Die Universität Hildesheim auf der Hannover Messe 2023

lundi, 24. avril 2023 um 11:36 Uhr

Die Arbeitsgruppe Software Systems Engineering der Universität Hildesheim war von Montag, 17. April, bis Freitag, 21. April, auf der Hannover Messe 2023 vertreten. Lea Gerling (DevOpt) und Dr. Holger Eichelberger (IIP-Ecosphere) ziehen auf mehreren Ebenen Bilanzen.

Lea Gerling arbeitet im Projekt „DevOpt“, einer Kombination aus den Bestandteilen „Dev“ (Entwicklung), „Ops“ (Betrieb) und dem t-Suffix für „Optimum“/“optimieren“. Bei DevOps geht es darum, Softwareentwicklung und den Betrieb der Software miteinander zu verbinden, beispielsweise durch kontinuierliches Feedback aus dem Betrieb und daraus resultierenden Updates aus der Entwicklung. Die Arbeitsgruppe SSE beschäftigt sich dabei besonders mit dem Aspekt der Kontrolle: Wie muss ein Software-System aufgebaut sein, damit es einerseits möglichst eigenständig arbeitet, aber gleichzeitig auch im Bedarfsfall gezielt gesteuert oder optimiert werden kann? Als praktisches Anwendungsbeispiel nutzt das Projekt dafür das Feld der Smart Energy (intelligente Energieverteilung). Eine Aufgabe von Lea Gerling war es, den Demonstrator zur Visualisierung bisheriger Forschungsergebnisse zu bauen. Dieser wird unter anderem auf der Hannover Messe 2023 ausgestellt.

Dr. Holger Eichelberger, wiederum, ist in das Projekt IIP-Ecosphere eingebunden, in welchem er erforscht, wie Künstliche Intelligenz (KI) in industrielle Prozesse eingebunden werden kann: Industrie 4.0. Das Ziel von IIP-Ecosphere ist es, KI für produzierende Unternehmen einfach nutzbar zu machen und damit „easy-to-use KI“ für die industrielle Produktion bereitzustellen. Kern des dabei entstehenden Ökosystems ist eine neuartige Industrie 4.0 Software-Plattform, die KI, Methoden des Software Engineering und aktuelle Standards wie die „Verwaltungsschale“ gewinnbringend miteinander verbindet.

Beide schätzen in den Projekten besonders die Zusammenarbeit mit den Forschungsinstitutionen und industriellen Partnern, wie etwa Siemens oder dem mit IIP-Ecosphere assoziierten Partner Phoenix Contact. Dadurch bekommen die beiden Forschenden viel konstruktives Feedback: Es ist in vielen Fällen ein Resultat aus der Konfrontation mit realen industriellen Anwendungsbeispielen und Problemen, Szenarien können anhand von Modellen durchgespielt werden. Die industriellen Partner sind hochmotiviert, spezialisiert und bieten eine andere Facette an Fachwissen, auf die die Universität mit theoretischen Gedanken antworten kann: „Wir versuchen, diese Probleme in Konzepte und Lösungen umzusetzen, um zu zeigen, dass es zunächst prinzipiell geht und diese dann zu evaluieren. Wir beflügeln damit die Industrie“, sagt etwa Dr. Holger Eichelberger. Denn diese erhofft sich gerade von IIP-Ecosphere einfach zu nutzende KI, die idealerweise so gestaltet ist, dass sie auf Kleinrechnern an Produktionsmaschinen, sogenannten Edge-Geräten, laufen kann und dennoch so schnell genug ist, dass sie die Geschwindigkeitsanforderungen industrieller Prozesse erfüllen kann. „Da sind noch Wege zu gehen, da sind wir noch nicht angekommen.“

In beiden Projekten geht es darum, den Stand der Wissenschaft und Technik signifikant weiter zu entwickeln, um neue, effektive Lösungen für praxisrelevante Probleme zu schaffen. Dabei mussten die Forschenden sowohl in DevOpt als auch in IIP-Ecosphere flexibel agieren, um entsprechend der kontinuierlich gewonnenen Erfahrungen Anpassungen vorzunehmen. Hier führte die Kooperation mit der Industrie durch spannende Impulse. So führte beispielsweise die aktuelle Standardisierung rund um „Verwaltungsschalen“ für eine Stärkung des Themas in IIP-Ecosphere.

Für Lea Gerling stellt das Bewusstsein darum, an echten und relevanten Problemen zu arbeiten, eine der wertvollsten Motivationen dar. Dr. Eichelberger betont, dass genau diese Probleme im realen Kontext zu evaluieren wiederum neue Herausforderungen aufwirft.

Den Besucher*innen wollten beide Forschungsteams unbedingt etwas zeigen: Nämlich das Bewusstsein darum, etwas Sinnvolles zu tun. „Und das gelingt im Gespräch mit Kollegen und zeigt sich, wenn deren Augen und Feedback Begeisterung ausstrahlt. Das zeigt, dass etwas geleistet wurde und dass wir mitspielen, in dieser Arena“, sagt Dr. Holger Eichelberger.


Zu sehen: IIP-Ecosphere Demonstrator. Foto: Viktoria Helene Ong

Zu sehen: IIP-Ecosphere Demonstrator. Foto: Viktoria Helene Ong