„Wir möchten mit diesem universitätsübergreifenden Gemeinschaftswerk zu einem reflektierten interreligiösen Begegnungslernen ermutigen und es damit aus der Defensive holen. In dieser Hinsicht ist dieser Band für mich mehr als ein Buch. Ich halte dieses Anliegen auch darüber hinausgehend für dringlich.“ Das sagt Dr. Michael Schober, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Religionspädagogik/Fachdidaktik am Institut für Katholische Theologie der Universität Hildesheim und einer der Herausgeber des kürzlich erschienenen 600seitigen Sammelbands „Interreligiöse Öffnung durch Begegnung. Grundlagen – Erfahrungen – Perspektiven im Kontext des christlich-islamischen Dialogs“.
Das Werk ordnet sich thematisch in die Diskussionen um die Notwendigkeit einer „Gesellschaft der Vielfalt" ein. Mit zahlreichen fächerübergreifenden Aspekten bildet es zudem die Diversität als eines der Leitthemen der Universität Hildesheim ab.
„Unser Band positioniert sich in einer wichtigen aktuellen religionspädagogischen Debatte. Erwähnenswert ist zudem, dass unser Projekt aus dem Mittelbau entstanden ist und auch unter den Autor*innen einige aus dem akademischen Mittelbau sind“, betont sein Kollege Christian Espelage. Und last but not least stehe der Ansatz der „Reflexion der Praxis für die Praxis" für eine besondere Stärke der Forschung an der Universität Hildesheim. „Im Sinne einer Bestandsaufnahme und als Reflexion der Praxis für die Praxis sehen wir unseren Band nicht als Abschluss, sondern eher als Anfang einer notwendigen Diskussion“, so Dr. Hamideh Mohagheghi.
Alle drei blicken zurück auf eine intensive Zusammenarbeit im Herausgeberteam. Christian Espelage ist Lehrbeauftragter am Institut für Katholische Theologie, Dr. Hamideh Mohagheghi, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Seminar für Islamische Theologie an der Universität Paderborn. Zahlreiche weitere Autor*innen, darunter auch Mitglieder beider theologischer Institute an der Universität Hildesheim, haben Beiträge zu der Veröffentlichung beigesteuert. Gefördert wurde das Buchprojekt von der Universitätsgesellschaft, der Mittelbauförderung und dem Institut für Katholischen Theologie.
„Interreligiöse Begegnungen sind einerseits ein selbstverständlicher Teil des interreligiösen Dialogs, andererseits werden ihre Möglichkeiten an manchen Lernorten immer wieder in Frage gestellt“, heißt es in der Ankündigung des Olms Verlags. Und weiter: „Ziel des Sammelbandes ist es, vor diesem Hintergrund zu einem reflektierten interreligiösen Begegnungslernen zu ermutigen. Interreligiöse Öffnung bedeutet in diesem Zusammenhang, dass durch gelingende Begegnungen ein Perspektivwechsel möglich wird, der die eigene Haltung reflektiert, Teilhabe ermöglicht und die Akzeptanz von kultureller und religiöser Vielfalt fördert.“
Erschienen ist der Buchband in der Reihe Hildesheimer Universitätsschriften (Band 43).
Die Volltextversion steht hier zum kostenlosen Download zur Verfügung
Das gedruckte Buch kann beim Olms Verlag bestellt werden
Veröffentlicht von Sara Reinke
Die Herausgeber
Dr. theol. Michael Schober ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Religionspädagogik/Fachdidaktik am Institut für Katholische Theologie der Universität Hildesheim mit Lehrverpflichtungen an der Leibniz Universität Hannover. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören das erinnerungsgeleitete und das interreligiöse Lernen so-wie die Friedensethik. Er ist seit über zehn Jahren im interreligiösen Dialog aktiv.
Christian Espelage ist als Studienrat am Kaiser-Wilhelm- und Rats-gymnasium in Hannover tätig. Nebenberuflich arbeitet er als Lehr-beauftragter für Religionspädagogik und Religionsdidaktik an den Universitäten in Hildesheim und Kassel. Zu seinen universitären Schwerpunkten zählen das inklusive und das interreligiöse Lernen.
Dr. phil. Hamideh Mohagheghi ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften und am Seminar für Islamische Theologie der Universität Paderborn. Ihr theologischer Schwerpunkt ist Koranexegese. Seit über dreißig Jahren ist sie aktiv im interreligiösen Dialog und in der interreligiö-sen und interkulturellen Bildung. Sie ist Mitglied und Sprecherin des Rates der Religionen in Hannover.