Geschlechtergerechte Didaktik

Geschlechtergerechte Didaktik umfasst

geschlechtergerechte Betreuung, Interaktion und Kommunikation, d.h.

  • ein wertschätzendes Betreuungskonzept für alle Studierenden anzubieten
  • eine Vielfalt an Arbeitsformen, Lehr- und Lernmethoden anzubieten
  • eine gleichermaßen anerkennende Haltung gegenüber den Leistungen von Frauen und Männern einzunehmen
  • Frauen und Männern die gleichen Möglichkeiten zu eröffnen, auf ihren Erfahrungs- und Wissensschatz zurückzugreifen
  • keine kontrastierenden Vergleiche zwischen Studentinnen und Studenten anzustellen, sondern Differenzen innerhalb der Geschlechtergruppen wahrzunehmen
  • Stigmatisierungen oder Typisierungen qua Geschlecht zu vermeiden
  • geschlechtsspezifische Effekte im Seminar z.B. bezüglich Redeverhalten oder Arbeitsteilung zu identifizieren und diesen entgegenzuwirken
  • geschlechtergerechtes Handeln in der Seminargruppe und geschlechtersensiblen Umgang zwischen den Studierenden zu fördern
  • geschlechtergerechte Sprache zu verwenden

geschlechterkritische Reflexion von Lehrmitteln, -inhalten, Fachkultur und Selbstverständnis, d.h.

  • denk- und handlungsleitende Vorannahmen hinsichtlich Geschlechterzuschreibungen zu überprüfen und ggf. zu revidieren
  • Lehrinhalte in Hinblick auf das immanente Welt- und Menschenbild und darin enthaltene Geschlechterzuschreibungen zu überprüfen und ggf. zu verändern
  • Lehrmittel, Unterrichtsmaterialien und Skripte hinsichtlich impliziter Geschlechterzuschreibungen zu überprüfen und ggf. zu verändern
  • gleichermaßen weibliche und männliche fachliche Vorbilder anzubieten
  • die eigene Fachkultur geschlechterkritisch zu reflektieren, d.h. segregierende Elemente zu erkennen, die Frauen oder Männer aus Studiengängen oder Fächergruppen ausschließen oder sie als wenig attraktiv für ein Geschlecht erscheinen lassen, und ihnen aktiv entgegenzuwirken
  • Transparenz in Hinblick auf Geschlechterhierarchien zu fördern

alternative Zugänge zu den MINT-Fächern, d.h.

  • Inhalte anwendungsbezogen zu vermitteln
  • interdisziplinäre Zusammenhänge und gesellschaftliche Bezüge herzustellen
  • Theorie von der Praxis ausgehend zu vermitteln
  • Kontakt zu beruflichen Praxisfeldern zu vermitteln