Wissensspeicher Musik: Vielfalt musikalischer Äußerungen erhalten

lundi, 29. mai 2017 um 10:38 Uhr

Das Center for World Music der Universität Hildesheim und das Roemer- und Pelizaeus-Museum führen ethnologische und musikethnologische Sammlungsbestände in einem virtuellen und realen Klangarchiv zusammen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt.

In einem lokalen Verbund führen das Center for World Music der Universität Hildesheim und das Roemer- und Pelizaeus-Museum ethnologische und musikethnologische Sammlungsbestände in einem virtuellen und realen Klangarchiv zusammen. Das Projekt „Wissensspeicher Musik“ leistet einen Beitrag zum Erhalt des immateriellen Kulturerbes sowie einen zivilgesellschaftlichen Beitrag zu kultureller Sensibilisierung. Die beiden Einrichtungen werden in den kommenden drei Jahren ihre Zusammenarbeit in den Bereichen Museumspädagogik, Sammlungsmanagement und Restaurierung ausbauen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt.

Gesellschaften leben mit einer Vielfalt musikalischer Äußerungen. Musik ist Ausdruck sozialer Diskurse, religiöser Weltsichten und individueller kreativer Ansichten. Als immaterielles Kulturerbe der Menschheit bleibt sie aber bislang im wissenschaftlichen und musealen Bereich weitgehend unterrepräsentiert.

Die Sammlungsobjekte des Center for World Music werden derzeit verstreut und unsortiert an mehreren Orten aufbewahrt. Das Projekt steht deshalb vor der Mammutaufgabe, Wege zu finden, wie das Wissen über die Vielfalt musikalischer Ausdrucksformen, wie die Objekte und Klänge zugänglich gemacht werden können.

Zu den umfangreichen Sammlungen am Center for World Music an der Universität Hildesheim zählen unter anderem:

  • das „Music of Man Archive“ mit 45.000 Tonträgern und 1000 Musikinstrumenten,
  • eine 4.500 Objekte umfassende Musikinstrumentensammlung des Privatsammlers Rolf Irle und
  • die CD-Sammlung des Algeriers Hamid Ouamara mit Aufnahmen aus dem Maghreb.

Nur etwa 1000 Instrumente sind derzeit im Hörsaal des Center for World Music zugänglich. Das älteste Instrument ist etwa 2400 Jahre alt. Das längste ist eine Trompete aus hauchdünnem Kupferblech, 4 Meter 85 lang. Zu den Objekten gehören auch eine Balalaika aus Russland, ein Musikbogen (Waji) aus Afghanistan, eine Sitar aus Indien und ein Lamellophon aus Mali, das aus plattgeschlagenen Speichen von Fahrrädern und einer Konservendose gefertigt wurde. In der universitären Sammlung befinden sich außerdem seltene Instrumente der tibetisch-buddhistischen Wander- und Klostermönche..

Das Roemer- und Pelizaeus-Museum hingegen besitzt eine ethnologische Sammlung mit rund 14.000 Objekten, unter denen sich auch zahlreiche Instrumente befinden. Diese ermöglichen gemeinsam mit den anderen ethnologischen Objekten des Museums die Kontextualisierung der universitätren Sammlung.

Auftaktveranstaltung des BMBF-Projekts „Wissensspeicher Musik in der Musealen Praxis“

Die Auftaktveranstaltung des BMBF-Projekts „Wissensspeicher Musik in der Musealen Praxis – Möglichkeiten und Herausforderungen von Sammlungsmanagement und Kuratierung einer musikethnologischen Universitätssammlung“ findet am Donnerstag, 1. Juni 2017, um 17:00 Uhr im Center for World Music der Universität Hildesheim (ehem. Timotheuskirche, Schillstraße/Ecke Timotheusplatz, 31141 Hildesheim) statt.

Zum Projektstart begrüßt die Universität zusammen mit dem Museum internationale und nationale Expertinnen und Experten, Gäste aus der lokalen und regionalen Kulturszene sowie der Kultur- und Bildungspolitik. Neben Redebeiträgen wird es künstlerisch-musikalische Beiträge geben. An der Auftaktveranstaltung nehmen geladene Gäste teil. Wenige Plätze sind noch vorhanden, eine Teilnahme ist auf Anfrage möglich (E-Mail wmmp@uni-hildesheim.de).

Bei Fragen erreichen Sie die Pressestelle der Universität Hildesheim (Isa Lange, 05121.883-90100 und 0177.8605905, presse@uni-hildesheim.de) und die Pressestelle des Roemer- und Pelizaeus-Museums (Kristina Freise, 05121.9369.21, kommunikation@rpmuseum.de).


Zu den umfangreichen Sammlungen am Center for World Music gehört unter anderem das „Music of Man Archive“ mit 45.000 Tonträgern und 1000 Musikinstrumenten. Foto: Isa Lange/Uni Hildesheim