Wie wohl 1989 mit Facebook und Twitter verlaufen wäre? Eine fiktive Geschichte des Mauerfalls in Zeiten von Social Media. Michael Corsten, Professor für Soziologie an der Universität Hildesheim, antwortet auf eine Frage von Matthias Meisner, Journalist des Berliner „Tagesspiegel“. Der Journalist berichtete 1989 aus Ungarn und Deutschland über den Fall der Mauer. Er beobachtet, wie 2015 Menschen über den Westbalkan nach Europa fliehen und welche Rolle dabei elektronische Medien spielen. „Politikerin, Journalist, Bürger: Im Minutentakt gehen heute Informationen in die Welt, Bilder, Live-Tweets“, sagt Meisner, der seine Aufgabe als Journalist vor allem darin sieht, „zu sammeln, zu verifizieren, ob Informationen stimmen“.
Ohne Menschen, die etwas verändern wollen, wird auch das World Wide Web nichts verändern, sagt Michael Corsten. Im DFG-Projekt „Digitale Verbreitungsmedien und Kommunikationsmacht“ untersucht eine Hildesheimer Arbeitsgruppe, wie sich Kommunikationsformen verändern. Im Web kann jeder mitlesen, „die Guten“ und „die Bösen“.