Dozentenaustausch im Bereich Erziehungswissenschaft

vendredi, 13. janvier 2006 um 16:05 Uhr

Deutsch-Russischer Doppelabschluss profitiert von Gemeinsamkeiten in der historischen Entwicklung der Erziehungswissenschaft

Der imWintersemester 2005/06 an der Stiftung Universität Hildesheim gestartete Internationale Studiengang in Erziehungswissenschaft, istein an deutschen Universitäten bislang einmaliges Angebot.

Möglich wurde diese Studienform, an deren Ende ein deutsch-russischer Doppelabschluss vergeben wird, durch langjährige Beziehungen der Hildesheimer Erziehungswissenschaften zu Russland. Ganz genau handelt es sich bei der deutsch-russischen Zusammenarbeit um eine intensive Kooperation mit der Staatlichen Universität Nowgorod. Dozenten und Studierende nutzen intensiv die Möglichkeiten, über DAAD- oder ERASMUS-Programme, im interkulturellen und wissenschaftlichen Diskurs voneinander zu profitieren. Eine dieser DAAD-Gastdozenturen hat Prof. Dr. Olga Graumann, Institut für Angewandte Erziehungswissenschaft und Allgemeine Didaktik, beantragt, um in der deutschen vorlesungsfreien Zeit für einen Monat an der russischen Partnerhochschule zu lehren. Sie arbeitete in dieser Zeit im Umfeld der alten russischen Stadt Welikij Nowgorod, die wie Hildesheim eine alte Hansestadt ist, eine der ältesten Kathedralen Russlands hat und die ca.180 km südlich von St. Petersburg liegt.

Möglich wurde diese Studienform, an deren Ende ein deutsch-russischer Doppelabschluss vergeben wird, durch langjährige Beziehungen der Hildesheimer Erziehungswissenschaften zu Russland. Ganz genau handelt es sich bei der deutsch-russischen Zusammenarbeit um eine intensive Kooperation mit der Staatlichen Universität Nowgorod. Dozenten und Studierende nutzen intensiv die Möglichkeiten, über DAAD- oder ERASMUS-Programme, im interkulturellen und wissenschaftlichen Diskurs voneinander zu profitieren. Eine dieser DAAD-Gastdozenturen hat Prof. Dr. Olga Graumann, Institut für Angewandte Erziehungswissenschaft und Allgemeine Didaktik, beantragt, um in der deutschen vorlesungsfreien Zeit für einen Monat an der russischen Partnerhochschule zu lehren. Sie arbeitete in dieser Zeit im Umfeld der alten russischen Stadt Welikij Nowgorod, die wie Hildesheim eine alte Hansestadt ist, eine der ältesten Kathedralen Russlands hat und die ca.180 km südlich von St. Petersburg liegt.

Im Mittelpunkt der Lehre an der Partnerhochschule standen Veranstaltungen mit Studierenden des 1. und 2. Studienjahres des deutsch-russischen Bachelor-Studiengangs Erziehungswissenschaft. Eine Gruppe dieser Studierenden kommt im November nach Hildesheim, um erste Kontakte mit den deutschen Studierenden und Lehrenden in Deutschland zu knüpfen. Zum Erwerb des internationalen Studienabschlusses werden sie dann am Ende der Bachelor-Phase zwei Semester an der Universität Hildesheim absolvieren und auch ihre Prüfungen ablegen. Mit Professorin Graumann haben die Studierenden die Mitbegründerin ihres Studiengangs jetzt schon kennen gelernt und in ihr auch eine interessierte Gesprächspartnerin gefunden.

"Im Bereich der Erziehungswissenschaft können Russland und Deutschland auf historisch gewachsene Entwicklungen zurückblicken, die viel Gemeinsames haben", betont Prof. Dr. Olga Graumann. Aus ihrer Sicht ist die Zeit in Russland eine uneingeschränkte Bereicherung. Den Gewinn ihres Aufenthaltes sieht sie im wissenschaftlichen Austausch. Denn darum geht es bei den Kurzzeitdozenturen. Was trennt und was verbindet, lässt sich nach Graumann in der Diskussion mit den Studierenden und den russischen Kollegen z. B. über den Bildungsbegriff und andere Grundbegriffe der Pädagogik sehr gut herausarbeiten. "Vor allem auch der Vergleich von Schulsystemen ist für mich und meine wissenschaftliche Arbeit besonders interessant", betont Professorin Graumann, die mit den russischen Kollegen der bilingualen Fakultät für Pädagogik und Psychologie und vor allem mit dem Dekan Prof. Dr. Michael Pewsner seit vielen Jahren zusammenarbeitet.

Der Lehraufenthalt bedeutete für die Pädagogin zugleich die Rückkehr an einen Tagungsort, der sich mit einer sehr gut ausgestatteten Fakultät und großer Gastfreundschaft der internationalen Scientific Community als Forum empfiehlt. Graumann, die in Hildesheim in der Lehre vielfach sehr nachgefragte Seminare leitet, freute sich über die produktive Arbeit der kleinen Seminargruppen in Russland: "Dadurch war es möglich, mit allen Studierenden ins Gespräch zu kommen. Eine übersetzung vom deutschen ins russische war nur bei den Studierenden erforderlich, die gerade erst mit dem Lernen der deutschen Sprache begonnen hatten. Die bilingualen Kurse ermöglichten es mir jedoch, die meisten Veranstaltungen ohne übersetzungshilfe in deutscher Sprache abzuhalten, was den unmittelbaren Kontakt zu den Studierenden vertiefte." Die Studierenden zeigten sich aufgeschlossen für die von der Hildesheimer Dozentin angebotenen Themen wie u. a. Wandel von Kindheit, Jugend und der Rolle des Lehrers, historische Entwicklungen in Erziehungswissenschaft und Schule, Didaktische Theorien, Umgang mit Heterogenität. Mit großem Interesse wurden Unterschiede aber auch Gemeinsamkeiten zwischen den russischen und deutschen pädagogischen Denkweisen und institutionellen Strukturen herausgearbeitet. In Zeiten der Globalisierung im Bereich der Wirtschaft ist es aus Sicht Graumanns besonders wichtig, dass gerade auch auf dem Bildungssektor Austausch und Verständigung mit anderen Ländern und Kulturen stattfinden. "Nur so", betont die Wissenschaftlerin, "kann das vorhandene geistige Potential zusammengeführt und gestärkt werden. Eine kongruent verlaufende Bildung und Ausbildung ist die Grundlage für florierende Wirtschaftsbeziehungen."

Die Universität Hildesheim hat mit der engen Kontaktpflege mit einer russischen Universität und dem Doppelabschluss einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Internationalisierung von Bachelor- und Masterstudiengängen realisieren können.


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