Ehrenpromotion für Prof. Dr. Norbert Bischof

jeudi, 22. juillet 2004 um 00:36 Uhr

Feierliche Verleihung der Ehrendoktorwürde an bedeutenden Psychologen

Der Fachbereich Erziehungs- und Bildungswissenschaften der Universität Hildesheim hat am 9. Juni in einer Feierstunde die Ehrendoktorwürde an Prof. Dr. Norbert Bischof verliehen. Er ehrt damit einen herausragenden, international renommierten Wissenschaftler und eine große Forscherpersönlichkeit.

Norbert Bischof hat die deutschsprachige Psychologie über seine fachwissenschaftliche Forschung hinaus vor allem durch seine grundlegenden Denkanstöße geprägt und gefordert. Sein Anliegen war es insbesondere, das Nachdenken über das Arbeits- und Forschungsverständnis der Disziplin zu fördern und zu fordern. Hierfür erhielt er im letzten Jahr gemeinsam mit seiner Frau, Doris Bischof-Köhler, den Deutschen Psychologiepreis, die höchste Auszeichnung, die das Fach zu vergeben hat.

Präsident Prof. Dr. Wolfgang-Uwe Friedrich und Dekan Prof. Dr. Tilman Borsche begrüßten mit Norbert Bischof einen international renommierten Gelehrten in der Universität Hildesheim. In seiner Laudatio hob Professor Dr. Stephan Wolff vom Institut für Sozialpädagogik die besondere Originalität und Kreativität des lebenslangen Schaffens von Professor Bischof hervor, der, 1930 geboren, nach verschiedenen Stationen in Deutschland und den USA lange Jahre in Zürich gelehrt und geforscht hat. Heute lehrt er als Honorarprofessor an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seine wissenschaftlichen Beiträge haben, so Wolff, die psychologische Grundlagenforschung in vielen wichtigen Fragen vorangebracht, insbesondere aus den Bereichen "Organisation der Wahrnehmung" oder "Regulation von Emotionen und Motivation". Professor Bischof, der unter anderem auch bei dem berühmten Verhaltensforscher Konrad Lorenz gearbeitet hat, zeigte in seinem lebendigen und faszinierenden Festvortrag, dass sowohl die Formel "Gegensätze ziehen sich an" als auch die Weisheit "Gleich und gleich gesellt sich gern" jeweils gute biologische und psychologische Gründe hätten. Die Spannung zwischen beiden auszuhalten und in einem angemessenen Maße beide Maximen zu ihrem Recht kommen zu lassen, sei uns Menschen aufgegeben, wenn menschliches Leben und Zusammenleben gelingen solle.