Entwicklung und Diagnostik

Das Profil der Forschungseinheit Entwicklung und Diagnostik

Die kritische Betrachtung des Schulerfolgs deutscher Kinder hat den Fokus der Aufmerksamkeit in den letzten Jahren auf die Entwicklung im Vorschulalter verschoben. In welchem Ausmaß bringen Kinder bei der Einschulung die nötigen Kompetenzen mit, um den Anforderungen der schulischen Bildungsmaßnahmen gewachsen zu sein? Wie entwickeln sich diese Kompetenzen im Vorschulalter? Inwieweit lässt sich der Schulerfolg vorhersagen? Lassen sich Vorläuferfertigkeiten schulischer Kompetenzen beeinflussen? Antworten auf solche Fragen zu finden stellt einen Schwerpunkt der Forschungseinheit Entwicklung und Diagnostik dar.

Die Forschungsbemühungen haben zum Ziel, aus einer differentiellen Perspektive individuelle Entwicklungsverläufe und die damit verbundenen Chancen und Risiken abzubilden. Aus Sicht der Grundlagenforschung sollen Erkenntnisse über differentielle Mechanismen der kognitiven Entwicklung in der frühen Kindheit gewonnen werden. Auf diesen Erkenntnissen aufbauend werden spezifische Fördermaßnahmen entwickelt, erprobt und evaluiert mit dem Ziel, geeignete Interventionen auch in Betreuungskontexten zu implementieren.

Auch im Grundschulalter kommt einer genauen Individualdiagnostik bei auftreten von Schulschwierigkeiten eine besondere Bedeutung zu. Die Entwicklung geeigneter Messinstrumente sowie die Evaluation von Interventionsmaßnahmen im therapeutischen oder schulischen Kontext zählen zu den Aufgaben  des Forschungsbereichs.

Im Rahmen der skizzierten Fragestellungen sind folgende Themen Gegenstand der Forschung:

  • Entwicklung bereichsübergreifender kognitiver Kompetenzen im Vor- und Grundschulalter (Intelligenz, Aufmerksamkeit, Gedächtnis)
  • Sprachentwicklung und Sprachentwicklungsstörungen
  • Entwicklung des Arbeitsgedächtnisses im Vor- und Grundschulalter
  • Entwicklung wissenschaftlichen Denkens und naiver Theorien bei Kindern
  • Bereichsspezifische Vorläuferfertigkeiten der Schriftsprache und des Rechnens
  • Diagnostik von Lernstörungen und ihren funktionellen Ursachen

Am Institut für Psychologie wurde im SS 2009 eine Forschungs- und Lehrambulanz gegründet, KiM - Kind im Mittelpunkt, mit der eine enge Zusammenarbeit in den Forschungsprojekten geplant ist. Auch eine interdisziplinäre Kooperation zwischen Projekten des Kompetenzzentrums und KiM ist beabsichtigt.

Wir freuen uns auf Ihr Interesse!