oder chronischer Krankheit, die Inklusionsbeauftragte des Arbeitgebers oder die Schwerbehindertenvertretung. Das gemeinsame Ziel ist es, sich zu Fragen der Barrierefreiheit und Inklusion zu vernetzen, bereits an der Universität Hildesheim bestehende Strukturen weiterzuentwickeln sowie die Entwicklung neuer Strukturen voranzutreiben. Aus diesem Zusammenhang wurden in den vergangenen Semestern in Zusammenarbeit mit der Zentralen Studienberatung regelmäßig Workshops „Eine Uni für alle?! Studieren mit Behinderung oder chronischer Erkrankung" durchgeführt oder zur barrierefreien Gestaltung des Mensa-Neubaus beraten.
Eine Beratung fand auch zur inklusiven Umsetzung des neuen Leitsystems am Hauptcampus der Universität statt, dessen Informationen auf der Gebäudebeschilderung auch ertastbar sind.
Am 3. Dezember startet mit einer ersten Auftaktveranstaltung unter dem Titel „Barrierefreie Hochschullehre“ an der Universität nun überdies eine neue hochschuldidaktische Fortbildungsreihe, in der Lehrende weiterführend sensibilisiert werden.
Auch in den kommenden Jahren wird sich die Universität auf den weiteren Weg begeben und sich bewusst in den Bereichen Inklusion und Barrierefreiheit engagieren.
Mehr zum Thema: Die Forschungsstelle Leichte Sprache
Barrieren können auch die Kommunikation betreffen. Dann ist der Zugang zu Information und Wissen und damit die kommunikative Teilhabe betroffen. Seit 2014 gibt es an der Universität Hildesheim die Forschungsstelle Leichte Sprache. Die Mitarbeiter*innen führen Praxisprojekte mit Begleitforschung durch im Sinne der Verflechtung der Universität mit der Gesellschaft (sogenannte Third Mission). Das Team untersucht, wie sprachliche Teilhabe in den verschiedenen Gesellschaftsbereichen bestmöglich gelingen kann.