GDM-Nachwuchskonferenz 2023

18.-22.09.2023, Duderstadt

Die Nachwuchskonferenz ist eine jährlich stattfindende Veranstaltung der Gesellschaft für Didaktik der Mathematik (GDM). Sie bietet dem wissenschaftlichen Nachwuchs die Möglichkeit, sich im Bereich wissenschaftlicher Methoden weiterzubilden, neue Anregungen für das eigene Qualifikationsvorhaben zu gewinnen und sich untereinander auszutauschen und zu vernetzen.

Die Nachwuchs-Konferenz 2023 wird von der Universität Hildesheim in Zusammenarbeit mit der Universität Potsdam im Namen der GDM ausgetragen.

Auf dieser Seite findet Ihr sämtliche Informationen zum Programm und zur Teilnahme an der Nachwuchskonferenz. Sollten doch noch Fragen offen bleiben, könnt Ihr uns unter der Adresse NWK2023(at)imai.uni-hildesheim.de per Mail erreichen.

Tagungsort

Die GDM-Nachwuchskonferenz 2023 findet im Jugendgästehaus Duderstadt statt.

 

JGH Duderstadt, Adenauerring 23, 37115 Duderstadt

 

Duderstadt ist nicht mit dem Zug erreichbar, aber es fahren Busse. Am besten erreicht ihr den ZOB Duderstadt vom Hbf. Göttingen aus mit Bussen der Linien 150 oder 160 (Richtung ZOB Duderstadt) innerhalb von 45 min.

 

Im Jugendgästehaus stehen uns Zwei- bis Fünf-Bett-Zimmer (alle mit eigenem Bad und WC) zur Verfügung, auf die wir euch nach Bestätigung der Anmeldung aufteilen werden.

Informationen zur Anmeldung

Die Anmeldung zur GDM-Nachwuchskonferenz 2023 war bis 07.06.2023 möglich.

Das Angebot der Nachwuchskonferenz richtet sich an Teilnehmende, die bereits ein grobes Promotionsvorhaben haben bzw. bereits über die Orientierungsphase (ca. das erste halbe Jahr) ihrer Promotion hinaus sind.

Sollten mehr Anmeldungen eingehen als Plätze zur Verfügung stehen, werden diejenigen Anmeldungen priorisiert berücksichtigt, die von Personen stammen, die bislang noch keine Nachwuchskonferenz besucht haben. D. h. gleichzeitig, dass eine Anmeldung über untenstehendes Formular noch nicht automatisch zur Teilnahme an der Konferenz berechtigt!

Nähere Informationen zu den Workshops und ggf. aktualisierte Titel findet ihr unten unter "Veranstaltungsformate" (wird fortlaufend ergänzt).

Die Teilnahmegebühr beträgt 150 € für GDM-Mitglieder und 175 € für Nicht-GDM-Mitglieder. Diese Gebühr schließt Unterkunft inkl. Vollverpflegung und die Teilnahme am Ausflug ein.

Programmübersicht
Veranstaltungsformate

Hauptvorträge

In fünf Hauptvorträge werden die eingeladenen Expert*innen überblicksartig forschungsrelevante Themen bzw. Methoden präsentieren. Diese sind:

Prof. Dr. Maike Vollstedt, Thema: Qualitative Forschung

Prof. Dr. Stanislaw Schukajlow, Thema: Quantitative Methoden

Prof. Dr. Gabriele Kaiser, Thema: (Kumulative) Promotion

Prof. Dr. Reinhard Oldenburg, Thema: Stoffdidaktik

Prof. Dr. Nils Buchholtz, Thema: Mixed Methods

- genaue Titel und Abstracts folgen -

 

Runde Tische

Im Rahmen der Runden Tische erhaltet ihr die Möglichkeit, eure Forschungsprojekt mit einem Experten bzw. einer Expertin und anderen Teilnehmer*innen der Nachwuchskonferenz zu diskutieren. Ihr sollt dafür eine kurze Vorstellung zu ausgewählten Inhalten bzw. Fragestellungen eures Promotionsvorhabens vorbereiten. Bei den Anmeldung können Wünsche bezüglich der Expert*innen angegeben werden.

