Ausstellung: Studierende zeigen ihre Sicht auf Grenzen

lundi, 23. janvier 2017 um 09:25 Uhr

Ein gewohnter Ausblick: Vom Innenraum schaut der Betrachter durch eine offene Tür hinaus auf eine Straße, ein Wagen parkt vor der Tür. Beim genauen Betrachten fällt jedoch auf: die Tür ist mit Gittern versehen. Wer die Fotografie der Hildesheimer Studentin Golzar Amini betrachtet, stolpert – sie hat Werkstatträume einer Justizvollzugsanstalt dokumentiert. Eine Ausstellung zeigt ab 24. Januar 2017 studentische Ansichten zum Thema „Grenze“.

Wer die Fotografien von Golzar Amini genauer betrachtet, stolpert – Gitter vor einer Tür prägen den Blick in die Weite. Die Hildesheimer Studentin dokumentiert Werkstatträume einer Justizvollzugsanstalt.

Die Fotoserie ist Teil einer Ausstellung, die bis zum 31. Januar 2017 in Hildesheim gezeigt wird. In einem alten Fabrikgebäude zeigen Studentinnen und Studenten ihre Sicht auf „Grenzen“. Im Wintersemester haben sich die Studentinnen und Studenten in einem Uni-Seminar von Manfred Lauschke und Michael Leibbrand mit Grenzen befasst.

„Grenzen begegnen uns überall. Sie verlaufen um Territorien herum, zwischen Menschen oder geradewegs durch Orte oder durch uns selbst hindurch. Sie sind ebenso physischer wie politischer, psychischer, sozialer oder kultureller Natur“, sagt Leibbrand. Die Studentinnen und Studenten des Lehramtsfachs Kunst zeigen in der Hildesheimer Ausstellung ihren Blick auf Grenzen, sie setzen sich in 30 Arbeiten mit geographischen Räumen, politischen und persönlichen Grenzen auseinander. Die einen arbeiten fotografisch oder filmisch, andere mit Drucktechniken oder Markierungssystemen. Die Ausstellung umfasst neben den 30 Arbeiten auch individuelle Projekttagebücher, die Einblicke in die Ideenfindung und den Werkprozess liefern.

Die Lehramtsstudentinnen und Lehramtsstudenten der Universität Hildesheim haben ein Semester lang die Ausstellung produziert und hoffen nun auf ein interessiertes Publikum. „Das künstlerische Projekt ist seit mehreren Jahren im Modulfahrplan des Lehramtsstudiums verpflichtend, um einmal im Studium ein ganzes Semester an einer Arbeit inhaltlich und formal dranzubleiben und so eine prozesshafte Werkentstehung selbst zu durchlaufen“, sagt Michael Leibbrand. „Dafür wählen wir jedes Jahr neue Themen aus, im vorigen Jahr ging es um die Stadt. Das Thema soll etwas mit dem Leben und Alltag der Studierenden zu tun haben, damit diese einen eigenen Zugang dazu finden können.“ Außerdem suchen die Dozenten des Instituts für Bildende Kunst und Kunstwissenschaft nach Themen, die jenseits einer rein subjektiven Auseinandersetzung auch genügend soziologische oder historische Anknüpfungspunkte bieten. Durch die Ausstellung drückt sich die Wertschätzung für die Arbeiten aus, über sie wird ein Dialog überhaupt erst möglich, so Manfred Lauschke.

Künstlerisches Projekt: Ausstellung „Gren|ze“

Die Ausstellung „Gren|ze“ wird mit einer Vernissage am Dienstag, 24. Januar 2017, um 18:00 Uhr eröffnet. Veranstaltungsort ist „Rasselmania“ (Bischofskamp 18, 31137 Hildesheim). Weitere Öffnungszeiten der Ausstellung sind am Sonntag, 29. Januar 2017 von 11:00 bis 18:00 Uhr, dann erläutern Studierende die Arbeiten. Außerdem ist die Ausstellung am Dienstag, 31. Januar 2017, von 18:00 bis 20:00 Uhr während der Finissage zu sehen, dann spricht auch Bettina Uhlig, Professorin für Kunstpädagogik. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung ist ein Projekt von Studentinnen und Studenten der Universität Hildesheim unter der Leitung der Dozenten Michael Leibbrand und Manfred Lauschke.


Das Bild ist Teil einer Fotoserie von Golzar Amini und zeigt einen Werkstattraum in einer Justizvollzugsanstalt.

Das Bild ist Teil einer Fotoserie von Golzar Amini und zeigt einen Werkstattraum in einer Justizvollzugsanstalt.

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