Hiermit laden wir alle Interessierten herzlich zur Teilnahme am folgenden (englischsprachigen) Workshop ein: »Japanese philosophy in translation. Linguistic, cultural and systematic themes.« Worum geht es?
»Das Universum lebt in diesen orientalischen Menschen anders als in uns«, notierte der Philosoph und Pädagoge Eduard Spranger (1882-1963) über die »Begegnungen mit japanischen Philosophen« nach seinem Aufenthalt in Japan 1936/1937. Er fügte seinen Exotisierungen hinzu, insbesondere in Nishidas »Auge brannte ein eigentümlich leuchtendes, hintergründiges Feuer, wie ich es bei Europäern niemals gefunden habe« (Kölnische Zeitung, 16. 5. 1943, Nr. 246).
Spranger hatte während seiner Gespräche ein Verständigungsproblem, obwohl die meisten Philosophen mit ihm Deutsch sprachen. Mangels eigener Sprachkompetenz des Japanischen fehlte ihm offensichtlich das Maß der Verständigung: die Rückübersetzung des Gesagten und Gedachten in die eigene Sprache. Allerdings stellen sich auch bei optimalen Voraussetzungen praktische und systematische Fragen: In welchem Grad kann übersetzt werden? Was garantiert die Übersetzbarkeit zwischen Kulturen? Was ermöglicht die Übersetzung der Philosophie? Gleichen die Philosophien verschiedenen Sprachen? Oder ist die Sprache der Philosophie universell? Und was bedeutet das Übersetzen für die Philosophie?
Junge und etablierte Wissensschaffende aus Nord und West, Ost und Süd kommen am 27. und 28. November 2015 in Hildesheim zusammen, um diese Probleme – am historischen Fall der Übersetzung der akademischen Philosophie ab 1868 nach Japan – gemeinsam zu diskutieren.
Programm des Workshops: