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- »Fagus-Werk. Klangfabrik. Ein Soundwalk durch eine imaginäre Werkhalle« (2010)
»Fagus-Werk. Klangfabrik. Ein Soundwalk durch eine imaginäre Werkhalle« (2010)
»Fagus-Werk. Klangfabrik. Ein Soundwalk durch eine imaginäre Werkhalle« (Projektsemester 2010)
Im Projektsemester des Sommers 2010 erarbeitete eine studentische Gruppe im Fagus-Werk in Alfeld eine interaktive Klanginstallation für den Ausstellungsbereich des Werks. Die Besucher der Ausstellung wurden bei der Schaffung eines Raumklangs aktiv miteinbezogen. Als Audio-Material fanden ausschließlich Arbeits- und Maschinengeräusche Verwendung, die den Alltag des Fagus-Werkes prägen.
Ein Fagus-Werk-Mitarbeiter beim Abhören einer
Audio-Aufnahme von seinem Arbeitsplatz
Ziel von »Fagus-Werk, Klangfabrik« war es, diese Geräusche aus ihrem Arbeitskontext zu lösen und als Teil einer Klanginstallation in neue akustische Zusammenhänge zu stellen. Die Installation wollte dazu anregen, das akustisch vermeintlich Belanglose hörend neu zu erleben, indem es die Werkhalle als vielfach resonierenden Klangraum wahrnahm und darstellte.
Der Besucher/die Besucherin löste durch den Gang durch die Ausstellung die Wiedergabe der Geräusche aus, indem die Person sich auf eine der Ausstellungstafeln zubewegt. So wie der einzuschlagende Weg jedem/r einzelnen selbst überlassen war, entstand in der Bewegung die imaginäre Werkhalle als eine Klangkollage von individueller Prägung — mit Soundschleifen, die aktiviert wurden, sich überlagerten und nach kurzer Zeit wieder verstummten. Hier gelangen Sie zum Soundwalk durch die Ausstellung (10. Juni 2010, 19 Uhr).
Auch die Menschen, die in dieser industriellen Lautsphäre ihren Arbeitsalltag bestreiten, kamen in der Ausstellung zu Wort. Sie äußerten sich über das Geräuschhafte ihrer Arbeitsumgebung und über die Aufmerksamkeit, die dieses Geräuschhafte erfährt. Hier gelangen Sie zu den Bannern mit Fotos und Zitaten.
Die Ausstellung war das Ergebnis einer Kooperation zwischen dem Fagus-GreCon-Werk in Alfeld und dem Institut für Musik und Musikwissenschaft. Im Frühjahr 2008 dokumentierten Studenten/innen zum ersten Mal die Geräuschhaftigkeit der Arbeitswelt des Fagus-Geländes und schufen auf Grundlage der Dokumente Klangkunst-Kompositionen.
In Zuge des Nachfolgerpojektes kehrten die Geräusche in einer neuen klangästhetischen Umsetzung an den Ort ihres Ursprungs zurück. Zur Ausstellungseröffnung stellten Frederike Holste, Nils Nordmann und Matthias Meyer live-elektronische Arbeiten vor, die die Arbeits- und Maschinengeräusche des Fagus-Werks ihrerseits klingend reflektierten. Ein Film von Nils Nordmann über zeigt den Aufbau der Klanginstallation und die Live Acts zur Vernissage.
Audio-Pult für die Live Acts zur
Ausstellungseröffnung
Das Projektteam dankt der Fagus-GreCon Greten GmbH & Co. KG, und hier ganz besonders Herrn Karl Schünemann, für die großzügige Unterstützung der Arbeit auf dem Fabrikgelände und bei den Vorbereitungen zu der Ausstellung.
Projektmitarbeiter/innen: Uta Budzinski, Sebastian Kunas, Matthias Meyer, Miriam Laublättner, Johanna Muschong, Elisabeth Petsch, Harald Teja Sauer, Marcus Thomas
Projektleitung: Ulrich Wegner
Ausstellungszeitraum: 11. Juni – 9. Juli
Ausstellungsort: Fagus-GreCon-Werk, Alfeld/Leine