„Dem Moment eine Chance geben“: Konzertreihe im Museum

mercredi, 06. février 2019 um 08:33 Uhr

Musikerinnen und Musiker der Universität Hildesheim laden im Februar ein zur Konzertreihe „Bühne frei!“. Die drei Konzerte im Roemer- und Pelizaeus-Museum bieten einen Mix aus Klassik, Jazz und Improvisation. Nick Tlusty, Student im ersten Semester, hat ein Stück für drei Museumsräume komponiert, das in Hildesheim uraufgeführt wird. Die Konzertreihe endet mit dem traditionellen „Valentinskonzert“ am 14. Februar 2019.

In diesem Jahr organisieren die Studentinnen und Studenten aus Leonie Bauerochse, Chantal Däubner, Lia Dorenberg, Mareike Lehne, Jakob Müller, Ronja Neumann, Nora Ruthke und Nick Tlusty gemeinsam mit dem Musikdozenten Jan Hellwig die Konzertreihe „Bühne frei!“ unter dem Motto „Bricolage“. „Wir  improvisieren mit dem vorhandenen Material und lösen musikalische Aufgaben mit den Ressourcen, die da sind, man ist nie allwissend, wir verbinden Fragmente in der Musik“, sagt Hellwig.

Enstanden ist eine Konzertreihe mit etwa 40 Werkbeiträgen – von Serge Prokofiev bis Heitor Villa-Lobos. Die drei Konzerte finden im Roemer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim statt. „Es ist eine große Freude, im Museum spielen zu dürfen, die Ausstellungsräume sind eine Inspiration. Dass wir diese Chance bekommen, ist grandios. Improvisation und experimentelle Musik hört man nicht so oft im Radio“, sagt die Studentin Lia Dorenberg. Ihr Instrument ist die Stimme.

„Wir zeigen, was an der Universität musikalisch passiert“

„Die Idee unserer Konzertreihe ist, mit der Musik raus aus den Uni-Räumen hinein in die Stadt zu gehen. Wir zeigen, was an der Universität musikalisch passiert und nehmen die Menschen von jung bis alt mit in die Welt der Klänge“, ergänzt Nora Ruthke, die in Hildesheim Psychologie studiert und Geige im Orchester spielt.

Die Studierenden haben ein Programm aus Klassik, Jazz, Klangexperimente, Rock und Improvisation entwickelt mit E-Gitarre, Kontrabass, Geige und Schlaginstrumenten. Sie laden Studierende und Lehrende aller Fachbereiche sowie Bürger ein zu Matinee und Soiree und zum traditionellen „Valentinskonzert“ am 14. Februar 2019. Dann musiziert ein Improvisations-Ensemble zusammen mit den Gastdozenten Dinesh Mishra (Bansuri Flöte) und Sinan Cem Eroğlu (Kaval).

Jedes Konzert ist eine Premiere, Studierende vom ersten Bachelorsemester bis zum letzten Mastersemester zeigen wie vielfältig Klänge produziert werden können und was man aus Instrumenten herausholen kann.

Nick Tlusty, Student im ersten Semester, hat ein Stück für drei Museumsräume komponiert, das am 10. Februar 2019 uraufgeführt wird. „Ich mache bei ‚Bühne frei‘ aus Neugier mit. In meinem kulturwissenschaftlichen Studium der Fächer Musik und Literatur habe ich eine Palette an Möglichkeiten – von den Einführungen in die Philosophie und Musikwissenschaft über praktische Übung bis zur Entwicklung einer Konzertreihe“, sagt Tlusty. Die Idee für seine Komposition kam Tlusty nach der Besichtigung der Museumsräume. Die Musikerinnen und Musiker haben Auswahlmöglichkeiten, „eine Menge Freiheit“, sagt Tlusty, sie spielen zu dritt jeweils in einem Ausstellungsraum, improvisieren mit Material, verfolgen ein Motiv und etbalieren einen Grundklang, ein a-capella-Chor bewegt sich durch alle Räume und verbindet die Klänge, das Publikum wandelt mit, beschreibt Tlusty das Werk. Nora Ruthke spielt in einem der Ausstellungsräume Geige, in der Improvisation im Trio existieren „stille Absprachen“, sagt Ruthke, „es ist wichtig zu hören, was der andere macht“. „Dem Moment eine Chance geben“ – das zeichnet für Jan Hellwig die Musik und Improvisationskunst aus.

Das studentische Organisationsteam möchte Musikerinnen und Musikern einen Raum geben, in dem sie ihr Können öffentlich präsentieren können. Statt in einem kleinen Hörsaal in der Uni verlegen sie die Konzerte in die Räume des Roemer- und Pelizaeus-Museums. Seit Oktober bereiten sie die Konzertreihe vor, im Januar folgten wöchentliche Proben im Museum.

„Musik soll kein Hindernis sein“

Seit 23 Jahren organisiert Jan Hellwig gemeinsam mit Studierenden die Konzertreihen, nun zum 16. Mal. Die Konzertreihe „Bühne frei“ startete 2003. Die damit verbundene Übung bietet Studierenden des Instituts für Musik und Musikwissenschaft die Möglichkeit, die Konzertinhalte zusammenzustellen und die Veranstaltungen zu organisieren.

„Es gibt so viele überraschende Talente in der Universität, die jungen Leute haben immer wieder Lust, aufzubrechen, etwas auszuprobieren und nehmen die Spielgelegenheiten war – das ist fantastisch“, sagt Hellwig. Besonders dankbar ist Jan Hellwig dem Roemer- und Pelizaeus-Museum. „Der Ort macht etwas mit den Musikerinnen und Musikern und den Zuhörern. Das Museum leistet großen Support – vom Empfang bis zur Direktorin – dafür sind wir sehr dankbar.“

Musik soll kein Hindernis sein, sagt der Student Nick Tlusty – und hofft auf viele interessierte und neugierige Zuhörer.

Die Konzerte im Überblick:

Unter dem Titel „Bricolage #1 #2 #3“ präsentieren Studierende des Instituts für Musik und Musikwissenschaft der Universität Hildesheim wieder drei Konzertprogramme im Roemer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim. Der Eintritt ist frei.

  • Bricolage #1, 3. Februar 2019, 11:00 Uhr, Matinee, Schafhausen-Saal

  • Bricolage #2, 10. Februar 2019, 15:15 Uhr, Klänge einer Ausstellung, Ausstellungsräume Ägypten I – III sowie Roemer-Saal

  • Bricolage #3, 14. Februar 2019, 19:30 Uhr, Soiree, Schafhausen-Saal

Das Team:

Das Bühne-frei-Team 2019 besteht aus Leonie Bauerochse, Chantal Däubner, Lia Dorenberg, Mareike Lehne, Jakob Müller, Ronja Neumann, Nora Ruthke, Nick Tlusty, die Leitung liegt bei Jan Hellwig.


Nora Ruthke, Lia Dorenberg und Nick Tlusty gehören zum studentischen Organisationsteam der Konzertreihe „Bühne frei!“. „Es gibt so viele überraschende Talente in der Universität, die jungen Leute haben immer wieder Lust, etwas auszuprobieren – das ist fantastisch“, sagt Musikdozent Jan Hellwig. Fotos: Isa Lange/Uni Hildesheim

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