Call for Papers - InFoCoP

Interdisziplinäre Forschungszugänge zu Wissenschaftskommunikation und Informationsverhalten in der Corona-Pandemie (InFoCoP)

Termin: 02. Juli 2021, online

In der Coronakrise war und ist es von essenzieller Wichtigkeit, dass sich die Zivilbevölkerung über das COVID-19-Virus informiert und den Empfehlungen der Expert*innen bzw. den angeordneten Maßnahmen folgt. Aufgrund der Neuartigkeit des Virus und des akuten Handlungsbedarfs von Seiten jedes Einzelnen war gerade zu Beginn der Coronakrise ein erhöhter Bedarf an Informationen gegeben. Wie Dreisiebner et al. (2020) zeigen, ist von Rezipient*innenseite damit auch der Bedarf an Qualitätsmedien gestiegen. Wie Barbieri et al. (2020) für Italien demonstrieren, ist die Vermittlung wissenschaftlicher Informationen, die das Problem gründlich erklären, eine wichtige Voraussetzung für die langfristige Akzeptanz der Maßnahmen. Die Bedeutung von Wissenschaft und wissenschaftlicher Kommunikation in einer pluralistischen Gesellschaft muss angesichts der Dramatik der Pandemie reflektiert werden.

Gleichzeitig zeigt sich auch in der Coronakrise erneut die Polarisierung der Gesellschaft, wie eine erneute Zunahme von Hasskommentaren zwischen den verschiedenen Meinungsgruppen, aber ebenfalls gegen die im Diskurs beteiligten Wissenschaftler*innen selbst demonstriert. Auch Falschinformationen jeder Art, einschließlich Verschwörungstheorien, greifen um sich (z.B. Rothmund et al. 2020; Römer & Stumpf 2020) und führen zu Gegenbewegungen, allen voran die der sogenannten Querdenker. Daher wird im Rahmen der Corona-Pandemie auch zunehmend der Begriff Infodemie angeführt (z.B. Gallotti et al. 2020). Damit hat die Coronakrise mehr als vorhergehende Krisen die Aufmerksamkeit darauf gelenkt, wie wichtig fachlich korrekte Informationen in derartigen Situationen sind. Wenngleich auch „gute“ Wissenschaftskommunikation das Problem der Fake Facts nicht vollständig verhindern kann, so ist doch deutlich geworden, dass sie zu einem rationalen und demokratischen Diskurs einen sehr wichtigen Beitrag leistet.

Die Tagung InFoCoP ist Teil des vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft undKultur geförderten Projekts WInCo (Wissenschaftsvermittlung in der Informationskrise um die COVID-19-Pandemie). Die Tagung findet am 02. Juli 2021 statt und wird vollständig online veranstaltet. Ziel ist es, den Forschungsstand zu Wissenschaftsvermittlung, Berichterstattung und Informationsverhalten in Zeiten der Corona-Pandemie aus interdisziplinärer Sicht zusammenzutragen und zu diskutieren. Eine wichtige Rolle dabei soll die Frage spielen, inwiefern wir aus den Erkenntnissen der aktuellen Forschung Gütekriterien für eine qualitativ hochwertige und effektive Wissenschaftskommunikation beziehungsweise Informationsvermittlung ableiten können.

Vortragsformat: 15 Minuten zzgl. 5 Minuten Diskussionszeit.

Es wird kein Tagungsbeitrag erhoben. Eingeladen sind insbesondere, aber nicht ausschließlich, Wissenschaftler*innen aus der Linguistik, Informationswissenschaft, Informatik, Medien- und Kommunikationswissenschaft, Psychologie, der Sozialwissenschaft, der Politikwissenschaft und der Publizistik.

Bei Interesse an einem Kurzvortrag senden Sie bitte bis zum 04. Juni 2021 einen Kurzabstract (max. 300 Wörter) über nachfolgendes Konktaktformular: