Brücken bauen

jeudi, 22. juillet 2004 um 00:07 Uhr

Vom Interesse der Wissenschaft, musikpädagogische Praxis zu gestalten

Begonnen hatte alles mit einer Diplomarbeit von Barbara Graebsch über den Bundeswettbewerb "Schüler komponieren" der Jeunesses Musicales Weikersheim. Dr. Claudia Bullerjahn griff das Thema auf und führte am Institut für Musik und Musikwissenschaft empirische Untersuchungen über musikalische Kreativität im Kindes- und Jugendalter durch. Auf diese Weise konnten Erkenntnisse zum Schaffensprozess, zur Motivation und zur Persönlichkeit junger Komponisten gewonnen werden.

Als die VW-Stiftung 2001 die Finanzierung für ein weiteres Forschungsprojekt übernahm, war der Weg für eine Auseinandersetzung mit dem Thema "Kompositionspädagogik" geebnet. Dieser Aufgabe widmete ich mich im Anschluss an mein Studium der Kulturwissenschaften und ästhetischen Praxis. Ich fand heraus, dass 28 Musikschulen in Deutschland Kompositionsunterricht anbieten, und befragte zwölf der dort unterrichtenden Kompositionslehrer zu ihren pädagogischen Konzepten. Besonders wichtige Kontakte ergaben sich dabei zu Philipp VandrÉ, dem Kompositionslehrer der Musikschule Stuttgart.

Als die VW-Stiftung 2001 die Finanzierung für ein weiteres Forschungsprojekt übernahm, war der Weg für eine Auseinandersetzung mit dem Thema "Kompositionspädagogik" geebnet. Dieser Aufgabe widmete ich mich im Anschluss an mein Studium der Kulturwissenschaften und ästhetischen Praxis. Ich fand heraus, dass 28 Musikschulen in Deutschland Kompositionsunterricht anbieten, und befragte zwölf der dort unterrichtenden Kompositionslehrer zu ihren pädagogischen Konzepten. Besonders wichtige Kontakte ergaben sich dabei zu Philipp VandrÉ, dem Kompositionslehrer der Musikschule Stuttgart.


Wissenschaft macht nur dann Sinn, wenn sie praktische Konsequenzen hat. Aus dieser überzeugung entstand die Idee, das Internet-Netzwerk www.kompositionspaedagogik.de zu gründen, dessen Konzept Philipp VandrÉ und ich gemeinsam entwickelt haben. Ziel des Netzwerks ist es, die Kompositionsklassen der Musikschulen zu portraitieren, über Veranstaltungen rund ums Komponieren zu informieren, wissenschaftliche Beiträge zum Thema zu sammeln und einen Austausch zwischen kompositionspädagogischen Initiativen zu ermöglichen. Auf dem Symposion "Wege zur Neuen Musik - Perspektiven der Musikvermittlung", das vom 6.-9.5.2004 an der Musikhochschule Stuttgart stattfand, wurden Forschungsergebnisse und Netzwerk-Projekt zum ersten Mal der öffentlichkeit vorgestellt.


Dem Konzept des Symposions (hieran maßgeblich beteiligt die Kulturpädagogin Kerstin Jaunich als Leiterin des künstlerischen Betriebsbüros der Hochschule) ist es zu verdanken, dass unsere Arbeit am Thema "Komponieren mit Kindern und Jugendlichen" neue, wichtige Impulse erfahren hat. Die Diskussionen auf dem Symposion haben gezeigt, dass der Stellenwert von Neuer Musik innerhalb unserer Gesellschaft erhöht werden muss. Hierfür ist die Zusammenarbeit der mit diesem Thema befassten Kulturschaffenden gefragt, Kommunikation zwischen Komponisten, Musikpädagogen, Musikwissenschaftlern und Kulturpolitikern ist notwendig, damit Kinder, Jugendliche und Erwachsene Erfahrungen mit der Kunstmusik der Gegenwart machen können. Unsere Netzwerk-Idee versteht sich als ein Beitrag in diesem Vermittlungsprozess, der gerade an Bedeutung zu gewinnen scheint.