Rebecca Schulz ist Mitarbeiterin am Institut für Übersetzungswissenschaft und Fachkommunikation an der Universität Hildesheim und Teil der Forschungsgruppe Barrierefreie Medizinkommunikation (BK-Med). In ihrer Doktorarbeit untersucht sie, wie gut Personen mit einer geistigen Behinderung medizinische Informationen verstehen und behalten. Um das herauszufinden, testet Schulz drei Texte in verschiedenen Sprachniveaus: Standard, Einfache Sprache und Leichte Sprache. Methodisch wird sie dabei von dem Team um Professorin Silvia Hansen-Schirra von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz/Germersheim unterstützt: Mit einem Eyetracker erfasst sie die Augenbewegung der StudienteilnehmerInnen beim Lesen. Im Anschluss wird das Gelesene im free recall wiedergegeben. Das heißt, die ProbandInnen sollen das Gelesene in ihren eigenen Worten wiedergeben. Und dann erhebt Rebecca Schulz mittels Fragebögen, wie die TeilnehmerInnen sich selbst mit Bezug auf das Textverstehen einschätzen und es gibt außerdem weitere Fragen zum Textinhalt und darüber hinaus. Dieser Methodenmix ist ein äußerst innovativer Ansatz in der Text-Nutzer-Forschung, denn bislang sind die üblichen Erhebungs- und Messinstrumente nämlich nicht an die Adressatenschaft Personen mit geistiger Behinderung angepasst. Schulz möchte vor allem herausfinden, wie gut die verschiedenen Niveaustufen verstanden werden und wie gut das Gelesene behalten wird. Einen Einblick in ihre Forschung finden Sie auch auf dem Youtube-Kanal der Forschungsstelle Leichte Sprache, wo sie bei Isabel Rink auf dem heißen Stuhl sitzt. Das Gespräch der beiden Forscherinnen finden Sie hier.
Werkstatt-Gespräch mit Rebecca Schulz: Was erforschst du in deiner Doktorarbeit?
lundi, 21. décembre 2020 um 16:00 Uhr