 

Einzelberatungen

Alternativ könnt ihr euer Promotionsvorhaben mit einem Experten oder einer Expertin der Mathematikdidaktik in einer Einzelberatung diskutieren. Auch hierfür könnt ihr bei der Anmeldung Wünsche angeben.

 

Workshops

Stefanie Rach, Fragebogenkonstruktion und Analyse von Fragebogenbearbeitungen

Fragebögen sind in der empirischen Bildungsforschung ein probates Instrument, um Motivationen, Wahrnehmungen von Lehrprozessen etc. zu erheben. In diesem Workshop stehen die Konstruktion und der Einsatz von Fragebögen im Mittelpunkt. Sowohl Formulierungsoptionen von Fragebogenitems als auch Auswertungsmöglichkeiten von Fragebogenbearbeitungen werden in den Blick genommen und anhand konkreter Daten diskutiert. Die Qualität von Fragebögen wird anhand klassischer Gütekriterien adressiert. Nach Möglichkeit sollen auch die von den Teilnehmenden bereits entwickelten oder geplanten Fragebögen thematisiert werden. Wenn noch Zeit ist, kann auch die Entwicklung von Testinstrumenten andiskutiert werden. Der Workshop ist in einen theoretischen und einen praktischen Teil gegliedert und wendet sich vorwiegend an Promovierende mit wenig systematischem Wissen zur Fragebogenkonstruktion.

 

Maike Vollstedt, Eye Tracking: Was ist das und wie geht das eigentlich?

Eye Tracking hat in den letzten Jahren in der Mathematikdidaktik als empirische Forschungsmethode immer mehr an Bedeutung gewonnen. Aber was genau ist Eye Tracking eigentlich? Und wie funktioniert die Nachverfolgung von Blickbewegungen praktisch? Der Workshop gibt einerseits eine Einführung in die Grundlagen des Eye Tracking und gewährt weiterhin Einblick in praktische Forschung. Neben der Vorstellung von verschiedenen Projekten und Einsatzmöglichkeiten von Eye Tracking, wird auch der praktische Umgang mit einem Eye Tracker gezeigt.

 

Andreas Eichler, Halbstrukturierte Interviews

In dem Workshop sollen halbstrukturierte Interviews von einer ersten mathematikdidaktischen Fragestellung bis hin zu einer Erkenntnis zu dieser Fragestellung bearbeitet werden. Dabei wechseln sich Aktivitäten zu den einzelnen Phasen der Konstruktion und Auswertung eines halbstrukturierten Interviews und Inputs zu verschiedenen Arten von Interviews oder Auswertungsmethoden, aber auch zu Gütekriterien, typischen Fehlern und FAQs ab. Ziel ist es, dass Teilnehmende in dem Workshop einen Überblick über Möglichkeiten, Anforderungen und Grenzen halbstrukturierter Interviews als Forschungsansatz in der Mathematikdidaktik erhalten und konkrete Anwendungen des Forschungsansatzes diskutieren.

 

Michael Meyer, Grundlagen interpretativen Forschens

Viele qualitative Methoden bedienen sich interpretativer Ansätze: Spannende Phänomene werden unter bestimmten Umständen beobachtet und (teilweise unter bereits bestehenden Perspektiven betrachtet bzw.) rekonstruiert. In dem Workshop wird ein kleiner Einblick in die Vielfalt dieser Ansätze gegeben. Der Schwerpunkt des Workshops liegt auf dem zentralen Moment des Interpretierens selbst: Was sind die theoretischen Grundlagen des Interpretierens? Wie lassen sich die Ergebnisse des Interpretierens absichern? Welche Grenzen weist das interpretative Arbeiten auf? Etc.
Gerne können Sie mir zur Vorbereitung des Workshops kurze Transkripte bzw. Textdokumente (max. 1 Seite) schicken: michael.meyer(at)uni-koeln.de. Bitte geben Sie dabei kurz an, unter welchen Umständen die Daten erhoben wurden, welches qualitative Paradigma Sie im Zuge Ihrer Forschung nutzen und nach welchen Fragestellungen/Grundlagen die Transkripte ausgewertet werden sollen.

