Die Pietà in Rom sehen und ...

samedi, 27. mars 2004 um 18:19 Uhr

Erasmus-Studentin Nina Born, Universität Bologna

Hätte man mich noch vor einem Jahr gefragt, was mein damaliger Herzenswunsch beinhalte, so hätte ich mit eben diesen Worten geantwortet. Als ich schließlich in der Peterskirche vor der Trauernden in Marmor hinter Glas stand, entschloss ich mich zum Weiterleben. Aber welche Kraft, welcher sehnliche Wunsch würde mich von nun an vorantreiben?

Ich fand sehr rasch eine Antwort: Für ein paar Monate im Land von Botticelli, Michelangelo und da Vinci leben, diese herrlich lebendige, temperamentvolle Sprache sprechen, hinter jeder Ecke die Kultur unserer Vorfahren spüren und sich abends auf der in orangem Licht bestrahlten Piazza treffen. Mein Plan: ein Auslandssemester in Bologna, der ältesten Universität Europas, verbringen.

Ich fand sehr rasch eine Antwort: Für ein paar Monate im Land von Botticelli, Michelangelo und da Vinci leben, diese herrlich lebendige, temperamentvolle Sprache sprechen, hinter jeder Ecke die Kultur unserer Vorfahren spüren und sich abends auf der in orangem Licht bestrahlten Piazza treffen. Mein Plan: ein Auslandssemester in Bologna, der ältesten Universität Europas, verbringen.

Einmal auf Distanz zum eigenen Leben gehen, alle Sicherheit und Geborgenheit zurücklassen, etwas riskieren, auch wenn das Ende offen bleibt. Not to risk is the biggest risk - das Motto eines Internationalen Cinema-Festivals in Mailand im Jahre 2000, der Flyer an mein Regal gepinnt - mein treuer Begleiter in Minuten des Zweifels.

Kurz darauf am Hauptbahnhof Frankfurt Abschiednehmen von den Lieben daheim. Als die Türen des ICE Richtung Basel mit einem Donnern zufallen, war ich mir sicher, schon am nächsten Halt einfach auszusteigen, Mama anzurufen und mich auf den Heimweg zu begeben. Auf die Fragen der Freunde und Verwandten würde mir schon ein plausibler Grund einfallen.

Als ich am späten Abend in Bologna Centrale ankam, war ich stolz, die erste Hürde meines Auslandsaufenthaltes genommen zu haben. Von nun an gab es kein Zurück, auch wenn schon nach zwei Wochen die ersten aus Verzweiflung über die Zimmernot die Koffer packten.

Nach dem Aufenthalt in Bologna um Freundschaften mit Menschen aus verschiedenen Ländern reicher, mit Erinnerungen im Herzen, die man je­derzeit wie ein altes Familienalbum hervorholen kann, sich auf Italienisch verständigen und mehr als eine Pizza und ein Taxi ordern, und dabei während der gesamten Zeit im Land des dolce far niente einen Einblick in die Mentalität und die Traditionen eines europäischen Landes erhalten, den Euro­pa­ge­danken in der Realität leben.

Kurzum: Die bisher schönsten Monate meines Lebens und die Entdeckung, dass ein Fleck Erde existiert, auf dem das Leben ohne "Din und Norm" leicht und unbeschwert gestaltet wird.

 


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