Soziale Transformationen, Diversität und Care

Sprecherin: Prof. Dr. Meike Sophia Baader

Die in diesem Schwerpunkt angesiedelten Forschungsprojekte nehmen gesellschaftliche Rahmungen der Pädagogik der Frühen Kindheit in den Blick und untersuchen soziale Transformationsprozesse von Kindheit, Elternschaft, Institutionen sowie von Erziehungs- und Bildungskonzepten. Historische Fragen und Perspektiven finden dabei gleichfalls Berücksichtigung. Dies stellt eine wichtige Erweiterung gegenüber einer stark „geschichtsvergessen“ auftretenden aktuellen Diskussion der Pädagogik der Kindheit dar. 

Leitend sind zwei Annahmen:

Erstens: dass die Bedingungen des Aufwachsens von Kindern wesentlich durch gesellschaftliche, politische und soziale Rahmungen strukturiert sind. So haben etwa die spezifischen Herausforderungen, vor denen die Pädagogik der Frühen Kindheit derzeit steht, wesentlich mit den Bedingungen einer Einwanderungsgesellschaft, dem Wandel von Geschlechterverhältnissen und Familienformen sowie einem Selbstverständnis spätmoderner Gesellschaften als Wissensgesellschaften zu tun.   

Zweitens: dass sich in den Konstruktionen von Kindheit und deren Thematisierung der gesellschaftliche Wandel verdichtet - wie in einem Brennglas - spiegelt. Dies gilt insbesondere für moderne und spätmoderne Gesellschaften, die sich durch eine intensive Diskursivierung von Kindheit auszeichnen.

Soziale Ungleichheit, Kindheiten in der Einwanderungsgesellschaft, Kindheiten unter Migrationsbedingungen, veränderte Familienformen und Geschlechterverhältnisse und damit auch gewandelte Care-Beziehungen bilden wichtige Arbeitsschwerpunkte im Rahmen des sich als interdisziplinär verstehenden Arbeitsschwerpunktes. Transnationale und internationale Perspektiven sind dabei gleichfalls zentral.