 

Stanislaw Schukajlow, Wissenschaftliches Publizieren

Schreiben und Publizieren sind wichtige Bestandteile der wissenschaftlichen Qualifikation. Im ersten Teil des Workshops werden verschiedene Textsorten, Publikationsorgane und Begutachtungsverfahren vorgestellt. Im zweiten Teil werden Schreibstrategien sowie der Umgang mit Gutachten erläutert und anhand eines Beispiels diskutiert.

 

Bärbel Barzel, Qualitative Daten fundiert analysieren

In vielen Studien der Mathematikdidaktik entsteht der Bedarf, Zusammenhänge zu verstehen und zu strukturieren. Dann entsteht der Bedarf einer qualitative Inhaltsanalyse. Die Auswertung ist dabei geleitet von den theoretischen Ansätzen, die zum Forschungsinteresse passen, und dennoch offen für neue Erkenntnisse, die sich aus den Daten ergeben. Dabei ist es wichtig, den Prozess transparent und regelgeleitet zu vollziehen. Im Workshop soll dieses Ziel sowohl theoretisch dargestellt als auch praktisch anhand des Datenmaterials der Teilnehmenden konkretisiert werden. Deshalb die Bitte an die Teilnehmenden, Daten in komprimierter Form (z. B. Transkriptausschnitte auf max. 2 Seiten) vorher an mich zu schicken. Wir werden im Workshop ein oder zwei der eingereichten Beispiele gemeinsam intensiver angucken. Daneben ist Zeit eingeplant, den Umgang mit dem eigenen Material zu reflektieren.

 

Sebastian Rezat, Methoden der Schulbuchforschung

Im Workshop werden verschiedene Methoden der Schulbuchforschung thematisiert. Diese reichen von der Analyse des Schulbuches selbst über die Untersuchung der Schulbuchnutzung bis hin zur Schulbuchwirkungsforschung. Dabei bietet der Workshop sowohl einen Überblick über die verschiedenen Methoden, die an paradigmatischen Studien veranschaulicht werden, als auch die Möglichkeit, eigene erste Erfahrungen mit zentralen Aspekten der Schulbuchanalyse zu sammeln.

 

Barbara Schmidt-Thieme, „Ich frag mal aus ‘ner anderen Richtung“. Erweiterte Perspektiven auf die eigene Forschung

Wichtige Schritte im Rahmen eines Dissertationsprojektes sind die Fokussierung auf eine konkrete Fragestellung und die Aufarbeitung einer zu dieser Fragestellung passenden theoretischen Einbettung. Beide Prozesse können unterstützt werden, indem man z. B. die eigene Fragestellung bewusst und begründet abgrenzt oder ihre Sinnhaftigkeit und Tragweite unter anderen theoretischen Perspektiven eruiert. Wir wollen uns in diesem Workshop Fragen stellen wie: Welche Erweiterungen der Fragestellung wären möglich und warum blende ich sie aus? Wie würde sich die Fragestellung ändern, wenn ich aus einer anderen theoretischen Perspektive darauf schaue, und warum interessiert mich die von mir gewählte? Oder auch: Wurde diese Fragestellung schon früher einmal bearbeitet und warum stellt sich die Frage heute neu? 
Dies soll am besten an eigenen Fragestellungen geschehen. Bitte schicken Sie daher Ihre Themen, (vorläufige) Fragestellungen und bisher aufgearbeitet Theorien gerne an mich (bst(at)imai.uni-hildesheim.de).

 

Sebastian Geisler, Einführung in regressionsbasierte Verfahren

Im Workshop werden die Grundlagen regressionsbasierter Verfahren diskutiert. Dabei liegt der Fokus auf linearen und logistischen Regressionen mit SPSS und der Interpretation der Ergebnisse.

 

Alexander Salle, Stoffdidaktiktische Analyse: Grundvorstellungen

Die Analyse mathematischer Inhalte unter einer didaktischen Perspektive, häufig als „Sachanalyse“ oder auch „stoffdidaktische Analyse“ bezeichnet, stellt eine zentrale Tätigkeit mathematikdidaktischer Forschung dar. Im Workshop wird nach einer kurzen Einführung in die Stoffdidaktik anhand des Grundvorstellungskonzeptes exemplarisch aufgezeigt, auf welche Weise sachanalytische Betrachtungen angestellt werden können, was sie charakterisiert, was bei solchen Analysen zu berücksichtigen ist und welche Rolle sie in Bezug auf empirische Vorhaben einnehmen können.

