Blues nennt sich, was einem ganz bestimmten musikalischem Harmonieverlauf folgt - Musikwissenschaftler und Musikpädagogen sagen dazu 12taktiges Blues-Schema (im 4/4-Takt): 4 mal I. Stufe, 2 mal die IV., 2 mal die I., 1 mal die V., 1 mal die IV., 2 mal die I. (Anfang des 20. Jh.). In Jazzmusikformationen ist, spätestens seit es den Boogie-Woogie gibt, ein ganz bestimmter Walking-Bass (Kontrabass: »dum-dum-dum...«) der Klassiker, nämlich die Dominantseptfigur vorwärts und rückwärts (in C-Dur z.B.) c-e-g-a-b-a-g-e-c (siehe Anleitung). Dazu spielt das Klavier (»kling-kloing...«) sog. Groß-/Kleinsekund-Voicings (siehe Anleitung). Das Drumset spielt dazu z.B. einen Swing Beat (»tsching-tsching-ki...«). Das Blues-Entscheidende ist dann noch der Gesang, auch als Call-and-Response mit einem dazu improvisierenden Instrument (»lalala-trötröt...«).
Download (*.pdf): Spielanleitung zu Bluesteps
In meinem ShakeSampler-Spiel Bluesteps schreiten die Spieler den musikalischen Walking-Bass ab (»walk the bass!«) und können sich so in das Blues-Feeling ›hineinlaufen‹ und ›erfahren am eigenen Leib‹, dass diese Bass-Figur vor- und rückwärts abläuft, denn sie laufen entsprechend vor und zurück. Für jede Stufe (I., IV., V.) ist einer von insgesamt 3 Walking-Bass-Spielern zuständig. Der einzelne Spieler synchronisiert also seine Schritte nicht nur mit dem ShakeSample und dem (nur bei Stufe V. nicht) wiederholten Shake, sondern zusätzlich noch mit dem Walking-Bass-Schritt-Metrum, das er vom vorangehenden Mitspieler hört: das Shaken und das Abschreiten ist mittels Hören und Sehen zu synchronisieren (falls das nicht gleich geht, können auch alle Spieler im Gleichschritt vor und zurück laufen und nur dann shaken, wenn sie dran sind). Das Besondere an diesem ShakeSampler-Setting ist, dass die Spieler zugleich Musik hören und sich dazu synchronisiert bewegen und die Musik ›machen‹, sie produzieren und rezipieren die entstehende Musik, während sie sich ›in‹ der Musik bewegen. Die Schritte-Choreografie ist auf dem Fußboden in Form von einer Schritte-Notation (›Step Notation‹) vorgegeben.
Die Groß-/Kleinsekund-Voicing-Sample-Spieler synchronisieren ihren Shake zur Schrittbewegung des Walking-Bass; das Feeling eines Off-Beats stellt sich dabei an der Walking-Bass-Stelle ein, an der sich der Fuß des Walking-Bass-Spielers nicht auf dem Boden befindet. So gibt der Schritt als Dirigat vor, wann zu shaken ist. Das Besondere daran ist, dass der Groß-/Kleinsekund-Voicing-Sample-Spieler mittels Sehen zum Feeling des Off-Beats finden kann.
Das Metrum gibt einen Drumset Swing-Beat vor, der auch mit dem ShakeSampler gespielt werden könnte...
Können die Spieler danach die Bluesteps ohne Steps, d.h. im Stehen spielen?
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Der ShakeSampler ist eine Audio-App mit der Funktionalität eines Samplers: es wird Klang aufgenommen, der dann jederzeit wieder abgespielt werdenkann (Record & Play). Mit der App können bis zu 12 Samples aufgenommen und abgespielt werden. Das Smartphone mit dem Display nach oben im Uhrzeigersinn bewegt, zeigt in der App den Orientierungsindex (1-12) an; für jeden Index kann ein Sample auf genommen und mit einem kurzen Schüttelimpuls von oben nach unten (Shake) abgespielt werden. In der akteullen iOS-Version gibt es weitere Funktionen, wie z.B. die Möglichkeit Samples zu importieren und anzuordnen, es gibt einen Samples-Editro, eine Kamerafunktion etc.
Download iOS-Version für iPhone/iPad, mit Testflight zu installieren (2021, Beta): ShakeSampler-Testflight
Download Android-Prototyp (2019): ShakeSampler