Woher kommen die Handyrohstoffe? Ein Beitrag zur nachhaltigen Bewertung

Handys sind aus unserer Gesellschaft und besonders dem Alltag von Jugendlichen nicht mehr wegzudenken. Wenngleich zumindest hochwertige Geräte als Gebrauchtgeräte weiter genutzt werden, ist offensichtlich, dass auch viele elektronische Geräte wie Smartphones, Tablets und Notebooks zu Wegwerf-Artikeln geworden sind. Die große Verbreitung dieser Geräte und die durchschnittliche Nutzungsdauer von nur etwa 2 Jahren begründen die Notwendigkeit, Lernende zu einem nachhaltigeren Umgang mit diesen Geräten anzuregen. Denn die genannten elektronischen Geräte sind prall gefüllt mit Wertstoffen. Neben Kunststoffen, Keramik und Glas enthalten sie vor allem kostbare Metalle. Die weiter wachsende Zahl dieser Geräte, ihre kurze Nutzungsdauer sowie die geringe Rückführungsquote in Recyclingkreisläufe führen dazu, dass der Bedarf an diesen, nicht selten aus Krisenregionen importierten, Technikmetallen weiter steigt.

In Kooperation der Universitäten Hildesheim und Hamburg wurde ein Schülerlabor entwickelt, in dem zur Bestimmung dieser Metalle ein Handy zerlegt und anschließend pulverisiert wird. In einem zweiten Schritt werden die Metalle mit einem Königswasseraufschluss in Lösung gebracht und in verschiedenen Experimenten nachgewiesen. Im Rahmen eines Planspiels erhalten die Lernenden sodann die Gelegenheit, die Ressourcenproblematik bei der Herstellung, Nutzung und Entsorgung des Handys naturwissenschaftlich nachzuvollziehen und damit verbundene soziale und ökologische Probleme gesellschaftlich einzuordnen. Beides bildet die Basis, das eigene Konsumverhalten kritisch reflektieren zu können.

 

Vorheriger Artikel im Journal die Relation der Universität Hildesheim (SoSe18 / Seite 47)