 

Ulrike Bohle-Jurok, Wissenschaftliches Schreiben

- folgt -

 

Sebastian Geisler, Fortgeschrittene regressionsbasierte Verfahren

Der Workshop richtet sich an Promovierende, die bereits Erfahrungen mit linearen und logistischen Regressionen haben. Im Workshop werden fortgeschrittene Verfahren (insbesondere Mediations- und Moderationsanalyse mit SPSS) besprochen sowie ein Ausblick auf Pfadanalysen und Strukturgleichungsmodelle gegeben.

 

Birgit Brandt, Interaktionsanalyse – Prozesse der Bedeutungsaushandlung im Blick

Die Interaktionsanalyse wurde aus der Methode der ethnomethodologischen Konversationsanalyse und den Grundgedanken des Symbolischen Interaktionismus folgend entwickelt. Grundlegend ist die Annahme, dass (mathematische) Bedeutung in der Interaktion von den Beteiligten ständig neu hervorgebracht, stabilisiert oder auch verändert wird. Entsprechend fokussiert die Interaktionsanalyse auf Prozesse der Bedeutungsaushandlung, auf die Strukturiertheit der Interaktion und die dabei hergestellte thematische Entwicklung, um mikrosoziologische Momente mathematischer Lernprozesse zu erfassen. Forschungsmethoden werden verortet sowie die methodischen und methodologischen Grundlagen geklärt. Danach werden wir an aktuellen Forschungsdaten – gerne auch von Teilnehmenden – die Arbeitsschritte der mikrosoziologischen, sequenzanalytischen Methode exemplarisch durchspielen.

 

Ulrike Bohle-Jurok, Zeitmanagement

- folgt -

 

Anke Lindmeier, Skalen und Tests mit R analysieren. Eine Einführung

Im Workshop werden an Beispielen im „Code-along“ Prinzip Grundoperationen in R (freie Analysesoftware) bei der Auswertung von quantitativen Daten aus Fragebögen oder (bereits korrigierten) Tests eingeführt: Datensätze einlesen, Daten aufbereiten, Daten rekodieren/zusammenfassen, Skalen analysieren. Notwendige Vorbereitung: Installation von R und R Studio (https://posit.co/download/rstudio-desktop/). Eine Anleitung zum Testen des eigenen Setups wird rechtzeitig vor dem Workshop zur Verfügung gestellt.

 

Birte Friedrich, Forschungsformat Design Research konkret

Im Workshop soll das Forschungsformat der Design Research kurz präsentiert werden. Anschließend sollen die Projekte der Teilnehmenden durchdacht und vor dem Hintergrund des fokussierten Forschungsformats diskutiert werden.

 

Boris Girnat, Raschmodell & Co mit dem Statistikpaket R

Das Raschmodell und verwandte Modelle aus der probabilistischen Testtheorie bieten theoretische und praktische Vorteile gegenüber der klassischen Testtheorie. Für das Statistikprogramm R stehen kostenlose und einfach zu bedienende Erweiterungspakete zur Verfügung, mit denen sich Modelle aus der Raschfamilie einsetzen lassen. Der Workshop stellt ihren Gebrauch praxisnah vor und beschäftigt sich insbesondere mit den Fragen der Modellwahl, den Gütekriterien für Modelle, der Itemselektion, der Auswertung der Ergebnisse und dem Einbezug von Kovariaten.

 

Tanja Hamann & Sebastian Schorcht, Historische Hermeneutik & Rekontextualisierung bei der Suche nach historischen Antworten

Der Workshop beschäftigt sich mit der Anwendung der historischen Hermeneutik in der Mathematikgeschichte und der Rekontextualisierung in der Geschichte des Mathematikunterrichts. Diese Methoden werden angewendet, um historische Fragestellungen an die Mathematikgeschichte oder an die Geschichte des Mathematikunterrichts auf wissenschaftlicher Basis zu beantworten. In der Mathematikgeschichte geht es darum, die historische Entwicklung mathematischer Konzepte und Ideen im Kontext ihrer Zeit und Kultur zu verstehen. Im Bereich der Geschichte des Mathematikunterrichts geht es darum, zu untersuchen, wie mathematisches Wissen in verschiedenen historischen Kontexten vermittelt und erworben wurde.